Irische Banker verhöhnen ihre Retter

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Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von dieter » 30.06.2013, 09:37

Ralph hat geschrieben:
Eigentlich ist das Gespräch gar nicht der Rede wert. Die Bänker haben lediglich gesagt, dass sie den Rest der Welt für Idioten halten und damit liegen sie gar nicht verkehrt. Solche Gespräche werden in Vorstandsetagen häufig geführt, ich selbst habe früher solches oder ähnliches Gerede oft gehört, nur werden sie normalerweise eben nicht abgehört und veröffentlicht.
Dann stimmt das also wirklich mit den Alphatieren. Ich war bis zum Abitur politisch aktiv (Jugendorganisation einer Partei) - bei manchen habe ich mir damals bereits gedacht, wenn die auf die Menschheit losgelassen werden...
Lieber Ralph,
Du warst sicherlich bei der CDU. Sie wurden auf die Menschheit losgelassen. :wink:

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von dieter » 30.06.2013, 09:32

Barbarossa hat geschrieben: Da kennt du mich aber noch nicht gut. Selbstverständlich kann ich mit "Begriffen wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit" was anfangen, aber in der Wirtschaft gelten nach meiner Erfahrung andere Grundsätze. Da ist jeder Widerspruch gegenüber dem Arbeitgeber arbeitsplatzgefährdend. Das ist tatsächlich so - also auch nicht mit Smilie.
Vielleicht ist das auch der Grund für die aggressive Stimmung, die sich z. T. auch in den Postings niederschlägt.
Einfach mal so ein Verdacht.
Lieber Barbarossa,
war als Beamter nie in der "Freien Wirtschaft", aber bei uns ist und war es so. Widerspruch gegenüber dem Vorgesetzten kam nicht gut an. Meine Beförderungen habe ich nur den schwierigen Gebieten (Ost- und Auslandsrentenrecht) und der Innenkontrolle, wo keiner hin wollte zu verdanken. Wenn nicht eine Beförderung gleich drin war, wollte da keiner hin. :roll:

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von RedScorpion » 29.06.2013, 20:55

Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:... M.E. liegt's mindestens in Teilen daran, dass Ihr in ziemlich rückständigen Gebieten lebt.
Heute doch nicht mehr. Die Infrastruktur und auch der Wohnungsbestand dürfte sich inzwischen einigermaßen angelichen haben.
...
Bei Euch hat's zu viele Wohnungen für zuwenig Leute, im Südwesten z.B., in der Schweiz usw. ist's andersherum.

Barbarossa hat geschrieben: ...
RedScorpion hat geschrieben:Wobei's aber wahrscheinlich nicht ganz so schlimm ist, wie Ihr tut (wir hatten das Thema ja, und Arbeitslosigkeit und andere Makro-Grössen sind ja gar nicht so schlecht, selbst in den schlimmsten Gegenden Ds).
Das Hauptproblem ist aber die Langzeitarbeitslosigkeit. Da gibt es nicht wenige Leute, die schon seit 20 Jahren arbeitslos sind und auch nichts vernünftiges mehr finden.
...
Weil der Markt bei Euch dafür zu klein ist und die Nische nicht bietet. Deshalb muss man dann andere Sachen andenken oder ggf. da weg, zum Markt hin.



LG

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von Barbarossa » 29.06.2013, 20:38

RedScorpion hat geschrieben:... M.E. liegt's mindestens in Teilen daran, dass Ihr in ziemlich rückständigen Gebieten lebt.
Heute doch nicht mehr. Die Infrastruktur und auch der Wohnungsbestand dürfte sich inzwischen einigermaßen angelichen haben.
RedScorpion hat geschrieben:Wobei's aber wahrscheinlich nicht ganz so schlimm ist, wie Ihr tut (wir hatten das Thema ja, und Arbeitslosigkeit und andere Makro-Grössen sind ja gar nicht so schlecht, selbst in den schlimmsten Gegenden Ds).
Das Hauptproblem ist aber die Langzeitarbeitslosigkeit. Da gibt es nicht wenige Leute, die schon seit 20 Jahren arbeitslos sind und auch nichts vernünftiges mehr finden. Alkoholismus und aggressives Verhalten sind dan oft die Folge.

