Gesellschaftlicher Umgang mit dem Radikalismus

Kommunalwahlen, Meinungsumfragen, Konflikte, Religionen, Ereignisse

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Ihr Lieben,
zuerst muß man man mal feststellen, was in unserer zeit noch Radikalismus ist. Nach der Banken (to big to fall) und der daraus hergeleiteten Staatsschuldenkrise frage ich mich enrsthaft, soll man die Banken schalten und walten lassen wie bisher und sie immer wieder auffangen :?: Oder sollten die Banken endlich in Gemeineigentum übergehen :?:
Genauso gegenüber dem Islamimus, müssen frankfurter Bewohner des Stadtteils Hausen die dritte Moschee in ihrem Stadttei bei 6.000 Einwohnern und nur einigen dort wohnenden Muslimen akzeptieren, nur weil die Deutsche Bank die Moscheen finanzierte und die OB Roth dazu ihr ok gab. Den Bewohnern von Hausen wurde auf Versammlungen von grünen Stadtverordneten gesagt, sie könnten ja wegziehen. :evil:
Ich bin gegen beide Entwicklungen, bin ich deshalb ein Radikalinski :?:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:...Ich bin gegen beide Entwicklungen, bin ich deshalb ein Radikalinski :?:
Nö, du bist einfach ein mündiger Bürger, der sich Gedanken macht.
Mit Radikalismus wird umgangssprachlich vor allem eine politische Haltung gemeint, bei der letztlich ein restriktives oder gar autoritäres Regime angestrebt wird.
Wikipedia meint dazu:
Als Radikalismus bezeichnet man eine politische Einstellung, die grundlegende Veränderungen an einer herrschenden Gesellschaftsordnung anstrebt. Das Adjektiv „radikal“ ist vom lateinischen radix (Wurzel) abgeleitet und beschreibt das Bestreben, gesellschaftliche und politische Probleme „an der Wurzel“ anzugreifen und von dort aus möglichst umfassend, vollständig und nachhaltig zu lösen.
Der Verfassungsschutz hat hier allerdings anscheinend seine eigene Difinition:
Heute grenzt das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz Radikalismus und Extremismus explizit voneinander ab:

„Als extremistisch werden die Bestrebungen bezeichnet, die gegen den Kernbestand unserer Verfassung – die freiheitliche demokratische Grundordnung – gerichtet sind. Über den Begriff des Extremismus besteht oft Unklarheit. Zu Unrecht wird er häufig mit Radikalismus gleichgesetzt. So sind zum Beispiel Kapitalismuskritiker, die grundsätzliche Zweifel an der Struktur unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung äußern und sie von Grund auf verändern wollen, noch keine Extremisten. Radikale politische Auffassungen haben in unserer pluralistischen Gesellschaftsordnung ihren legitimen Platz. Auch wer seine radikalen Zielvorstellungen realisieren will, muss nicht befürchten, dass er vom Verfassungsschutz beobachtet wird; jedenfalls nicht, solange er die Grundprinzipien unserer Verfassungsordnung anerkennt.“
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Radikalismus

Das macht mich jetzt doch nachdenklich.
:shock:

Ist da nicht irgendwo ein Widerspruch?

Übrigens: Ich würde bei deinem Beispiel dann schon eher die OB Roth als die Radikale ansehen.
:wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:müssen frankfurter Bewohner des Stadtteils Hausen die dritte Moschee in ihrem Stadttei bei 6.000 Einwohnern und nur einigen dort wohnenden Muslimen akzeptieren,
Was sind "einige"? Laut Wikipedia existiert in Hausen nur eine Moschee, daneben eine japanische Schule und zwei Institute der Uni sowie ein Max-Planck-Institut.

Das klingt eher nach "Bildungsviertel" als nach "Islamistenviertel"...

