von Skeptik » 14.09.2022, 10:28
Barbarossa hat geschrieben: ↑13.09.2022, 23:46
Ein bisschen wird das mit der Tradition in England aber auch übertrieben. Mich irritiert jedesmal, wenn ich das lese, dass das englische Königtum vom sagenhaften (und höchstwahrscheinlich nicht einmal historisch existierenden) König Arthus abgeleitet wird.
Viel „realer“ im Bewußtsein der Engländer is teine viel, viel ältere Herkunft verankert. Sie geht bis auf König David zurück. Da gibt es diesen berühmten „Stone of Destiny“. Er wird auch wieder bei der Krönung von Charles III. eine große Rolle spielen. Er ist aktuell in Schottland.
Im Einklang mit den Krönungstraditionen wird der Stein des Schicksals Schottland wieder verlassen und zur Krönung von König Charles III. in die Westminster Abbey reisen. Danach wird er an seinen Heimatort in Schottland zurückgebracht.
Nach christlicher Legende (die den heidnischen Mythos um den Stein zu okkupieren suchte) soll der Kopf des biblischen Stammvaters Jakob auf diesem Stein geruht haben, als er die Vision der Himmelsleiter hatte (Gen 28,10–22 EU), weshalb er auch als Jakobskissen bezeichnet wird. Nach einer weiteren Legende war er ein Teil des Thrones von König David.
Aus Sorge vor einer Beschädigung oder Zerstörung durch deutsche Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs wurde der Krönungsstuhl für die Dauer des Krieges in die Kathedrale von Gloucester gebracht. In der Zwischenzeit wurde der Stein aus Sorge vor den Auswirkungen auf die Propaganda, falls er nach einer Invasion in die Hände der Deutschen fallen sollte, hinter einigen alten Bleisärgen in einem Grabgewölbe unter der Kapelle des Abtes Islip im nördlichen Flügel der Abtei versteckt. Außer dem Dekan Paul de Labilliere und dem Vermesser der Bausubstanz der Westminster Abbey, Charles Peers, wussten nur wenige andere Personen von seinem Versteck. Peers war besorgt, dass das Geheimnis verloren gehen könnte, wenn alle im Krieg getötet würden, und fertigte drei Karten an, auf denen der Standort verzeichnet war. Zwei wurden in versiegelten Umschlägen nach Kanada geschickt, eine an den kanadischen Premierminister William King, der sie im Tresor der Bank of Canada in Ottawa hinterlegte. Der andere ging an den Lieutenant Governor von Ontario, der seinen Umschlag in der Bank of Montreal in Toronto aufbewahrte. Nachdem er die Nachricht erhalten hatte, dass die Umschläge angekommen waren, vernichtete Peers die dritte Karte, die er in seiner Bank aufbewahrt hatte. Später erhielt Peers über das Office of Works den Vorschlag, den Stein zur sicheren Aufbewahrung nach Schottland zu schicken.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stein_von_Scone
https://up.picr.de/44354072br.jpg
https://www.cosmopolitan.com/uk/reports ... g-charles/
Und im Volksbewußtsein tief verankert ist auch das dazu passende Lied „Jerusalem“. Es wird besonders auch zu Hochzeiten begeistert gesungen. Es wird als Englands populärstes patriotisches Lied angesehen und unterschiedslos verbunden mit dem englischen und britischen Nationalismus, Antimodernismus, sozialistischen Ideen und dem Christentum – und hat somit eine wohl einzigartige Stellung in der Welt. Das Gedicht wurde inspiriert von der Legende, Jesus Christus habe als junger Mann, begleitet von Josef von Arimathäa, Glastonbury besucht.
And did those feet in ancient time,
Walk upon Englands mountains green:
And was the holy Lamb of God,
On Englands pleasant pastures seen!
And did the Countenance Divine,
Shine forth upon our clouded hills?
And was Jerusalem builded here,
Among these dark Satanic Mills?
Bring me my Bow of burning gold:
Bring me my Arrows of desire:
Bring me my Spear: O clouds unfold:
Bring me my Chariot of fire!
