EU und Türkei: Die Scheidung unvermeidlich

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Re: EU und Türkei: Die Scheidung unvermeidlich

von Cherusker » 13.12.2016, 11:02

Barbarossa hat geschrieben:Im heutigen 'heute journal' wurde ein Argument für die Weiterführung der Verhandlungen genannt. Die EU möchte über die Verhandlungen weiterhin irgendeine Einflussmöglichkeit auf Erdogan aufrecht erhalten. Würde man die Tür für Verhandlungen zuschlagen, würde man jeglichen Einfluss verlieren. 
Es ist also eine Spielart der Diplomatie, die hier gespielt wird. 
Meines Erachtens lässt sich Erdogan aber nicht wirklich beeinflussen - so ist jedenfalls mein Eindruck, allerdings als Außenstehender bezüglich der Verhandlungen.
Genauso einen Blödsinn haben sie damals über Hitler auch geglaubt. Chamberlain hat mit seiner Appeasement-Politik gegenüber den Nazis auch nichts erreicht.
Die Türkei ist unter Erdogan völlig anders ausgerichtet. Es gibt keine Gemeinsamkeiten zwischen der EU und einem machthungrigen islamischen Herrscher. Der Sultan hat nur sich im Kopf und sein "Osmanisches Reich".....alle anderen Probleme würden ihn gar nicht interessieren.

Re: EU und Türkei: Die Scheidung unvermeidlich

von Barbarossa » 13.12.2016, 00:04

Im heutigen 'heute journal' wurde ein Argument für die Weiterführung der Verhandlungen genannt. Die EU möchte über die Verhandlungen weiterhin irgendeine Einflussmöglichkeit auf Erdogan aufrecht erhalten. Würde man die Tür für Verhandlungen zuschlagen, würde man jeglichen Einfluss verlieren. 
Es ist also eine Spielart der Diplomatie, die hier gespielt wird. 
Meines Erachtens lässt sich Erdogan aber nicht wirklich beeinflussen - so ist jedenfalls mein Eindruck, allerdings als Außenstehender bezüglich der Verhandlungen.

Re: EU und Türkei: Die Scheidung unvermeidlich

von Triton » 12.12.2016, 22:13

Scheidung ist wohl der falsche Begriff, die EU war nie fest mit der Türkei liiert.
Entlobung träfe es besser.

Die Erdogan-Türkei ist für die EU nur noch unter praktikablen Aspekten ein Verhandlungspartner. Erdogan möchte mit seiner diktatorischen Politik Stärke zeigen, erkennt aber nicht, dass er das eigene Land langfristig zu Grunde richtet. Ökonomisch hat er es schon getan, dazu ist die Türkei zunehmend politisch isoliert und Teil des Nahost-Problems. Das scheint ihm ziemlich egal zu sein. Politscher Weitblick fehlt also auch noch allenthalben.
Fragt sich nur, wie man ihn wieder loswerden könnte.

EU und Türkei: Die Scheidung unvermeidlich

von Ulle » 12.12.2016, 15:40

Angela Merkel hat endlich das Augenlicht wieder gefunden. Sie hat bei der Sitzung der CDU-Fraktion das Einfrieren der Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und der Türkei gefordert.

Die Beitrittsgespräche dauern schon viele Jahre. Anfang 2000er Jahre betrachtete man Recep Tayyip Erdogan als ein proeuropäischer Politiker und setzte auf ihn Hoffnungen, dass er aus der islamischen Türkei eine moderne Demokratie nach dem europäischen Muster macht. Es sind mehr als zehn Jahren vergangen, aber die Sache kommt nicht vom Fleck. Erdogan hat eigentlich sein Land geändert, aber nicht in Richtung der europäischen Standards.
Der türkische Präsident setzt den Kurs auf die Beseitigung seiner Kritiker und politischen Gegner fort. Von der Presse- und Meinungsfreiheit ist keine Spur übrig geblieben. Dutzende oppositionelle Journalisten wurden verhaftet und eingekerkert. Hunderte Menschen, die wegen der Verbindung mit Prediger Fethullah Gülen verdächtigt werden oder des Nahestehens der Hizmet-Bewegung absichtlich beschuldigt werden, wurden festgenommen, viele sogar getötet. Nach der Unterdrückung des Militärputsches hat Erdogan die politische Macht in seinen Händen konzentriert, indem er sich ein Sultan gedünkt und die Grundlagen des Rechtsstaates untergraben hat.
In Rücksicht auf die Entwicklungen in der Türkei muss man vielen PolitikerInnen recht geben, die fordern, weitere EU-Beitrittsverhandlungen mit Ankara umgehend zu stoppen.

Der Staat, der gegen europäische Prinzipien und Werte offen auftritt, gehört der Europäischen Union nicht sowie diejenigen, die versuchen, ihre religiösen und Kulturwerte, die hier in Europa fremd sind, aufzuhalsen. Brüssel müsste endlich begreifen, dass die Zeit der Illusionen vergangen ist, und es ist die höchste Zeit, aus dem Traum zu erwachen.

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