norvegia hat geschrieben:Illegaler Grenzübertritt ist überall verboten.
dieter hat geschrieben:Liebe Norvegia,
wird aber nicht mit dem Tode (Schießbefehl) oder mit Gefängnis bestraft.
So ein Verhalten zwischen Deutschland einerseits und Österreich und den Niederlanden andererseits ist undenkbar.
Zwischen diesen Ländern, die alle der EU und zudem noch dem "
Schengen-Raum" angehören, nicht.
Doch gerade habe ich einen Bericht über die Grenze zwischen Melilla (Spanien) und Marokko gesehen, der mich schon nachdenklich gemacht hat:
Migranten aus Subsahara-Afrika versuchen immer wieder, über Algerien und Marokko nach Melilla zu gelangen, um nach Spanien oder in andere Länder der Europäischen Union einzureisen. Die Stadt ist zum Schutz vor illegaler Einwanderung mit drei bis zu sechs Meter hohen Zäunen („Perímetro“ genannt) sowie mit Bewegungsmeldern, Nachtsichtgeräten und Kameras gesichert, außerdem patrouilliert die Guardia Civil. Die Situation verschärfte sich erstmals Ende September 2005, nachdem bekannt wurde, dass die spanische Regierung die Sicherungsanlagen verstärken ließ. Während der Grenzübertritte kam es seitdem zu insgesamt 14 Todesfällen. Marokko schob Flüchtlinge, die an den Grenzanlagen von Melilla abgewiesen wurden, in die südlichen Nachbarländer ab. Dabei wurde Marokko von internationalen Hilfsorganisationen beschuldigt, Flüchtlinge in der Wüste ausgesetzt zu haben.[4] Die marokkanische Regierung bestritt dies jedoch.
Im Juni 2008 stürmten in zwei Wellen erneut Dutzende afrikanischer Flüchtlinge die Enklave. Dabei sollen auch mehrere Grenzpolizisten verletzt worden sein. Nur wenige Flüchtlinge gelangten in die Stadt, 50 Menschen wurden aufgegriffen und in Abschiebelager gebracht.[5] Gleiches 2012[6].
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Melilla#Mi ... ach_Europa
Hier "übernimmt Marokko die schmutzige Arbeit" (so wörtlich in dem Fernsehbeitrag) nimmt Flüchtlinge fest und schießt auch auf Flüchtlinge, die über die Grenze nach Melilla wollen. Das hat mich schon ein wenig an unsere Mauer erinnert.
Nun ist es allerdings doch noch ein Unterschied, ob ein Staat sein eigenes Volk hinter einer Mauer einsperrt, um es an einer Emigration zu hindern oder ob Angehörige fremder Völker an einem illegalen Migrations-Versuch gehindert werden sollen.
norvegia hat geschrieben: Also zur Wende hatten sie alle nur Dollarzeichen in den Augen hier.
Wenn dem nicht so gewesen wäre, hätten sie wohl kaum nach der D-Mark geschrien damals.
Das ist doch aber eine völlig menschliche Reaktion.
Die BRD war seit Jahrzehnten eine Konsumgesellschaft, wo die Mensche Waren im Überfluss zu kaufen bekamen (so das nötige "Kleingeld" vorhanden war).
Wir in der DDR waren Jahrzehntelang von dieser Konsumgesellschaft ausgeschlossen, hatten sogar mit Versorgungsproblemen zu kämpfen - selbst bei Waren des täglichen Bedarfs. Das weiß ich ja nun noch aus eigener Erfahrung.
Als dann die Möglichkeit zu einem Systemwechsel zum greifen nahe war, wollte man natürlich genau das so schnell wie möglich, was man nur aus dem Fernsehen kannte. Wie gesagt, eine menschliche Reaktion: Man will immer das, was man nicht hat - also die begehrten Westwaren.
Das Fatale daran: Die eigenen Produkte wurden Jahrelang gar nicht mehr gekauft, obwohl unsere eigenen Arbeitsplätze davon abhingen. Man sägte also genau an dem Ast, auf dem man saß.
Und trotzdem: Man kann Menschen nun wirklich nicht vorwerfen, daß sie sich typisch menschlich verhalten.