Armia Krajowa in Litauen

Der zerstörerische Krieg von Hitler und seinen Schergen gegen Europa

Moderator: Barbarossa

Mitglied2267

Ich habe mal gehört, dass die so genannte polnische Heimatarmee, Armia Krajowa, einige Verbrechen an Deutschen, vor allem aber in Litauen begangen haben soll. Hier ist dazu auch eine Doku auf Litauisch, eine Sprache, der ich nicht mächig bin. /Doku entfernt, mit Forenregeln nicht vereinbar

Weiß jemand näheres? Mich würde auch mal interessieren, was in der Doku so alles gesagt wird.
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Marek1964
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Mir gefällt dein Suffix "so genannte" Heimatarmee nicht und lässt mich auch in Kombination mit deinem Nick nichts gutes ahnen. Die Armia Krajowa hiess so, weil sie, im Gegensatz zu den polnischen Exilarmeen, auf polnischem Gebiet operierte. Polen hat übrigens nie einen Waffenstillstand oder eine Kapitulation mit Hitler unterzeichnet.

Litauisch dürfte hier kaum einer sprechen. Aber der Titel "mass Murder" ist schon vielsagend. Es dürfte sich um eine einseitige Dokumentation handeln. Auf der englischen wikipedia Seite zur Armia Krajowa und den schwierigen Polnisch-Litauischen Verhältnissen hier:

http://en.wikipedia.org/wiki/Armia_Kraj ... ithuanians
http://en.wikipedia.org/wiki/Polish-Lit ... rld_War_II

Von dort kopiere ich folgendes Zitat:

A Lithuanian historian Arūnas Bubnys stated that there were no mass murders carried by AK (with the only exception being Dubingai), but that AK was guilty of some war crimes against individuals or selected families; he also notes that any accusations of genocide are false and have an underlying political motive, among them a counteraction to the accusations of widespread German–Lithuanian collaboration and crimes committed by units such as the Lithuanian Secret Police (see also Holocaust in Lithuania).

Zum Dubingai Massaker folgender Abschnitt:

On June 23, 1944, in response to an earlier massacre on June 20 of 37 Polish villagers in Glitiškės (Glinciszki) by Lithuanian Security Police[17][19] rogue AK troops from the unit of the 5th Vilnian Home Army Brigade (under the command of Zygmunt Szendzielarz "Łupaszko" who was not present at the events) [19] committed a massacre of Lithuanian policemen and civilians, at Dubingiai (Dubinki), where 27 Lithuanians, including women and children were murdered.[17] These rogue units were acting against specific orders of Krzyżanowski which forbade reprisals against civilians[19] In total, the number of victims of Polish revenge actions at the end of June 1944 in Dubingiai and neighbouring towns of Joniškis, Inturkė, Bijutiškis, and Giedraičiai, was 70–100 Lithuanians, including many civilians.[13][20] Massacre at Dubingiai was the only known massacre carried out by units of AK.[17][19] Further escalation by either side was cut short by the Soviet occupation of Vilnius region two weeks later.

Viele Litauer haben auf der Seite der Nazis gekämpft und sich an Verbrechen gegen Polen wie auch Juden beteiligt. Die dort operierenden Angehörigen der polnischen Armia Krajowa haben sich offensichtlich zu Racheakten hinreissen lassen.
RedScorpion

Aneri spricht m.W. Litauisch.

All in all tät ich die Armija Kraiova dem Zentrum zurechnen, im Unterschied zur ukrainischen UPA, die weiter rechts davon stand (notgedrungen).



LG
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Marek1964
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Potzdonner, hätte ich nicht gedacht.
RedScorpion

My message to OP was:

Es liegt auf der Hand, dass derjenige, der politisch-ideologisch eher mit konservativen Kreisen der Wehrmacht übereinstimmt, weniger mit letzterer im Clinch liegen kann.

Deswegen is logo, dass die AK eher mit der Wehrmacht aneinandergeriet (bzw. deren direkter Feind war) als die UPA, z.B.


Sorry für Missverständnis.


LG
Aneri

Ja, leider habe ich zu spät dazugestoßen. Anderseits nach dem Umzug Lautsprecher funktionieren nicht.