Beppe
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Barbarossa
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06.08.2012
Olympia-Ruderin:
Drygallas Freund ist offenbar aus NPD ausgetreten

Der Lebensgefährte von Nadja Drygalla ist NPD-Angaben zufolge kein Mitglied der Partei mehr. Doch ein Beobachter der rechtsextremen Szene glaubt nicht, dass Michael Fischer ausgestiegen sei.
(...)
Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat zu mehr Nachdenklichkeit im Fall Drygalla aufgerufen. Er freue sich über Äußerungen der Sportlerin, mit denen sie sich unmissverständlich von rechtsextremem Gedankengut distanziert habe, sagte de Maizière am Montag auf einer Pressekonferenz im Deutschen Haus in London.
Auch warf de Maizière kritische Fragen auf: „Wo liegen eigentlich die Grenzen? Steht es uns als Öffentlichkeit wirklich zu, den Freundeskreis von Sportlerinnen und Sportlern zu screenen und zu gucken, was da los ist? Müssen wir von ihnen verlangen, offenzulegen, mit wem sie befreundet sind, was sie denken?“...
hier: alles lesen

Ich muß sagen, ich denke da genau wie de Maizière.
Aber das Innenministerium verschärft die Diskussion noch weiter:
07.08.2012
Fall Nadja Drygalla:
Innenministerium will Demokratiebekenntnis im Sport
von Frank Jansen

Über die Kontakte der deutschen Olympia-Ruderin Nadja Drygalla in die rechte Szene wird heftig diskutiert. Das Innenministerium erwägt eine Extremismusklausel für Sportverbände. Ist das sinnvoll?
hier: weiterlesen

Und da bin ich ja nun ganz und gar dagegen. Es muß einem Sportler - genau wie z. B. auch einem Künstler - in einer Demokratie gestattet sein, gar keine politische Äußerung von sich zu geben. Auch das muß dann akzeptiert werden.
Was meint ihr?
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:Was meint ihr?
Zum Fall Drygalla halte ich mich zurück, da ich sie nicht persönlich kenne und niemanden vom Hörensagen beurteilen möchte.
Ich kann nur eins als Fakt voraussetzen, die junge Frau ist 23 Jahre alt und lebt in Rostock.
Dass junge Menschen in diesem Umfeld mit extremistischen Gruppierungen in Kontakt kommen, ist möglich. Die Menschen in einer Demokratie müssen in der Lage sein, sich mit den obskuren Argumenten der rechten Szene auseinanderzusetzen. Einige kann man vielleicht sogar überzeugen, sich davon wieder abzuwenden, jedenfalls dann, wenn sie noch zuhören können und sich eine gewisse Offenheit bewahrt haben.
Leider scheint es diesen gesprächsbereiten Typ in der extremen Szene nicht so oft zu geben, überhaupt ist zuhören eine rückläufige Tugend. Sich mit den Argumenten anderer offen auseinanderzusetzen, ist aber mE der einzige Weg sich zu verständigen.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...Ich bin gegen beide Entwicklungen, bin ich deshalb ein Radikalinski :?:
Nö, du bist einfach ein mündiger Bürger, der sich Gedanken macht.
Mit Radikalismus wird umgangssprachlich vor allem eine politische Haltung gemeint, bei der letztlich ein restriktives oder gar autoritäres Regime angestrebt wird.
Wikipedia meint dazu:
Lieber Barbarossa,
da bin ich aber beruhigt. :wink:
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:müssen frankfurter Bewohner des Stadtteils Hausen die dritte Moschee in ihrem Stadttei bei 6.000 Einwohnern und nur einigen dort wohnenden Muslimen akzeptieren,
Was sind "einige"? Laut Wikipedia existiert in Hausen nur eine Moschee, daneben eine japanische Schule und zwei Institute der Uni sowie ein Max-Planck-Institut.
Das klingt eher nach "Bildungsviertel" als nach "Islamistenviertel"...
Beppe
Lieber Beppe,
da Hausen unser Nachbarstadtteil ist weiß ich, dass zwei Moscheen arbeiten und die dritte im Bau ist. Werde mir gleich einmal Wikipedia anschauen. Jeden Freitag sind alle Parkplätze in Hausen belegt und es gab deswegen schon etliche Bürgerversammlungen. :roll:
Habe bei Wikipedia nachgeschaut, die zweite Moschhee wird als "Iranisches Kulturzentrum" firmirt. Da die dritte Moschee noch im Bau ist wird sie natürlich nicht aufgeführt, ist aber schon genehmigt worden.Es gab deshalb schon jede Menge Versammlungen der Bürger. Tatsache ist, dass die Gottesdienstbesucher alle nicht aus Hausen kommen. :wink:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:...Jeden Freitag sind alle Parkplätze in Hausen belegt und es gab deswegen schon etliche Bürgerversammlungen. :roll:
Habe bei Wikipedia nachgeschaut, die zweite Moschhee wird als "Iranisches Kulturzentrum" firmirt. Da die dritte Moschee noch im Bau ist wird sie natürlich nicht aufgeführt, ist aber schon genehmigt worden.Es gab deshalb schon jede Menge Versammlungen der Bürger. Tatsache ist, dass die Gottesdienstbesucher alle nicht aus Hausen kommen. :wink:
Hm - dann scheint es aber zumindest einen Bedarf zu geben, nur hätte man vielleicht ein Parkhaus dazu planen sollen.
Grundsätzlich muß jeder die Möglichkeit haben, seine Religion zu pflegen - auch mit Gotteshäusern, wie Moscheen, Kirchen, Kathedralen, Synagogen, Buddhatempeln... etc. pp.
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:Zum Fall Drygalla halte ich mich zurück, da ich sie nicht persönlich kenne und niemanden vom Hörensagen beurteilen möchte...
Ich meinte die Frage ja auch allgemein und auf die letzte Nachricht bezogen:

