Lehrer und Schüler

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Moderator: Barbarossa

RedScorpion

Naja, das Problem dürften wohl (noch) kaum die 6jährigen rülpsenden Rüpel sein.

Viel eher unfähige Erwachsene (fehlerhafte Diktion des Welt-Artikels, z.B.., also der Journalisten), unprofessionelle Lehrkräfte (entsetzliche Grammatik der zitierten Lehrpersonen),

und dann freilich, nach ein paar Jahren, das Resultat des Aufwachsens mit modernen Medien, v.a. Handys im Teenie-Alter: Totales Konzentrationsdefizit in allen Bereichen.



LG
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dieter
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Conzaliss hat geschrieben:http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... rerin.html

Wenn ich bedenke, was Lehrer sich von Schülern gefallen lassen und dann auch noch die Kritik der (versagenden) Eltern anhören müssen, bin ich sehr erleichtert, dass ich diesen Beruf vor 35 Jahren nicht ergriffen habe... 8)
Lieber Conzaliss,
anscheinend haben sich die Zeiten geändert. Wir haben bei einem Klassentreffen festgestellt, dass von 54 Schülern die bei meiner Mittelschulklasse eingeschult wurden, es nur 14 bis zur Mittleren Reife geschafft haben. Die Klasse wurde mit abgebrochenen Gymnasiasten aufgefüllt. Es wurde gesiebt, bis zum Dorthinaus.
Eine gesunde Diskrepanz mit den Lehrern muß schon sein. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Renegat
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Die Zeiten haben sich sicher geändert, das tun sie immer und laufend, Dieter.
Die Frage ist, was hat sich geändert, wenn es wirklich eine allgemeine Erfahrung ist und nicht nur ein Einzelfall, dass schon Erstklässler schwerer zu unterrichten sind.
Liegt es allgemein am Aufwachsen mit modernen Medien, wie RS vermutet? Normalerweise hören jüngere Kinder gern zu, wenn man ihnen vorliest oder etwas erzählt, jedenfalls dann, wenn ihre Zwischenfragen gehört und ernstgenommen werden. Das können Massenmedien wie TV, Computer oder Hörspiel nicht leisten. Ist es da so erstaunlich, wenn sie dann in der Schulsituation ihren Bewegungs- und Aktivitätsdrang ausleben müssen?
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Triton
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Jaja, rüpelhaftes Verhalten, schlechtes Deutsch, Prügeleien, Drogen, immer unvorbereitet im Unterricht, es wird nicht mehr zugehört - wirklich schlimm.

Und die Schüler sind kaum besser...
(Diesen Nuhr-Witz kann ich mir an dieser Stelle nicht verkneifen.)

Meine feste Meinung ist, dass Menschen mit der natürlichen Fähigkeit zum Lehrer und mit selbstverständlicher Autorität es auch heute nicht schwerer mit den Schülern haben. Für alle anderen jedoch, die Lehrer wurden, weil man viele Ferien hat und Beamter ist, ist der Beruf sicher heute um ein Vielfaches anstrengender als vor 20 oder gar 30, 40 Jahren. Die Gründe sind genannt.

Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
krAchen
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Hallo,

Die Medien, das Fernsehen usw. tragen sicherlich einen großen Teil dazu bei, dass Kinder heute so sind, wie sie sind. Was aber auch zu beobachten ist, ich kenne das aus Beschreibungen von Freunden, die Lehrer sind, das die Eltern von der Schule erwarten, das diese ihre Kinder erzieht. Sie geben die Verantwortung aus unterschiedlichen Gründen ab, bzw. wollen sich nicht die Arbeit machen und die Verantwortung übernehmen. Die Gründe sind vielfältig ...


