„Sie sind kein Robin Hood“
Richter Jörg Tiemann findet klare Worte beim Goetjes-Urteil

POTSDAM - Mit versteinerter Miene nahm Christian Goetjes das Urteil entgegen. Der frühere Schatzmeister der Brandenburger Grünen muss wegen Veruntreuung von Parteigeldern dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Zugleich setzte das Landgericht Potsdam gestern mit dem Urteil einen Haftbefehl vom Vorjahr wieder in Vollzug. Goetjes wurde noch im Gerichtssaal verhaftet. Der Vorsitzende Richter Jörg Tiemann begründete das mit Fluchtgefahr.

Laut Urteil hat sich der 35-Jährige der gewerbsmäßigen Untreue in 261 Fällen schuldig gemacht und von Konten der Grünen, darunter des Kreisverbandes Oberhavel, rund 270 000 Euro abgezweigt. Goetjes hatte von Januar 2009 bis Februar 2011 regelmäßig Geld auf eigene Konten überwiesen, private Rechnungen mit Parteigeld bezahlt und große Summen Bargeld abgehoben.
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Das Gericht nahm Goetjes die Rolle des Wohltäters, der es den Reichen nimmt und den Armen gibt, nicht ab. Brandenburg sei nicht der Sherwood Forest, die Prostituierten nicht Lady Marian und er nicht Robin Hood, hielt Richter Tiemann dem Angeklagten vor. Goetjes habe Anerkennung gesucht und wollte sich interessant machen. „Es macht keinen Unterschied, ob man sich von dem Geld einen Porsche kauft oder die Zuneigung von Prostituierten.“...

Barbarossa hat geschrieben:Das ist inzwischen kaum noch zu toppen.

16.11.2012
Früherer Schatzmeister soll Zuhälter in Berlin sein
Neue Vorwürfe gegen Christian Goetjes: Beschäftigt der Ex-Grüne Prostituierte?

POTSDAM - Paukenschlag im Landgericht: Gegen Christian Goetjes, wegen Veruntreuung von Parteigeldern angeklagter Ex-Schatzmeister der märkischen Grünen, sind überraschend neue Vorwürfe erhoben worden. Goetjes soll in Berlin einen Escort-Service mit bulgarischen Prostituierten betreiben. „Es gibt Anhaltspunkte, dass der Angeklagte Huren für Haus- und Hotelbesuche vermittelt“, sagte Richter Jörg Tiemann gestern zu Beginn des zweiten Prozesstages. Entsprechende Hinweise hatte das Berliner Landeskriminalamt (LKA) am Dienstag an die Staatsanwaltschaft Potsdam übermittelt.
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Infolge der Vorwürfe wurden die Auflagen gegen Goetjes verschärft. Er bleibt zwar auf freiem Fuß, darf aber keinen Kontakt zu der neuen Zeugin aufnehmen. Der Prozess wird am 26. November fortgesetzt. (Von Volkmar Krause)

Griff in die Parteikasse: Geld für Prostituierte
Ex-Schatzmeister der Grünen gesteht vor Landgericht Potsdam

POTSDAM - Christian Goetjes, früherer Schatzmeister der märkischen Grünen, muss sich seit gestern vor der Zweiten Großen Strafkammer des Potsdamer Landgerichts verantworten. Die Anklage wirft ihm gewerbsmäßige Untreue vor.

Goetjes habe unter Ausnutzung seiner Funktion und Vertrauensstellung von Januar 2009 bis Februar 2011 in 267 Fällen Geld von Parteikonten auf eigene Konten überwiesen oder er bezahlte mit Geld der Grünen private Rechnungen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf fast 274 000 Euro.
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Er habe das Geld überwiegend für zwei Prostitierte ausgegeben, so der 34-Jährige. Beide Frauen hatte er als Freier auf dem Berliner Straßenstrich kennengelernt.