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von RedScorpion » 29.06.2013, 19:42

Barbarossa hat geschrieben: ...Selbstverständlich kann ich mit "Begriffen wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit" was anfangen, aber in der Wirtschaft gelten nach meiner Erfahrung andere Grundsätze.
...
Ich stimme mit Dir darin überein, dass die Führungsetage im Zweifelsfall zuviel zu sagen hat im Verhältnis zu den Shareholdern, und die Shareholder zuviel im Vergleich mit den anderen Stakeholdern z.B. Angestellten.

Barbarossa hat geschrieben: ...
Da ist jeder Widerspruch gegenüber dem Arbeitgeber arbeitsplatzgefährdend. Das ist tatsächlich so - also auch nicht mit Smilie.
...
Allein: Wenn denn tumbe Unterwürfigkeit und blosses Ausführen von Befehlen zu Fehlhandlungen und -policies führt, dann ist's auch arbeitsplatzgefährdend. Also kann man da auch gleich sagen, was man denkt. :wink:


Barbarossa hat geschrieben: ...
Vielleicht ist das auch der Grund für die aggressive Stimmung, die sich z. T. auch in den Postings niederschlägt.
Einfach mal so ein Verdacht.
Kann ich nicht viel zu sagen, warum Ihr so aggro seid. :wink: M.E. liegt's mindestens in Teilen daran, dass Ihr in ziemlich rückständigen Gebieten lebt. Wobei's aber wahrscheinlich nicht ganz so schlimm ist, wie Ihr tut (wir hatten das Thema ja, und Arbeitslosigkeit und andere Makro-Grössen sind ja gar nicht so schlecht, selbst in den schlimmsten Gegenden Ds).


LG

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von Barbarossa » 29.06.2013, 18:39

RedScorpion hat geschrieben:Karlheinz hat ja oben dargestellt, dass das, was Du da sagst, grundfalsch ist. Kein Deutscher musste für die Anglo Irish Opfer bringen, auch Du nicht.
Ach - da hab ich den Smilie vergessen. Hole ich noch schnell nach:
:mrgreen:
Barbarossa hat geschrieben:Falls das trotz Smilie ernstgemeint sein sollte, könnte das daran liegen, dass Du im falschen Teil Deutschlands lebst und/oder die falsche Ausbildung hast.
Mit Begriffen wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit scheinst Du darüberhinaus bisweilen auch nicht viel anfangen zu können, bzw. sie sind in Deiner Sicht / aus Deiner Erfahrung heraus durch den bösen Kapitalismus stark kompromittiert und daher nicht viel wert. Schade.
Da kennt du mich aber noch nicht gut. Selbstverständlich kann ich mit "Begriffen wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit" was anfangen, aber in der Wirtschaft gelten nach meiner Erfahrung andere Grundsätze. Da ist jeder Widerspruch gegenüber dem Arbeitgeber arbeitsplatzgefährdend. Das ist tatsächlich so - also auch nicht mit Smilie.
Vielleicht ist das auch der Grund für die aggressive Stimmung, die sich z. T. auch in den Postings niederschlägt.
Einfach mal so ein Verdacht.

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von RedScorpion » 29.06.2013, 17:49

Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:... dass irgendjemand die holden Deutschen verhohnepiepelt (verdient haben's allemal), die sich im Schweisse ihres schmerzverzerrten Angesichts das Brot vom Mund absparen müssen ...
Das schreibst du mal was wirklich richtiges. Genau so sieht es nämlich aus.
...
Karlheinz hat ja oben dargestellt, dass das, was Du da sagst, grundfalsch ist. Kein Deutscher musste für die Anglo Irish Opfer bringen, auch Du nicht.

Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:... mit dem sie grossmütigerweise den Rest der Menschheit beglücken, und dass die holden Geber erwarten, wes Brot ich ess, des Lied ich sing ...
Und das ist im "Kapitalismus" ohnehin so - hab ich auch nie anders kennen gelernt.
:wink:
Falls das trotz Smilie ernstgemeint sein sollte, könnte das daran liegen, dass Du im falschen Teil Deutschlands lebst und/oder die falsche Ausbildung hast.
Mit Begriffen wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit scheinst Du darüberhinaus bisweilen auch nicht viel anfangen zu können, bzw. sie sind in Deiner Sicht / aus Deiner Erfahrung heraus durch den bösen Kapitalismus stark kompromittiert und daher nicht viel wert. Schade.