Gruß
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dieter
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Renegat hat geschrieben:Die Zeiten haben sich sicher geändert, das tun sie immer und laufend, Dieter.
Die Frage ist, was hat sich geändert, wenn es wirklich eine allgemeine Erfahrung ist und nicht nur ein Einzelfall, dass schon Erstklässler schwerer zu unterrichten sind.
Liegt es allgemein am Aufwachsen mit modernen Medien, wie RS vermutet? Normalerweise hören jüngere Kinder gern zu, wenn man ihnen vorliest oder etwas erzählt, jedenfalls dann, wenn ihre Zwischenfragen gehört und ernstgenommen werden. Das können Massenmedien wie TV, Computer oder Hörspiel nicht leisten. Ist es da so erstaunlich, wenn sie dann in der Schulsituation ihren Bewegungs- und Aktivitätsdrang ausleben müssen?
Lieber Renegat,
Danke für Deine Belehrung, dass sich die Zeiten immer ändern. Unser Sohn hat am Heiligen Abend die Weihnachtsgeschichte seinen Kindern vorgelesen und zwar in einer heutigen Version mit vielen Bildern im Buch. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Triton hat geschrieben:Jaja, rüpelhaftes Verhalten, schlechtes Deutsch, Prügeleien, Drogen, immer unvorbereitet im Unterricht, es wird nicht mehr zugehört - wirklich schlimm.

Und die Schüler sind kaum besser...
(Diesen Nuhr-Witz kann ich mir an dieser Stelle nicht verkneifen.)

Meine feste Meinung ist, dass Menschen mit der natürlichen Fähigkeit zum Lehrer und mit selbstverständlicher Autorität es auch heute nicht schwerer mit den Schülern haben. Für alle anderen jedoch, die Lehrer wurden, weil man viele Ferien hat und Beamter ist, ist der Beruf sicher heute um ein Vielfaches anstrengender als vor 20 oder gar 30, 40 Jahren. Die Gründe sind genannt.

Beste Grüße
Joerg
Lieber Joerg,
das ist auch meine Meinung. :)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Titus Feuerfuchs
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Conzaliss hat geschrieben:http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... rerin.html

Wenn ich bedenke, was Lehrer sich von Schülern gefallen lassen und dann auch noch die Kritik der (versagenden) Eltern anhören müssen, bin ich sehr erleichtert, dass ich diesen Beruf vor 35 Jahren nicht ergriffen habe... 8)

Zum Glück ist Qualifikation (inkl. soft skills, wie gutes Benehmen) für den Arbeitsmarkt immer unwichtiger...
MfG,
Titus Feuerfuchs
Renegat
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Conzaliss hat geschrieben:http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... rerin.html

Wenn ich bedenke, was Lehrer sich von Schülern gefallen lassen und dann auch noch die Kritik der (versagenden) Eltern anhören müssen, bin ich sehr erleichtert, dass ich diesen Beruf vor 35 Jahren nicht ergriffen habe... 8)

Zum Glück ist Qualifikation (inkl. soft skills, wie gutes Benehmen) für den Arbeitsmarkt immer unwichtiger...
Den Sinn deiner Antwort, auch im Zusammenhang mit dem Zitat, erschließt sich mir nicht. Ist das un......evtl. falsch?
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Titus Feuerfuchs
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Renegat hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Conzaliss hat geschrieben:http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... rerin.html

Wenn ich bedenke, was Lehrer sich von Schülern gefallen lassen und dann auch noch die Kritik der (versagenden) Eltern anhören müssen, bin ich sehr erleichtert, dass ich diesen Beruf vor 35 Jahren nicht ergriffen habe... 8)

Zum Glück ist Qualifikation (inkl. soft skills, wie gutes Benehmen) für den Arbeitsmarkt immer unwichtiger...
Den Sinn deiner Antwort, auch im Zusammenhang mit dem Zitat, erschließt sich mir nicht. Ist das un......evtl. falsch?

Galgenhumor.

Das Bildungsniveau und "reaktionäre" Werte, wie gutes Benehmen, gehen dan Bach runter, während die Anforderung am Arbeitsmarkt immer größer wird, und das bei immer weniger Arbeitskräften.
MfG,
Titus Feuerfuchs
ehemaliger Autor K.