Goetjes gab an, dass es in der Folgezeit nicht mehr um sexuelle Dienste gegangen sei. Vielmehr habe er den Frauen helfen wollen. Der ersten, einer Heroin-Abhängigen, habe er mit dem unterschlagenen Geld eine 20 000 Euro teure Entziehungskur in einer Spezialklinik bezahlt.

Die zweite Frau, eine Bulgarin, sei von gewalttätigen Zuhältern wegen hoher Schulden unter Druck gesetzt worden. Auch hier sei es darum gegangen, die Frau aus ihrer Abhängigkeit zu befreien. Goetjes will der Bugarin zwischen 150 000 und 190 000 Euro gegeben haben...

Prozessauftakt gegen Christian Goetjes
Erwerbsmäßige Untreue: Ex-Finanzchef der Grünen steht ab 5. November vor Gericht

POTSDAM - Der Ex-Schatzmeister der Brandenburger Grünen Christian Goetjes muss sich ab dem 5. November vor dem Potsdamer Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 34-jährigen früheren Hohen Neuendorfer gewerbsmäßige Untreue in 267 Fällen vor. Goetjes soll zwischen Januar 2009 und Februar 2011 regelmäßig die Konten der Partei geplündert und auf diese Weise 273 000 Euro veruntreut haben. Das Geld verwandte er „für seinen Lebensunterhalt und den seiner Freundin“, sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Potsdam, Frank Tiemann. Wofür Goetjes die gewaltige Summe im Konkreten ausgab, ließ Tiemann unbeantwortet...

13.04.2012
Ex-Schatzmeister macht Angebot
Goetjes will Grünen 65 000 Euro zurückzahlen

POTSDAM - Der Ex-Schatzmeister der märkischen Grünen, Christian Goetjes, hat seiner Partei einen ungewöhnlichen Deal vorgeschlagen. Der 34-Jährige, der fast 290 000 Euro aus der Parteikasse veruntreut haben soll, ist bereit, 65 000 Euro zurückzuzahlen. Im Gegenzug sollen die Grünen auf den großen Rest des verschwundenen Geldes verzichten. Die Parteispitze ist bereit, auf den Deal einzugehen. Ein entsprechender Antrag soll auf einem Kleinen Parteitag am 21. April in Schöneiche (Oder-Spree) beschlossen werden. Wie Parteisprecherin Ramona Simon gestern sagte, wolle man den Schaden so gering wie möglich halten...

23.04.2012
Grüne Geschlossenheit
Auf dem Landesparteirat verzichten die Bündnisgrünen auf einen Prozess gegen Ex-Schatzmeister Goetjes

SCHÖNEICHE - Auch wenn das Wort Piraten nur einmal kurz am Schluss fiel, überlagerten deren Themen Bürgerbeteiligung und Transparenz den Landesparteirat der Grünen. Rund 40 Delegierte trafen sich am Sonnabend in Schöneiche bei Berlin (Oder-Spree), um über Europapolitik, Inklusion, Mindestlohn und Hochschulen zu diskutieren. Und dann war da noch die Affäre um den ehemaligen Schatzmeister Christian Goetjes, der im vorigen Jahr mit der Parteikasse durchgebrannt war und den Grünen einen Schaden von knapp 289 000 Euro verursacht hat.

„Wir sind von Anfang an offen mit der Sache umgegangen“, sagte Benjamin Raschke, der Parteivorsitzende in Brandenburg. Er warb für das Angebot vor Goetjes’ Familie, die sich bereit erklärt hat, 65 000 Euro zu zahlen. „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“, sagte Raschke. Anderenfalls drohe ein langwieriger Zivilprozess mit offenem Ausgang. Denn Goetjes ist zahlungsunfähig und wird wohl die nächsten Jahre im Gefängnis verbringen, wenn er verurteilt wird. Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat Goetjes vor einigen Wochen wegen gewerbsmäßiger Untreue in 267 Fällen angeklagt...