LG

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von Barbarossa » 29.06.2013, 17:12

RedScorpion hat geschrieben:... dass irgendjemand die holden Deutschen verhohnepiepelt (verdient haben's allemal), die sich im Schweisse ihres schmerzverzerrten Angesichts das Brot vom Mund absparen müssen ...
Das schreibst du mal was wirklich richtiges. Genau so sieht es nämlich aus.

RedScorpion hat geschrieben:... mit dem sie grossmütigerweise den Rest der Menschheit beglücken, und dass die holden Geber erwarten, wes Brot ich ess, des Lied ich sing ...
Und das ist im "Kapitalismus" ohnehin so - hab ich auch nie anders kennen gelernt.
:wink:

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von Balduin » 29.06.2013, 16:14

Eigentlich ist das Gespräch gar nicht der Rede wert. Die Bänker haben lediglich gesagt, dass sie den Rest der Welt für Idioten halten und damit liegen sie gar nicht verkehrt. Solche Gespräche werden in Vorstandsetagen häufig geführt, ich selbst habe früher solches oder ähnliches Gerede oft gehört, nur werden sie normalerweise eben nicht abgehört und veröffentlicht.
Dann stimmt das also wirklich mit den Alphatieren. Ich war bis zum Abitur politisch aktiv (Jugendorganisation einer Partei) - bei manchen habe ich mir damals bereits gedacht, wenn die auf die Menschheit losgelassen werden...

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von ehemaliger Autor K. » 29.06.2013, 14:55

Eigentlich ist das Gespräch gar nicht der Rede wert. Die Bänker haben lediglich gesagt, dass sie den Rest der Welt für Idioten halten und damit liegen sie gar nicht verkehrt. Solche Gespräche werden in Vorstandsetagen häufig geführt, ich selbst habe früher solches oder ähnliches Gerede oft gehört, nur werden sie normalerweise eben nicht abgehört und veröffentlicht.

Vielen Leuten ist häufig gar nicht bekannt, wie die Bankensanierungen und die Sanierung ganzer Staaten in Wirklichkeit ablaufen. Es ist ja nicht so, das nun plötzlich den Menschen in den wohlhabenden Ländern große Summen weggenommen werden. In Irland funktionierte dies so: Die bankrotten Banken wurden verstaatlicht, deren Schuldtitel auf den Staat verschoben, also der Staat übernahm deren Schulden. Der irische Staat geriet natürlich jetzt in eine Schieflage. Um die Schulden zu bezahlen, schlüpfte er unter die Vorläufer des damaligen Rettungsschirms. Dieser hat eigene Institutionen, die nun auf den Kapitalmärkten Kredite aufnehmen und an Irland weiter verleihen. Den bankrotten Iren hätte man nur Kredite zu sehr hohen Zinsen geliehen, wenn überhaupt. Der Rettungsschirm bekommt aber günstige Kredite, denn er wird abgesichert durch Bareinlagen der EU-Staaten und Kreditgarantien in einer gewissen Höhe.
Der Rettungsschirm leiht sich also Geld auf den internationalen Kapitalmärkten und verleiht dies dann an die Schuldnerstaaten. Der Steuerzahler braucht bis dato nichts zu zahlen, es sei denn, das gesamte System kracht eines Tages zusammen. Wichtig ist natürlich, das die verschuldeten Staaten die Kredite auch an den Rettungsschirm irgendwann zurückzahlen. Im Falle Irlands hatte Deutschland eine Bürgschaft übernommen in Höhe von 6,1 Milliarden Euro. Aber Bürgschaft ist ja nur eine Garantie für Zahlungsausfälle für den Fall, das die Iren ihre Kredite nicht zurückzahlen können und auch kein neues Geld auftreiben können. Steuergelder wurden nicht an Irland gezahlt oder womöglich verschenkt.

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von dieter » 29.06.2013, 14:39

Vergobret hat geschrieben:Banker halt... scheiss egal ob Iren, Amerikaner oder Deutsche!
Wenn uns diese Krise eines zeigt, dann das die Politik weltweit versagt hat diesen Menschen Regeln zu setzen. Für Finanzjongleure und Banker, die sehenden Auges in die Krise liefen, weil sie Persönlich (!) davon profitierten und denen der Rest von Anfang an egal war, habe ich seit langem nur noch Verachtung übrig.