In Allgemeinen: wenn ich richtig verstanden habe, die polnische Armee wollte die Grenzen vor 1939 einführen. Somit wäre litauische Hauptstadt wieder auf polnischen Territorium. Geschichtlich war er von litauischen Fürstentum gegründet. Nach dem Allianz mit Polen hatten sich polnische Adligtum durchgesetzt (Hofsprache - polnisch). Dann ab Ende 18 Jahrhundert in Carenreich angegliedert. Man liest jetzt z. B. dass es war nur weniger Litauer in dem Vilnius-Region. Dennoch verschwiegen wird (oder sagen wir, ich habe es so gelernt), dass litauische Sprache war verboten. Nach den 1918 wurde Litauen mit Hauptstadt Vilnius international anerkannt. 1920 besetzte Polen dieses Region. Der Kaunas würde dann als zeitweilige Hauptstadt, mit der Akzentuierung "zeitweilig". Der Anspruch auf sein historisches Hauptstadt von litauische Seite ist geblieben. Mit der Okkupation Polens würde, nach der Stalins Absprache mit Hitler, Vilnius und Baltikum von SU annektiert und zur sowjetischen Republiken geworden. Auch jetzt gibt es in dem Umkreis von meinem Heimatstadt viele Polen. Es gab bei uns meiens Wissen keine polnische Schulen. Man könnte Kinder in russische Schulen schicken, dennoch sie hätten in Litauen keine Perspektive, weil Hochschulen und Universität waren litauisch. Deswegen gingen polnische Kinder in litauische Schulen und beherrschen die Sprache meist perfekt.

PS: wenn man so nachdenkt, wie in dem Spruch: es gibt nicht schlechtes ohne Gutes. Ohne Annektion von SU würde dieser Region, glaube ich, für immer verloren. Es müsste viele Jahrzehnte vergehen, bis Sprachliche und ethnische Situation hat sich so geändert, dass es gibt kein Weg zurück.
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Marek1964
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Aneri hat geschrieben: PS: wenn man so nachdenkt, wie in dem Spruch: es gibt nicht schlechtes ohne Gutes. Ohne Annektion von SU würde dieser Region, glaube ich, für immer verloren. Es müsste viele Jahrzehnte vergehen, bis Sprachliche und ethnische Situation hat sich so geändert, dass es gibt kein Weg zurück.
Naja, Aneri, mit dieser Aussage habe ich jetzt aber auch meine Mühe. Der Preis war Stalinismus, der Tote oder verschleppte gebracht hat, 50 Jahre Sowjetisierung, das steht doch in keinem Verhältnis oder?
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dieter
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Finde ich auch, lieber Marek. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Aneri

Marek1964 hat geschrieben: Naja, Aneri, mit dieser Aussage habe ich jetzt aber auch meine Mühe.
Doch, ich glaube du hast mich falsch verstanden. Es geht doch nicht um irgendetwas weiß zu waschen. Oder abwiegen auf der Waage. Es geht darum, dass ohne Revolution in Russland und das Friedenunterschreiben mit dem Verlust der litauischen Provinz, würde vielleicht auch unabhängige Litauen nicht gebildet bzw. viel später. ihre territoriale Ausdehnung würde anders aussehen, höchstwahrscheinlich ohne Vilnius-Region.

Vielleichtspiegelt hier meine Art alles dialektisch betrachten.
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Marek1964
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Aneri hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben: Naja, Aneri, mit dieser Aussage habe ich jetzt aber auch meine Mühe.
Doch, ich glaube du hast mich falsch verstanden. Es geht doch nicht um irgendetwas weiß zu waschen. Oder abwiegen auf der Waage. Es geht darum, dass ohne Revolution in Russland und das Friedenunterschreiben mit dem Verlust der litauischen Provinz, würde vielleicht auch unabhängige Litauen nicht gebildet bzw. viel später. ihre territoriale Ausdehnung würde anders aussehen, höchstwahrscheinlich ohne Vilnius-Region.

Vielleichtspiegelt hier meine Art alles dialektisch betrachten.
Ja, Aneri, ich verstehe Dich schon. Die Waage, ja,

Nur, sage ich denn das richtig - der schreckliche Terror von Stailin wie auch die 50jährige Sowjetisierung (und damit doch auch Russifizierung?) brachten der litauischen Nation solche Schläge, dass davor die heutige Zugehörigkeit der Wilna Region zu Litauen eine äusserst kleine Kompensation für die furchtbaren Schläge für die litauische Nation sind, trotz aller Dialektik?