Was für Schüler gilt, trifft auch auf Studenten zu. Da ich seit einigen Jahren als Dozent an der Universität arbeite, konnte ich feststellen, dass es mehr Studenten gibt als zu meiner Studienzeit, die Schwierigkeiten haben, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Sie führen dann Privatgespräche, spielen sich auf ihren Handys gegenseitig Nachrichten zu usw. Natürlich liegt das auch an der stark gewachsenen Zahl der Studierenden, ich habe es in jeder Vorlesung mit 200-300 Studenten zu tun, die Säle sind völlig überfüllt, wir haben nicht genug Lehrpersonal und zu wenig Kapazitäten. Alle Kollegen haben mit diesen Störungen zu kämpfen. Es gibt zahlreiche Tricks, um die Aufmerksamkeit wieder zu gewinnen, aber manchmal versagt dieses Arsenal. Ich gehe dann in solchen Fällen rigoros vor und werfe die Störer aus dem Seminar. Damit habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Die Mehrzahl der Studenten billigt diese Maßnahmen und auch die Betroffenen entschuldigen sich öfters bei mir anschließend für ihr Verhalten. Ich bin allerdings, so wurde mir gesagt, derzeit der einzige Dozent in unserem Fachbereich, der so durchgreift.

Von erwachsenen, heranwachsenden Menschen erwarte ich eine hohe Selbstdisziplin und den Willen zur Leistung, denn diese Eigenschaften sind für das spätere Berufsleben unabdingbar. Als Geschäftsführer hatte ich immer Null-Toleranz bei unkonzentrierten, langsamen oder fehlerhaft arbeitenden Mitarbeitern. Und wer an der Universität studiert, will später viel Geld verdienen. Das Fachwissen alleine ist aber später im Berufsleben nur eine von vielen Komponenten, um erfolgreich zu sein. Ein richtiges Sozialverhalten ist oft noch wichtiger. Und vor allem die Fähigkeit, unbeirrt und hartnäckig, auch unter widrigen und schwierigen Umständen, bei der Sache zu bleiben und sich nicht ablenken zu lassen.
Viele Studenten haben möglicherweise so etwas an der Schule nicht vermittelt bekommen.
Renegat
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Könnte es sein, dass dieses von dir als Konzentrationsschwäche bezeichnete Verhalten, die Kehrseite von der allseits geforderten Multitasking-Fähigkeit ist? Ein Auswuchs von Informationsüberflutung und der Schwierigkeit zu filtern?

Das Verhalten in Mammutvorlesungen kenne ich allerdings schon von meiner Studienzeit, auch wenn man da noch nicht mit Smartphones hantierte. Man ging da eher hin, um die richtigen Leute zu finden, von denen man sich vor den Prüfungen die Mitschriften auslieh.
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Titus Feuerfuchs
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Karlheinz hat geschrieben:Was für Schüler gilt, trifft auch auf Studenten zu. Da ich seit einigen Jahren als Dozent an der Universität arbeite, konnte ich feststellen, dass es mehr Studenten gibt als zu meiner Studienzeit, die Schwierigkeiten haben, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Sie führen dann Privatgespräche, spielen sich auf ihren Handys gegenseitig Nachrichten zu usw. Natürlich liegt das auch an der stark gewachsenen Zahl der Studierenden, ich habe es in jeder Vorlesung mit 200-300 Studenten zu tun, die Säle sind völlig überfüllt, wir haben nicht genug Lehrpersonal und zu wenig Kapazitäten. Alle Kollegen haben mit diesen Störungen zu kämpfen. Es gibt zahlreiche Tricks, um die Aufmerksamkeit wieder zu gewinnen, aber manchmal versagt dieses Arsenal. Ich gehe dann in solchen Fällen rigoros vor und werfe die Störer aus dem Seminar. Damit habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Die Mehrzahl der Studenten billigt diese Maßnahmen und auch die Betroffenen entschuldigen sich öfters bei mir anschließend für ihr Verhalten. Ich bin allerdings, so wurde mir gesagt, derzeit der einzige Dozent in unserem Fachbereich, der so durchgreift.
Warum macht das außer dir niemand?