Dieter: Auch wenn Du es noch tausendmal schreibst, wird es nicht wahrer was zu schreibst, also lass es doch. "Alle Südländer" - die einzigen bösen Südländer die ich kenne, sind jene die Tolkien erfand im "Herr der Ringe".
Lieber Vergobret,
den kenne ich zum Beispiel nicht. :wink: Ich glaube schon, dass sich alle auf D verlassen, das wird es schon machen. Das brauche ich nicht tausendmal zu schreiben. Habe nur Griechenland besucht, nur wegen der antiken Stätten, wurde da zur Drachmenzeit schon um 1000 Drachmen gehumpst, konnte gar nicht so schnell reagieren, wie das Geld weg war. Fluglotsenstreik, die Lufthansa mußte drei Flüge in einen Jumbo packen. Wir atmeten alle auf, als endlich der Jumbo startete. :wink:

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von Vergobret » 29.06.2013, 14:25

Ich bin nun kein Insider, aber ich habe in meinen Augen ein sehr sachliches, nüchternes Buch darüber gelesen, wie es soweit kommen konnte, wie es kam. Und ich denke durchaus, dass man sagen kann: Es musste so kommen, es wurde aus Sachen Geld verdient, die an einen Stein der Weisen erinnern. Nämlich aus dem Nichts. Alles völlig entkoppelt und keiner weiß mehr richtig Bescheid (nebenher auch eine der großen Gefahren). Das Buch ist dies: http://www.amazon.de/Warum-schuldet-kei ... 3608947477


Zu deiner anderen Erwiderung: Ich bezog mich darauf, dass im Zuge der Krise der Europäische Gedanke vor die Hunde gegangen ist. Das wird uns in meinen Augen noch sehr teuer zu stehen kommen.

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von RedScorpion » 29.06.2013, 13:44

Vergobret hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben: Ist aber zu einfach gedacht. Es hatte bis zur Krise und darüber hinaus auch wirtschaftlich Sinn, dass "Banker" risikofreudig sind, auch über den "gesunden Menschenverstand" hinaus.
Hatte es nicht. Denn es musste zwangsläufig dorthin führen wo wir jetzt sind.
...
Es hatte sehr wohl den einen oder anderen, der die Krise schon vor 10 oder 15 Jahre vorausgesagt hatte,

aber das war m.E. Spekulation, denn es ging von einer Situation ceteris paribus aus. Man konnte damals nicht wissen, dass 2007/2008 (das fing an mit Kerviel, dass da offensichtlich 'was ziemlich in die Schieflage geraten war, ohne dass man das überhaupt gemerkt hatte) mit Lehman Bros derart idiotisch reagiert wurde, daraus wenig bis null gelernt wurde und das aus mangelnder Kooperation und Koordination (und mangelnder PR) ausartete.

Vergobret hat geschrieben: ...
Und dieses Resultat ist in vielfältiger Hinsicht fatal. Was Europa angeht, die Rolle Europas, die Machtgefüge, die Meinung der Menschen und auch der Wirtschaft.
...
Eigentlich nicht.

Die Lage ist in der Peripherie (Spanien, Griechenland, Zypern, teilweise Portugal, teilweise Italien) schlimm, weil die Menschen und Firmen dort nicht mehr an Kapital herankommen.

Aber die Gesamtwirtschaftslage Europas ist nicht so schlecht; manche Staaten wie D z.B. haben sich nicht nur schadlos an der Krise gehalten, sondern sogar noch an ihr verdient.
Es ist nicht zutreffend zu schreien "Pommerland ist abgebrannt", denn es stimmt nicht.

Die dt. Bundesregierung fährt freilich grundfalsche Politik, und die Stimmung und öffentliche Meinung ist mieser als die Lage (es ist der alte deutsche Komplex halt), und Merkel fürchtet sich davor, ja.

Auf kurz oder lang wird das zum Absturz Deutschlands führen, aber es ist nicht zu spät, das zu verhindern, weil die Ausgangslage nicht sehr verfahren ist.

Vergobret hat geschrieben: ...
Und nein: Wenn eine Bank "too big to fail" wird, ist jede Diskussion über einen Sinn Unsinn.
Eigentlich ja; trotzdem reiben sich daran genau sehr viele Foren und User.