I will not cease from Mental Fight,
Nor shall my Sword sleep in my hand:
Till we have built Jerusalem,
In Englands green & pleasant Land.
https://www.youtube.com/watch?v=IgkPgMz2vk0
https://www.youtube.com/watch?v=5yaxVYNGaUU
[quote=Barbarossa post_id=73982 time=1663105566 user_id=5]
Ein bisschen wird das mit der Tradition in England aber auch übertrieben. Mich irritiert jedesmal, wenn ich das lese, dass das englische Königtum vom sagenhaften (und höchstwahrscheinlich nicht einmal historisch existierenden) König Arthus abgeleitet wird. [/quote]
Viel „realer“ im Bewußtsein der Engländer is teine viel, viel ältere Herkunft verankert. Sie geht bis auf König David zurück. Da gibt es diesen berühmten „Stone of Destiny“. Er wird auch wieder bei der Krönung von Charles III. eine große Rolle spielen. Er ist aktuell in Schottland.
Im Einklang mit den Krönungstraditionen wird der Stein des Schicksals Schottland wieder verlassen und zur Krönung von König Charles III. in die Westminster Abbey reisen. Danach wird er an seinen Heimatort in Schottland zurückgebracht.
Nach christlicher Legende (die den heidnischen Mythos um den Stein zu okkupieren suchte) soll der Kopf des biblischen Stammvaters Jakob auf diesem Stein geruht haben, als er die Vision der Himmelsleiter hatte (Gen 28,10–22 EU), weshalb er auch als Jakobskissen bezeichnet wird. Nach einer weiteren Legende war er ein Teil des Thrones von König David.
[i]Aus Sorge vor einer Beschädigung oder Zerstörung durch deutsche Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs wurde der Krönungsstuhl für die Dauer des Krieges in die Kathedrale von Gloucester gebracht. In der Zwischenzeit wurde der Stein aus Sorge vor den Auswirkungen auf die Propaganda, falls er nach einer Invasion in die Hände der Deutschen fallen sollte, hinter einigen alten Bleisärgen in einem Grabgewölbe unter der Kapelle des Abtes Islip im nördlichen Flügel der Abtei versteckt. Außer dem Dekan Paul de Labilliere und dem Vermesser der Bausubstanz der Westminster Abbey, Charles Peers, wussten nur wenige andere Personen von seinem Versteck. Peers war besorgt, dass das Geheimnis verloren gehen könnte, wenn alle im Krieg getötet würden, und fertigte drei Karten an, auf denen der Standort verzeichnet war. Zwei wurden in versiegelten Umschlägen nach Kanada geschickt, eine an den kanadischen Premierminister William King, der sie im Tresor der Bank of Canada in Ottawa hinterlegte. Der andere ging an den Lieutenant Governor von Ontario, der seinen Umschlag in der Bank of Montreal in Toronto aufbewahrte. Nachdem er die Nachricht erhalten hatte, dass die Umschläge angekommen waren, vernichtete Peers die dritte Karte, die er in seiner Bank aufbewahrt hatte. Später erhielt Peers über das Office of Works den Vorschlag, den Stein zur sicheren Aufbewahrung nach Schottland zu schicken.[/i]
https://de.wikipedia.org/wiki/Stein_von_Scone
https://up.picr.de/44354072br.jpg
https://www.cosmopolitan.com/uk/reports/a41165665/stone-of-destiny-king-charles/
Und im Volksbewußtsein tief verankert ist auch das dazu passende Lied „Jerusalem“. Es wird besonders auch zu Hochzeiten begeistert gesungen. Es wird als Englands populärstes patriotisches Lied angesehen und unterschiedslos verbunden mit dem englischen und britischen Nationalismus, Antimodernismus, sozialistischen Ideen und dem Christentum – und hat somit eine wohl einzigartige Stellung in der Welt. Das Gedicht wurde inspiriert von der Legende, Jesus Christus habe als junger Mann, begleitet von Josef von Arimathäa, Glastonbury besucht.
And did those feet in ancient time,
Walk upon Englands mountains green:
And was the holy Lamb of God,
On Englands pleasant pastures seen!
And did the Countenance Divine,
Shine forth upon our clouded hills?
And was Jerusalem builded here,
Among these dark Satanic Mills?
Bring me my Bow of burning gold:
Bring me my Arrows of desire:
Bring me my Spear: O clouds unfold:
Bring me my Chariot of fire!
I will not cease from Mental Fight,
Nor shall my Sword sleep in my hand:
Till we have built Jerusalem,
In Englands green & pleasant Land.
https://www.youtube.com/watch?v=IgkPgMz2vk0
https://www.youtube.com/watch?v=5yaxVYNGaUU