von Wallenstein » 02.09.2015, 11:58
In den fünfziger Jahren erlebten die westlichen Gesellschaften einen gewaltigen Modernisierungsschub auf nahezu allen Gebieten. Die Wirtschaft, Technik und Wissenschaften veränderten sich dramatisch. Radio und Fernsehen ermöglichten den Zugang zu mehr Informationen als früher, es gab mehr Freizeit und Urlaub, die Einkommen erhöhten sich, die Konsummöglichkeiten ebenfalls. Gleichzeitig blieben die alten Werte in der Gesellschaft noch unverändert, doch sie passten nicht mehr in die neue Zeit. Vor allem die jungen Leute bemerkten den Widerspruch und alte Autoritäten und Verhaltensweisen, die prüde Sexualmoral und das Spießertum wurden nicht mehr ungefragt akzeptiert.
In den USA entstand die Beat Generation, die Vorgänger der Hippies, eine Gruppe angehender Schriftsteller, die in den Kneipen von San Franzisco ihre Verse spontan vor dem Publikum vortrugen. (Slam Poetry). Die Beatniks waren gegen alles, was auch im leisesten Verdacht stand, bürgerlich zu sein. Beat sollte heißen: niedergeschlagen, oder die geschlagene Generation (in Anspielung an die „Lost Generation“ nach dem Ersten Weltkrieg, der Kreis um Hemingway und Gertrude Stein).
Die Beatniks hassten alle sozialen Konventionen, übernahmen Gelegenheitsjobs und lebten in selbstgewählter Armut. Sie tranken sehr viel Alkohol und rauchten Marihuana, trugen bretonische Fischerhemden, waren ständig auf der Suche nach Kicks, das Leben sollte ein ewiger Rausch sein. Ihre bevorzugte Musik war Bepob, eine Art Jazz.
Ein Vorläufer der Beatliteratur war der Roman von Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen (1951). Der Protagonist ist Holden Caulfield, ein junger Mann, der ständig im Clinch mit seinen Eltern liegt und aus jeder Schule nach kurzer Zeit herausfliegt. Er ist auf der Suche nach seiner Identität und läuft orientierungslos tagelang durch New York, auf der Suche nach Menschen, die ihn verstehen, eckt aber überall an. Schließlich landet er in der Irrenanstalt. Der Roman wurde sofort zum Kultbuch, vor allem durch die trotzige, aufsässige Sprache des Helden, der sich mit allen und jeden anlegt. (Der Mörder von John Lennon behauptet später, er sei durch dieses Buch zu seiner Tat inspiriert worden). Dieses Buch drückt wie kaum ein anderes den damaligen Zeitgeist aus, junge Leute, verwirrt durch die Moderne, haben jede Orientierung verloren und wenden sich gegen alles.
Das Kultbuch schlechthin wurde der Roman von Jack Kerouac, Unterwegs (1957). Er trampte mit seinen Freunden kreuz und quer durch die USA, ohne ein wirkliches Ziel, es geht nur um Kicks. Kerouacs Roman machte das Trampen zum Kult und den Road-Movie populär, in den weiten Amerikas erfüllt sich für ihn der Traum von Freiheit und Abenteuer, ein Leben ohne viel Geld, jenseits aller bürgerlichen Konventionen.
Allen Ginsberg schrieb 1956 das Gedicht, Das Geheul, welches großen Anstoß erregte, da es obszöne Anspielungen enthielt. Dies war ein Angriff auf die prüde Sexualmoral der damaligen Zeit.
Williams Burroughs schrieb 1959 „Naked luch“, ein Buch erstellt mit der „cut-up“-Technik“. Er zerschnitt sein Manuskript in viele Teile und fügte sie planlos zusammen. Der Roman ist kaum verständlich. Zu einem großen Teil sind es Alpträume und Visionen aus dem Drogenrausch.
Die Beatniks drückten ein neues Lebensgefühl aus. Zahlenmäßig waren sie nur eine kleine Gruppe, doch ihr Einfluss war längerfristig recht groß. Die Beatmusik, die ganze Jugendbewegung, die dann in den sechziger Jahren folgte, wäre ohne sie wohl nicht denkbar gewesen.