LG

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von Vergobret » 29.06.2013, 13:28

RedScorpion hat geschrieben: Ist aber zu einfach gedacht. Es hatte bis zur Krise und darüber hinaus auch wirtschaftlich Sinn, dass "Banker" risikofreudig sind, auch über den "gesunden Menschenverstand" hinaus.
Hatte es nicht. Denn es musste zwangsläufig dorthin führen wo wir jetzt sind. Und dieses Resultat ist in vielfältiger Hinsicht fatal. Was Europa angeht, die Rolle Europas, die Machtgefüge, die Meinung der Menschen und auch der Wirtschaft.

Und nein: Wenn eine Bank "too big to fail" wird, ist jede Diskussion über einen Sinn Unsinn.

Re: Irische Banker verhöhnen ihre Retter

von RedScorpion » 29.06.2013, 13:10

Vergobret hat geschrieben: ...
Dieter: Auch wenn Du es noch tausendmal schreibst, wird es nicht wahrer was zu schreibst, also lass es doch. "Alle Südländer" - die einzigen bösen Südländer die ich kenne, sind jene die Tolkien erfand im "Herr der Ringe".
... zumal Irland ja auch nicht sooo wahnsinnig im Süden liegt. Da hat's zwar aufgrund des Golfstroms auch Palmen und so, aber es ist eigentlich immer ziemlich frisch ... :wink:

Vergobret hat geschrieben: ...
Wenn uns diese Krise eines zeigt, dann das die Politik weltweit versagt hat diesen Menschen Regeln zu setzen. Für Finanzjongleure und Banker, die sehenden Auges in die Krise liefen, weil sie Persönlich (!) davon profitierten und denen der Rest von Anfang an egal war, habe ich seit langem nur noch Verachtung übrig.
...
Ist aber zu einfach gedacht. Es hatte bis zur Krise und darüber hinaus auch wirtschaftlich Sinn, dass "Banker" risikofreudig sind, auch über den "gesunden Menschenverstand" hinaus.
Das Problem hier im aufgezeichneten Telefongespräch ist m.E.:

NICHT, dass irgendjemand die holden Deutschen verhohnepiepelt (verdient haben's allemal), die sich im Schweisse ihres schmerzverzerrten Angesichts das Brot vom Mund absparen müssen, mit dem sie grossmütigerweise den Rest der Menschheit beglücken, und dass die holden Geber erwarten, wes Brot ich ess, des Lied ich sing,

auch nicht, dass es immer Fehlinvestitionen, Fehltransfers und failed Rettungsaktionen gibt, dass dabei auch gemauschelt oder aus reiner Not gelogen wird,

sondern,

1. Dass hier keinen juckt (weil's ins Bild passt vom sich aufopfernenden Deutschen und dem ganzen Schrott; manch User hier glaubt wohl allen Ernstes, er selbst habe Euro und EU gerettet :crazy: ), dass abgehört wurde und dann veröffentlicht, obwohl Ueberwachung und Polizeistaat, mangelnde Privacy usw. in anderen Threads und Posts mit einem Mordstrara breitgetreten wurde und wird, bishin zu Massenhysterie und behindernder Paranoia,

2. Dass den Telefongesprächspartnern am wichtigsten war (und da lagen sie richtig), den Cash-flow um jeden Preis aufrechtzuerhalten. Das war auch sinnvoll, und das war die einzige Chance, die die Bank hatte. Hätte klappen können, auch wenn sie selbst vllt nicht dran glaubten.
Problem: Dafür mussten sie - Baby Schimmerlos lässt grüssen - suggerieren, es sei schon zuviel Kohle hineingebuttert worden, um's pleitegehen zu lassen, und es bestünde noch Hoffnung zur Rettung. An dem Punkt wird wohl die irische Justiz ansetzen, wenn überhaupt.
Das Hauptproblem dabei ist, dass es für solche Fälle kein gemeinsames Aktionsprogramm gab und gibt, jeder wer weiss wie entsetzt, indigniert ist oder "verachtet" (lächerlicher Begriff), ohne dass sich um eine echte Lösung bemüht wurde. Es wäre in diesem Fall billiger gewesen, jedem der Angestellten der Bank eine Million Euro zu zahlen, als reinzubuttern. Aber das sind Ausnahmen.



LG

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