s.: "Innenministerium will Demokratiebekenntnis im Sport"
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:s.: "Innenministerium will Demokratiebekenntnis im Sport"
Das is ja nun ausgemachter Blödsinn. Soll den zukünftig jeder, der einem Kegelverein beitritt, ein Bekenntnis zur Demkratie abgeben müssen?!?

Im speziellen Fall Drygalla ging´s ja nun um eine Olympionikin. Diese spezielle Art von Sportlern nehmen an einem sportlichen Ereignis teil, das - man vergisst es angesichts der modernen Olympischen Spiele und ihrer Aufmachung allzu oft - der Völkerverständigung gewidmet ist. Wenn da nun Rechtsradikale antreten, deren Ansinnen ja gerade das Gegenteil von Völkerverständigung ist, dann ist m.E. genaueres Hinschauen schon angebracht.
Solange ein Sportler auf internationaler oder auch nationaler Eben agiert und seinen Sport nicht für politische Verlautbarungen nutzt, sollte der Sport im Vordergrund stehen. Mir als Publikum steht es dann immer noch frei, einen bekanntermaßen rechtsradikalen Sportler zu ignorieren oder ihn auszupfeifen.

Ich wäre im Übrigen vorsichtig dabei, allein aufgrund der Herkunft von Sportlern auf ihre politische Gesinnung zu schließen. Zwar untertreibt Renegat m.E. eher noch, wenn er sagt, dass es "möglich" sei, "dass junge Menschen in diesem [gemeint ist wohl: geographischen] Umfeld mit extremistischen Gruppierungen in Kontakt kommen". Es ist sogar wahrscheinlich. Dennoch ist beileibe nicht jeder Rostocker rechtsradikal. Das wär schlimm.
Dass sich Drygalla ausgerechnet in einen Rechtsradikalen verliebt hat, ist so gesehen nicht so sehr verwunderlich. Sie scheint wirklich verliebt zu sein, bis über beide Ohren, sonst hätte sie nicht in Kauf genommen, aus dem Polizeidienst auszuscheiden. In so einer Situation hegt man schon auch mal die irrationale Hoffnung, den Partner ändern zu können. Dass der sich nicht geändert hat, steht m.E. fest, sonst würden die Rechtsradikalen nicht so verständnisvoll auf seinen "Bruch" mit den Rechten reagieren, sondern ihn als Weichei, Verräter oder sonstwas titulieren, der vor der Presse eingeknickt sei.
Dass sie (wie auch ihr Verband) aber dachte, das würde keinen interessieren, wenn sie dann für Olympia antritt, zeigt, dass sie die politische Dimension der Olympischen Spiele verkannt hat.