In den fünfziger Jahren erlebten die westlichen Gesellschaften einen gewaltigen Modernisierungsschub auf nahezu allen Gebieten. Die Wirtschaft, Technik und Wissenschaften veränderten sich dramatisch. Radio und Fernsehen ermöglichten den Zugang zu mehr Informationen als früher, es gab mehr Freizeit und Urlaub, die Einkommen erhöhten sich, die Konsummöglichkeiten ebenfalls. Gleichzeitig blieben die alten Werte in der Gesellschaft noch unverändert, doch sie passten nicht mehr in die neue Zeit. Vor allem die jungen Leute bemerkten den Widerspruch und alte Autoritäten und Verhaltensweisen, die prüde Sexualmoral und das Spießertum wurden nicht mehr ungefragt akzeptiert.
In den USA entstand die Beat Generation, die Vorgänger der Hippies, eine Gruppe angehender Schriftsteller, die in den Kneipen von San Franzisco ihre Verse spontan vor dem Publikum vortrugen. (Slam Poetry). Die Beatniks waren gegen alles, was auch im leisesten Verdacht stand, bürgerlich zu sein. Beat sollte heißen: niedergeschlagen, oder die geschlagene Generation (in Anspielung an die „Lost Generation“ nach dem Ersten Weltkrieg, der Kreis um Hemingway und Gertrude Stein).
Die Beatniks hassten alle sozialen Konventionen, übernahmen Gelegenheitsjobs und lebten in selbstgewählter Armut. Sie tranken sehr viel Alkohol und rauchten Marihuana, trugen bretonische Fischerhemden, waren ständig auf der Suche nach Kicks, das Leben sollte ein ewiger Rausch sein. Ihre bevorzugte Musik war Bepob, eine Art Jazz.
Ein Vorläufer der Beatliteratur war der Roman von Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen (1951). Der Protagonist ist Holden Caulfield, ein junger Mann, der ständig im Clinch mit seinen Eltern liegt und aus jeder Schule nach kurzer Zeit herausfliegt. Er ist auf der Suche nach seiner Identität und läuft orientierungslos tagelang durch New York, auf der Suche nach Menschen, die ihn verstehen, eckt aber überall an. Schließlich landet er in der Irrenanstalt. Der Roman wurde sofort zum Kultbuch, vor allem durch die trotzige, aufsässige Sprache des Helden, der sich mit allen und jeden anlegt. (Der Mörder von John Lennon behauptet später, er sei durch dieses Buch zu seiner Tat inspiriert worden). Dieses Buch drückt wie kaum ein anderes den damaligen Zeitgeist aus, junge Leute, verwirrt durch die Moderne, haben jede Orientierung verloren und wenden sich gegen alles.
Das Kultbuch schlechthin wurde der Roman von Jack Kerouac, Unterwegs (1957). Er trampte mit seinen Freunden kreuz und quer durch die USA, ohne ein wirkliches Ziel, es geht nur um Kicks. Kerouacs Roman machte das Trampen zum Kult und den Road-Movie populär, in den weiten Amerikas erfüllt sich für ihn der Traum von Freiheit und Abenteuer, ein Leben ohne viel Geld, jenseits aller bürgerlichen Konventionen.
Allen Ginsberg schrieb 1956 das Gedicht, Das Geheul, welches großen Anstoß erregte, da es obszöne Anspielungen enthielt. Dies war ein Angriff auf die prüde Sexualmoral der damaligen Zeit.
Williams Burroughs schrieb 1959 „Naked luch“, ein Buch erstellt mit der „cut-up“-Technik“. Er zerschnitt sein Manuskript in viele Teile und fügte sie planlos zusammen. Der Roman ist kaum verständlich. Zu einem großen Teil sind es Alpträume und Visionen aus dem Drogenrausch.
Die Beatniks drückten ein neues Lebensgefühl aus. Zahlenmäßig waren sie nur eine kleine Gruppe, doch ihr Einfluss war längerfristig recht groß. Die Beatmusik, die ganze Jugendbewegung, die dann in den sechziger Jahren folgte, wäre ohne sie wohl nicht denkbar gewesen.