Die Polen waren in der Zwischenkriegszeit sicher nicht die grossen Völkerverständiger, das ist wohl wahr, das wissen auch wir Tschechen. Andererseits - war nicht die Wilna Region 1918 mehrheitlich polnisch?

Das schlimme aber auch bei uns nach dem Kriege, war, dass die Kommunisten, wie schon vorher die Nazis, besonders die charaktervollen und tapferen Menschen verfolgten und auch justiz-ermordeten. Hier zwei Beispiele

http://de.wikipedia.org/wiki/Milada_Hor%C3%A1kov%C3%A1
http://de.wikipedia.org/wiki/Heliodor_P%C3%ADka

Stalin und seine Schergen dürften doch die besten Eurer Nation ermordet oder verschleppt haben, oder vermute ich da nicht richtig?
Aneri

Marek1964 hat geschrieben: Nur, sage ich denn das richtig - der schreckliche Terror von Stailin wie auch die 50jährige Sowjetisierung (und damit doch auch Russifizierung?) brachten der litauischen Nation solche Schläge, dass davor die heutige Zugehörigkeit der Wilna Region zu Litauen eine äusserst kleine Kompensation für die furchtbaren Schläge für die litauische Nation sind, trotz aller Dialektik?
Noch mal. Ich spreche nicht über Kompensation. Ich spreche über die Gegebenheiten. Die Gegebenheit ist in dem Fall die, dass "die Wilna Region 1918 mehrheitlich polnisch" könnte polnisch bleiben. Zur Erinnerung, auch deswegen war diese Region von Polen annektiert wurde und es von jungen Litauischen Staat nicht anerkannt wurde. Vilnius ist mit der Identität der Litauen als Nation fest verknüpft.

Wenn ich jetzt wählen könnte, dann würde ich bestimmt die Repatriierung meiner Großmutter mit 4 Kindern in Sibirien und später 3 Jahre stalinistischen Lager für meinen Vater verhindern wollen. Es ist schon persönliche Gründe, abgesehen von Millionen gefolterten und getöteten. Doch ich kann nicht wählen. Es ist passiert. Es passiert auch, dass durch den Packt mit Hitler, Vilnius Region kehrte zurück nach Litauen und war "litauisiert". Es ist für uns das Positive, was wir von Bösen erhalten haben.

So etwa wie in Hannover das Maschsee ist Nazis zu verdanken. Es heißt nicht, dass man dafür ihm Hymne singen muss. Aber es ist die positive Gegebenheit seines Bösen. Um seine Macht zu verfestigen, müsste Hitler Arbeitplätze schaffen. Das Bau des Maschsee war so ein Projekt.

und damit doch auch Russifizierung?
Na ja, wenn man Einwanderung von Türken als Türkifizierung nennen sollte, dann war es Russifizierung. Dennoch ich habe Erfahrung gemacht, dass man hier hat falsche Vorstellung über die Gegebenheiten in Republiken. Litauisch war Amtsprache. Wobei jede Beamte kannte gut russisch und ein Russe mit seine Sprache hatte nie Probleme. Es war auch ein grund, warum viele Russen hatten fremde einheimische Sprache nie gelernt. Man - aus der Höflichkeit?- begann mit ihnen russisch zu sprechen statt sie zu fordern fremde Sprache zu lernen. Wobei hatte ich eine Russe (Projektleiterin) lernen können, die sehr gut litauisch sprach und dennoch zwang die Leute aus Provinz mit ihr auf gebrochenen russisch zu sprechen. Es brach mich immer auf die Palme.

Im Grunde muss man nicht über Russifizierung sprechen. Eher über Kommunistifizierung. Da Zentrum in Moskau war, verständlich hat man seinen Leuten mehr vertraut. Daher neben einem Unternehmerführer stand immer sein Vice, der Kommunist und oft Russe war.

Zurück zur Sprache. Uni und Hochschulen waren litauisch. Es gab, besonders in Großstädten russischen Schulen. Dennoch auf russisch zu studieren war sehr klein Angebot, etwa in pädagogischer Hochshule russische Literatur. Ich hatet in einem Planungsinstitut gearbeitet. Projekte ausschließlich auf Litauisch. Es war ein Projekt, der sollte in Moskau genehmigt werden. Es müsste dann übersetzt werden.
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Marek1964
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Ok, Alles klar Aneri, Danke für Deine Ausführungen.
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