Goetjes vor Anklage
Ermittlungen gegen Ex-Grünen fast fertig

POTSDAM - Das Ermittlungsverfahren gegen den Ex-Schatzmeister der Brandenburger Grünen, Christian Goetjes, steht kurz vor dem Abschluss. Mit der Entscheidung, ob es zur Anklage gegen den 34-Jährigen wegen gewerbsmäßiger Untreue und Geldwäsche kommt, könne in gut zwei Wochen gerechnet werden, sagte Ralf Roggenbuck, Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam.

Der Verdacht gegen Goetjes dürfte sich erhärtet haben: Bei einer Tiefenprüfung der Kassenbücher stellten die Grünen fest, dass allein in den vergangenen drei Jahren rund 290 000 Euro Parteivermögen abgezweigt worden war...

rfon hat geschrieben:Dass die überhaupt soviel Geld haben...

Der Etat des Landesverbandes liegt bei jährlich rund 400 000 Euro.

KRIMINALITÄT:
Grüne um 200 000 Euro betrogen
Ex-Schatzmeister soll mehr Geld veruntreut haben als angenommen

POTSDAM - Schock bei den Brandenburger Grünen: Ihr früherer Schatzmeister Christian Goetjes hat offenbar weit mehr Geld vom Parteikonto abgeräumt als bislang angenommen. Rund 200 000 Euro habe der 33-Jährige veruntreut, wie der Parteivorstand gestern nach einer Prüfung der Bilanzen mitteilte. Goetjes sei dabei „mit krimineller Energie systematisch vorgegangen“, sagte der Landesvorsitzende Benjamin Raschke gestern der MAZ...

KRIMINALITÄT:
Grüner Ex-Schatzmeister gefasst
Christian Goetjes in Berlin festgenommen / Geld bleibt verschwunden

BERLIN/POTSDAM - Wochenlang war er verschwunden – und mit ihm rund 36 000 Euro vom Konto des Landesverbandes: Christian Goetjes, der Ex-Schatzmeister der Brandenburger Grünen, ist am Freitag in Berlin festgenommen worden. Das teilten die Staatsanwaltschaft Potsdam und das Landeskriminalamt (LKA) am Wochenende mit.

Ermittler hatten den von Goetjes genutzten Wagen seiner Eltern, einen Audi 80, in der Hauptstadt entdeckt. Danach hatten für Wirtschaftskriminalität und Geldwäschebekämpfung zuständige LKA-Beamte den 33-Jährigen gegen 21 Uhr auf der Straße festgenommen. Wo genau der Zugriff erfolgte, teilte das LKA nicht mit. Gegen Auflagen wurde ein Haftbefehl des Amtsgerichts Potsdam außer Vollzug gesetzt. Der aus Hohen Neuendorf (Oberhavel) stammende Goetjes ist damit auf freiem Fuß, muss sich aber an seinem Wohnort Berlin regelmäßig bei den Behörden melden. Das verschwundene Geld ist nach Angaben der Grünen noch nicht wieder aufgetaucht.

Gegen Goetjes ermittelt die Staatsanwaltschaft Potsdam wegen Untreue...

GRÜNE:
Privatleben im Dunkeln
Sorgen um verschwundenen Ex-Schatzmeister Goetjes

ORANIENBURG - Der Fall bietet Stoff für einen Krimi. Erst verschwindet ein ambitionierter Politiker. Dann fällt seiner Partei auf, dass er viel Geld aus der Kasse gestohlen hat. Aus seinem Umfeld ist zu hören, dass er eine bulgarische Freundin hat – und manche Zeitung macht daraus ein „Rotlicht-Schätzchen“, eine „Drogenabhängige“ oder einfach nur eine „rassige Bulgarin“, mit der der 33-Jährige einen Liebesurlaub am Schwarzen Meer verbringen soll.

Fakt ist: Noch immer fehlt von Christian Goetjes jede Spur...