Beppe
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...Jeden Freitag sind alle Parkplätze in Hausen belegt und es gab deswegen schon etliche Bürgerversammlungen. :roll:
Habe bei Wikipedia nachgeschaut, die zweite Moschhee wird als "Iranisches Kulturzentrum" firmirt. Da die dritte Moschee noch im Bau ist wird sie natürlich nicht aufgeführt, ist aber schon genehmigt worden.Es gab deshalb schon jede Menge Versammlungen der Bürger. Tatsache ist, dass die Gottesdienstbesucher alle nicht aus Hausen kommen. :wink:
Hm - dann scheint es aber zumindest einen Bedarf zu geben, nur hätte man vielleicht ein Parkhaus dazu planen sollen.
Grundsätzlich muß jeder die Möglichkeit haben, seine Religion zu pflegen - auch mit Gotteshäusern, wie Moscheen, Kirchen, Kathedralen, Synagogen, Buddhatempeln... etc. pp.
Lieber Barbarossa,
Bedarf schon aber nicht in Hausen sondern in ganz Frankfurt/M. und der wird nun in Hausen gebündelt, sonst nicht die vielen ortsfremden Autos. :roll:
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Barbarossa
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Donnerstag, 07. März 2013
Echo-Nominierung widerrufen
Frei.Wild muss draußen bleiben
Von Volker Probst

Die diesjährige Verleihung der Echo-Musikpreise sorgt schon im Vorfeld für Wirbel. Die Nominierung der umstrittenen Rockband Frei.Wild finden Bands wie Kraftklub und Mia "zum Kotzen" und sagen deshalb ihr Kommen ab. Der Protest ist erfolgreich...
hier: weiterlesen
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Barbarossa
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Ich habe mich heute etwas eingehender mit der Band "Frei.Wild" (eine Band, die ich bisher eigentlich nur von Namen her kannte) beschäftigt und möchte hier nun zwei Videobeiträge einstellen:

1.) ZDF: aspekte-Beitrag: "Frei.Wild" [30.11.12]
2.) Frei.Wild - Klare Worte von Philipp Burger

Schaut euch einfach beide Beiträge an.
Für mich ist es etwas schwer zu entscheiden, wer nun recht hat. Der Band wird rechtes Gedankengut vorgeworfen - die Band selbst distanziert sich jedoch ausdrücklich stets davon. Der Sänger der Band war zwar mal rechtsradikal, sagt aber selbst, daß er einen Fehler gemacht hat und meint, jeder hat eine zweite Chance verdient. Diese Meinung teile ich grundsätzlich.

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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Ich habe mich heute etwas eingehender mit der Band "Frei.Wild" (eine Band, die ich bisher eigentlich nur von Namen her kannte) beschäftigt und möchte hier nun zwei Videobeiträge einstellen:

1.) ZDF: aspekte-Beitrag: "Frei.Wild" [30.11.12]
2.) Frei.Wild - Klare Worte von Philipp Burger

Schaut euch einfach beide Beiträge an.
Für mich ist es etwas schwer zu entscheiden, wer nun recht hat. Der Band wird rechtes Gedankengut vorgeworfen - die Band selbst distanziert sich jedoch ausdrücklich stets davon. Der Sänger der Band war zwar mal rechtsradikal, sagt aber selbst, daß er einen Fehler gemacht hat und meint, jeder hat eine zweite Chance verdient. Diese Meinung teile ich grundsätzlich.

Was meint ihr dazu?
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Menschen können sich ändern. Ich kenne die Band nicht. :wink:
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Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben:Der nachfolgende Artikel, der heute im "Tagesspiegel" stand, brachte mich auf dieses Thema:
BGH-Urteil
Hotels
Von Frank Jansen

Der Bundesgerichtshof hatentschieden: Hotels dürfen Rechtsextremisten wegen deren politischer Überzeugung generelldie Unterkunft verweigern.Wie begründen die Richter das Urteil?

Es ist ein kleiner Erfolg für Udo Voigt, den Exchef der NPD, aber eine Niederlage für die rechtsextreme Szene an sich. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat am Freitag entschieden, das vom Hotel Esplanade im brandenburgischen Bad Saarow Ende 2009 ausgesprochene Hausverbot gegen Voigt sei prinzipiell rechtens – nur im konkreten Fall nicht, weil der NPD-Mann und seine Frau bereits eine bestätigte Buchung vorweisen konnten. Das Ehepaar Voigt habe beim Hotel „den Anspruch erworben, den gebuchten Aufenthalt zu gestatten“, sagte der Vorsitzende Richter des 5. Zivilsenats, Wolfgang Krüger, in der Begründung des Urteils. Generell aber dürfe das Hotel sein Hausrecht geltend machen und solchen Gästen den Zutritt verweigern, deren politische Ansichten „dem Konzept eines Wellnesshotels abträglich“ sein könnten...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/ausgrenzung-radikalismus

