von Jim Morisson » 07.11.2019, 11:01
Ich habe zwar die eigentliche DDR nicht erlebt, war aber 1990 dort für mehrere Monate in der Auflösungsphase. Ich unterrichtete Betriebswirtschaftslehre im Rahmen von Umschulungsmassnahmen in Rostock. Teilnehmer waren hauptsächlich Ingenieure und Techniiker und ich hörte viele interessante Lebensläufe.
Die meisten gehörten vormals der SED an und standen der Wiedervereinigung eher skeptisch gegenüber. Da sie arbeitslos waren, lernten sie vor allem die negativen Seiten kennen. Ich war überrascht, wie nahezu ehrfurchtsvoll sie mich als Lehrer betrachteten. Sie fragten ganz schüchtern, ob es erlaubt sei, eine Frage zu stellen. Die Disziplin war unglaublich. Das kannte ich nur noch aus meinem Schulunterricht in den 50er Jahren. Als ich ihnen davon erzählte, meinten sie, das wäre bei ihnen früher auch so gewesen, noch vor wenigen Jahren. Auf einem Klassenfotos zeigte mir jemand seine Klasse, alle im FDJ Hemd. Das erinnerte mich an ganz alte Zeiten, die ich glücklicherweise nicht miterlebte.
Aber ähnlich wie bei den Preußen oder bei den Nazis gab es einen krassen Gegensatz zwischen dem, was das Regime wollte und dem, was sie dann tatsächlich in den Köpfen bewirkten.
Ein alter SED Genosse vor Ort, der beide Dikaturen erlebt hatte, erzählte mir: Zu den kommunistischen Veranstaltungen sind die Leute gekommen, weil sie mussten. zu den Nazis sind sie gegangen, weil sie wollten. Die Nazi Ideologie war offensichtlch viel wirksamer gewesen als die SED Ideologie.
In den sechziger Jahren studierte ich Geologie und Wirtschaftswissenschaften. Ich hörte auch Vorlesungen über Planwirtschaft. Gerne hätte ich mich damals auch vor Ort näher erkundigt, bekam aber kein Visum. Die DDR war nicht gerade ein offenes Land.
Ich habe zwar die eigentliche DDR nicht erlebt, war aber 1990 dort für mehrere Monate in der Auflösungsphase. Ich unterrichtete Betriebswirtschaftslehre im Rahmen von Umschulungsmassnahmen in Rostock. Teilnehmer waren hauptsächlich Ingenieure und Techniiker und ich hörte viele interessante Lebensläufe.
Die meisten gehörten vormals der SED an und standen der Wiedervereinigung eher skeptisch gegenüber. Da sie arbeitslos waren, lernten sie vor allem die negativen Seiten kennen. Ich war überrascht, wie nahezu ehrfurchtsvoll sie mich als Lehrer betrachteten. Sie fragten ganz schüchtern, ob es erlaubt sei, eine Frage zu stellen. Die Disziplin war unglaublich. Das kannte ich nur noch aus meinem Schulunterricht in den 50er Jahren. Als ich ihnen davon erzählte, meinten sie, das wäre bei ihnen früher auch so gewesen, noch vor wenigen Jahren. Auf einem Klassenfotos zeigte mir jemand seine Klasse, alle im FDJ Hemd. Das erinnerte mich an ganz alte Zeiten, die ich glücklicherweise nicht miterlebte.
Aber ähnlich wie bei den Preußen oder bei den Nazis gab es einen krassen Gegensatz zwischen dem, was das Regime wollte und dem, was sie dann tatsächlich in den Köpfen bewirkten.
Ein alter SED Genosse vor Ort, der beide Dikaturen erlebt hatte, erzählte mir: Zu den kommunistischen Veranstaltungen sind die Leute gekommen, weil sie mussten. zu den Nazis sind sie gegangen, weil sie wollten. Die Nazi Ideologie war offensichtlch viel wirksamer gewesen als die SED Ideologie.
In den sechziger Jahren studierte ich Geologie und Wirtschaftswissenschaften. Ich hörte auch Vorlesungen über Planwirtschaft. Gerne hätte ich mich damals auch vor Ort näher erkundigt, bekam aber kein Visum. Die DDR war nicht gerade ein offenes Land.