Korruption ist ein großes Problem, überall und ganz unabhängig vom politischen System.Paul hat geschrieben:Man kann es kaum glauben, aber Korruption und Kriminalität ist eine extreme Wachstumsbremse in vielen Ländern.
In Russland traut sich doch kaum einer zu investieren, wenn er den Ertag an so viele Stellen abgeben muß, an Schutzgelderpresser, an staatliche Stellen die mit Bestechungsgeldern verwöhnt werden wollen.
Letztlich ist es auch in Deutschland ein Problem, welches man nicht unterschätzen darf. Das fängt mit Urlaubsreisen für Ärzte o. Essen für Krankenhauspersonal, finanziert von Arzneimittelfirmen an. Bürgermeister lassen städtische Bedienstete im eignen Garten arbeiten, ein Bundespräsident läßt sich Urlaube und Zinsvergünstigungen finanzieren. Motorradrocker bauen kriminelle Vereinigungen mit sytematischer Schutzgelderpressung auf. Die Zwangsprostitution und Kinderkriminalität z.B. durch Schlepperorganisationen wird nicht wirklich bekämpft.
Dass sie besonders in postkommunistischen Staaten häufig vorkommt, könnte einerseits mit den Fehlern bei der Auflösung der staatlichen Betriebe zusammenhängen und andererseits mit falsch verstandenem Kapitalismus. Letzteres hat in den letzten 20 Jahren überall zugenommen, der führt zu Gewinnmaximierung um jeden Preis, dazu gehört auch das Schmieren auf allen Ebenen. Aneri hatte den übersteigerten Egoismus in den demokratischen, westlichen Systemen schon angesprochen, der zu Recht von vielen Seiten kritisiert wird. Diese extreme Form wird in religionsgeprägten Ländern nicht als nachahmenswertes Beispiel empfunden, trotz der häufigen Verknüpfung des Systems mit Demokratie.
Mit dem schönen Satz aus dem GG von der Verpflichtung des Eigentums, kann heute kaum jemand etwas anfangen.