Natürlich kann jede Einrichtung von seinem Gastrecht Gebrauch machen. Auch z. B. Discotheken tun das, die z. T. sehr sorgfältig ihre Gäste aussuchen.
Im Falle des Rechtsradikalismus scheint das auf den ersten Blick auch legitim zu sein, denn hier handelt es sich um Menschen, die selbst intolerant sind andere diskriminieren bis hin zur Gewaltanwendung gegen sie.
Aus diesem Grunde rufen selbst prominente Politiker, wie Wolfgang Thierse (SPD), dazu auf, auch behördlich genehmigte Demonstrationszüge der NPD oder anderen rechtsradikalen Gruppen zu stören oder gar zu verhindern und nennen es "Zivilcourage".
Mit welchem Recht geschieht das eigentlich?
Sicher nicht mit den verfassungmäßig festgeschriebenen Grundrechten.
Sehe das ähnlich.

Ich halte es für höchst bedenklich, wenn jemand aufgrund seiner politischen Einstellung diskriminiert wird.

Etwas anderes wäre es, wenn Voigt in dem Hotel eine Parteiveranstaltung abgehalten hätte. Aber als Privatmannhat er dasselbe Recht auf Dienstleistungen wie jeder andere auch.

Barbarossa hat geschrieben: Andererseits scheint der Erfolg von Sarazins Buch - "Deutschland schafft sich ab" - zu zeigen, daß rassistische Ansichten auch heute noch viel tiefer in Gesellschaft verankert zu sein scheinen, als man es allgemein für möglich hält.
Da stellt sich freilich die Frage, wie du Rassismus definierst. Wenn du die Anerkennung von Fakten als solchen siehst, hast du freilich recht.
Ich sehe an dem Buch nichts Rassistisches. Nach eingehender Lektüre desselben, ist bloß zusehen, dass er nur das mit Zahlen, Daten und Fakten untermauert, was ohnehin für jeden ersichtlich ist, der offenen Auges durch die Welt schreitet.
Barbarossa hat geschrieben: Aber auch der Linksradikalismus oder auch der radikale Islamismus kann für die Gesellschaft gefährlich sein. Auch von diesen Szenen geht nicht selten Gewalt aus. Also müßte man auch Personen aus diesen Szenen in ähnlicher Weise ausgrenzen - mit der gleichen Begründung.
Und wenn wir schon dabei sind: Was ist mit den Politikern der "Linken"?
Wenn man sich näher mit dem Marxismus auseinandersetzt, dann stellt man fest, daß zur Durchsetzung dieser Ideologie grundsätzliche persönliche Freiheiten in jedem Fall beschnitten werden müssen. Anders ist ein "Sozialismus", in welcher Gestalt er auch immer errichtet werden soll, nicht zu erreichen. Grundsätzlich wird auch hier Gewaltanwendung zur Errichtung einer "Diktatur des Proletariats" von Marxisten, Kommunisten oder als was sie sich auch immer bezeichnen mögen, als durchaus "legitim" angesehen. Dennoch dürfen Vertreter dieser Bewegung selbst in deutschen Landesregierungen mitregieren.[...]
Richtig erkannt.

Es geht in D nicht darum, prinzipiell etwas gegen verfassungsfeindliche Umtriebe zu tun, es geht rein um das Diktat der politischen Korrektheit.
Beispiel: Antisemitismus, wenn er von Islamisten kommt, wird weitestgehen toleriert, wenn er von deutschen Rechtsextremisten kommt, erbebt die Republik.

Radikale islamische Fundamentalisten, Rechtsextremisten oder auch die linksextremen Antifa-Gruppierungen, die sich keinsefalls personell von den Parteien "Die Linke" oder den Grünen klar abgrenzen(Schließlich rekrutieren diese Parteien auch Personal aus diesem Umfeld), lehnen unisono den Staat, die Demokratie und sämtliche damit einhergehenden Grundwert ab, sprich: Sie sind verfassungsfeindlich.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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