von Ruaidhri » 02.03.2016, 17:36
Ich dachte an einen Aprilschrz, Lesestörungen oder Aussetzer im Gehirn, doch es hat tasächlich abgespielt.
Konzert in der Kölner Philharmonie.
Eigentlich weiß man, wenn man in solche Konzerte geht, was auf dem Programm steht.
Hier eben der vertrauter, aber auch nicht immer "leichter" Bach, Johann Sbastian und Sohn Carl Phillip Emmanuel.
Dazu zeigenössische Stücke, die nicht jedermanns Sache sein müssen.
Eines der Stücke fordert sicherlich, aber erstens sollte man als vorgeblicher Bildungsbürger darauf gefasst- informieren kann man sich nun wahrlich vorher.
Der Interpret, iranischer Herkunft, hatte zuvor auf Englisch erkärt, was mit dem Stück von Reich auf sich hatte.
Flog ihm zunächst an den Kopf: "Reden sie doch gefälligst Deutsch!" Daraufhin entwickelten sich die Dinge so, dass das Konzert abgebrochen werden musste.
Schon die Aufforderung, Deutsch zu reden, ist, pardon, fehl am Platze. Ich bin ja viel in Konzertsälen, und es ist Usus, dass ausländische Musiker Erklärungen auf Englisch abgeben und eigentlich weiß das elitäre
Publikum auch, dass Musik der Moderne nunmal nicht die abgenudelten Werbe-Harmonie- Fetzen sind.
Köln war denn mal etwas Neues, in Teilen zumindest- und mit dem Vorspann" Reden Sie Deutsch" halt doch etwas anders als bekannte Publikumsschelte.
Gewiss, Buhrufe, Missfallensäußerungen und böse Kritik etc. gehören zur Kunst, gab es immer schon, das konservative Publikum, aber nicht in der Weise, dass ein Konzert abgebrochen werden musste.
Interessant die medialen Reaktionen-
im Kölner Stadtanzeiger :
http://www.ksta.de/kultur/koelner-toler ... t-23652182
Laut Spiegel hatte das keinen rassistischen Hintergrund,
http://www.spiegel.de/kultur/musik/koel ... 80145.html
andere Medien, vor allem die social medias, sehen das etwas anders, in jedem Falle war solch Ansinnen deplatziert wie das, was folgte.
Die Analyse in zon wieder ist wohl auch total überspannt, wenn denn überhaupt richtig ist, wo sie die unerzogenen Störer und deren Motive sehen.
zon
http://www.zeit.de/kultur/musik/2016-03 ... konzertDie Kolumnisten:
Bin nun auch nicht gegen Missfallensäußerungen nach Theater/ Konzertaufführungen, aber diesen Vorfall mit dem Vorlauf kann ich nicht wirklich einordnen. Ohne nun die Götterdämmerung für die freien Künste heraufziehen zu sehen, wie sie hie und da beschworen wird.
Wohltuend kritisch gegenüber übertriebener Besorgnis:
http://diekolumnisten.de/2016/03/02/wut ... m-konzert/
Wir spinnen gerade, wir Deutschen...
Ich dachte an einen Aprilschrz, Lesestörungen oder Aussetzer im Gehirn, doch es hat tasächlich abgespielt.
Konzert in der Kölner Philharmonie.
Eigentlich weiß man, wenn man in solche Konzerte geht, was auf dem Programm steht.
Hier eben der vertrauter, aber auch nicht immer "leichter" Bach, Johann Sbastian und Sohn Carl Phillip Emmanuel.
Dazu zeigenössische Stücke, die nicht jedermanns Sache sein müssen.
Eines der Stücke fordert sicherlich, aber erstens sollte man als vorgeblicher Bildungsbürger darauf gefasst- informieren kann man sich nun wahrlich vorher.
Der Interpret, iranischer Herkunft, hatte zuvor auf Englisch erkärt, was mit dem Stück von Reich auf sich hatte.
Flog ihm zunächst an den Kopf: "Reden sie doch gefälligst Deutsch!" Daraufhin entwickelten sich die Dinge so, dass das Konzert abgebrochen werden musste.
Schon die Aufforderung, Deutsch zu reden, ist, pardon, fehl am Platze. Ich bin ja viel in Konzertsälen, und es ist Usus, dass ausländische Musiker Erklärungen auf Englisch abgeben und eigentlich weiß das elitäre :) Publikum auch, dass Musik der Moderne nunmal nicht die abgenudelten Werbe-Harmonie- Fetzen sind.
Köln war denn mal etwas Neues, in Teilen zumindest- und mit dem Vorspann" Reden Sie Deutsch" halt doch etwas anders als bekannte Publikumsschelte.
Gewiss, Buhrufe, Missfallensäußerungen und böse Kritik etc. gehören zur Kunst, gab es immer schon, das konservative Publikum, aber nicht in der Weise, dass ein Konzert abgebrochen werden musste.
Interessant die medialen Reaktionen-
im Kölner Stadtanzeiger :
http://www.ksta.de/kultur/koelner-toleranz--so-debattiert-das-netz-ueber-das-abgebrochene-philharmonie-konzert-23652182
Laut Spiegel hatte das keinen rassistischen Hintergrund,
http://www.spiegel.de/kultur/musik/koeln-konzert-in-philharmonie-abgebrochen-das-war-kein-rassismus-a-1080145.html
andere Medien, vor allem die social medias, sehen das etwas anders, in jedem Falle war solch Ansinnen deplatziert wie das, was folgte.
Die Analyse in zon wieder ist wohl auch total überspannt, wenn denn überhaupt richtig ist, wo sie die unerzogenen Störer und deren Motive sehen.
[b]zon[/b]
http://www.zeit.de/kultur/musik/2016-03/philharmonie-koeln-steve-reich-cembalo-konzertDie Kolumnisten:
Bin nun auch nicht gegen Missfallensäußerungen nach Theater/ Konzertaufführungen, aber diesen Vorfall mit dem Vorlauf kann ich nicht wirklich einordnen. Ohne nun die Götterdämmerung für die freien Künste heraufziehen zu sehen, wie sie hie und da beschworen wird.
Wohltuend kritisch gegenüber übertriebener Besorgnis:
http://diekolumnisten.de/2016/03/02/wutbuerger-im-konzert/
Wir spinnen gerade, wir Deutschen...