Karlheinz hat geschrieben: Von erwachsenen, heranwachsenden Menschen erwarte ich eine hohe Selbstdisziplin und den Willen zur Leistung, denn diese Eigenschaften sind für das spätere Berufsleben unabdingbar. Als Geschäftsführer hatte ich immer Null-Toleranz bei unkonzentrierten, langsamen oder fehlerhaft arbeitenden Mitarbeitern.
Unter deiner Ägide muss ja ein "feines" Arbeitsklima geherrscht haben... :?
Karlheinz hat geschrieben: Und wer an der Universität studiert, will später viel Geld verdienen.
Kann man so pauschal nicht sagen. Trifft z.B. auf viele (geisteswissenschaftliche) Bildungsstudien nicht zu. Kaum einer studiert z.B. Geschichte, weil er glaubt, damit reich zu werden. Da ist jeder HAK- oder HTL-Absolvent auf dem Arbeitsmarkt gefragter.
Karlheinz hat geschrieben: Das Fachwissen alleine ist aber später im Berufsleben nur eine von vielen Komponenten, um erfolgreich zu sein. Ein richtiges Sozialverhalten ist oft noch wichtiger. Und vor allem die Fähigkeit, unbeirrt und hartnäckig, auch unter widrigen und schwierigen Umständen, bei der Sache zu bleiben und sich nicht ablenken zu lassen.
Viele Studenten haben möglicherweise so etwas an der Schule nicht vermittelt bekommen.
Nicht nur primär von der Schule, sondern vor allem von den Eltern, was z.B. Conzaliss' Link wieder mal vor Augen führt.

Dem besten Lehrer sind die Hände gebunden, wenn er es mit einer größeren Gruppe verzogener Rabauken zu tun hat, deren Eltern ihn nicht unterstützen. Dazu kommt, dass die Lehrer immer weniger Sanktionsmechanismen besitzen. Der Trend geht außerdem dahin, Noten und Sitzenbleiben abzuschaffen.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:Von erwachsenen, heranwachsenden Menschen erwarte ich eine hohe Selbstdisziplin und den Willen zur Leistung, denn diese Eigenschaften sind für das spätere Berufsleben unabdingbar. Als Geschäftsführer hatte ich immer Null-Toleranz bei unkonzentrierten, langsamen oder fehlerhaft arbeitenden Mitarbeitern. Und wer an der Universität studiert, will später viel Geld verdienen. Das Fachwissen alleine ist aber später im Berufsleben nur eine von vielen Komponenten, um erfolgreich zu sein. Ein richtiges Sozialverhalten ist oft noch wichtiger. Und vor allem die Fähigkeit, unbeirrt und hartnäckig, auch unter widrigen und schwierigen Umständen, bei der Sache zu bleiben und sich nicht ablenken zu lassen.
Viele Studenten haben möglicherweise so etwas an der Schule nicht vermittelt bekommen.
Ihr Lieben,
ich weiß nicht was für Familien ihr kennt? Unser Sohn hat Abi mit 2,1 gemacht, sein Ing. Diplom als Jahrgangsbester (ungefähr 1,4) dazu 1.Preis der FH Frankfurt/M. im Jahre 2000. :wink:
Gestern beim Weihnachtsbesuch der Familie mit den inzwischen drei Enkelkindern erzählte meine Schwiegertochter, dass unsere Enkeltochter Celina (geht als einziges Kind zur Zeit zur Schule) in Mathe eine Zwei geschrieben hat. Bekam dafür von mir zwei Euro. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Mohyra

In Hessen ein Abischnitt von 2,1 ist nicht wirklich eine Glanzleistung.

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