von Dietrich » 28.11.2014, 15:24
Alle Aussagen ändern jedoch nichts daran, dass sich Byzanz in einer exsitenzbedrohenden Lage befand und daher das Abendland um Hilfe bat. Darauf bezog sich u.a. Papst Urban II.
Im Jahr 1071 erlitten die Byzantiner in der Schlacht bei Manzikert nördlich des Van-Sees eine vernichtende Niederlage. In deren Folge brach die Taurus-Grenze zusammen und die seldschukischen Türken überschwemmten ganz Kleimasien. Ihnen nach drängten weitere turkmenische Nomaden, die - leichtbewaffnet mit ihren Pferden, Zelten und Familien - sich auf den Grassteppen des anatolischen Hochlands niederließen. Sie verliehen der Invasion die volle Wucht. Die Christen ergriffen vor ihnen die Flucht, ihre verlassenen Dörfer wurden von den Eindringlingen niedergebrannt, ihre im Stich gelassenen Herden zusammengetrieben.
Ab dem Jahr 1073 standen die seldschukischen Türken vor Konstantinopel und die dramatische Lage besserte sich in den Folgejahren nicht. Das war der Zeitpunkt, der den byzantinischen Kaiser Alexios I. zu seinem Hilferuf veranlasste und Papst Urban II. im Jahr 1098 zum Kreuzzug aufrufen ließ.
Gleichzeitig war die Lage für christliche Pilger, die die Heiligen Stätten in Jerusalem besuchen wollten, außerordentlich schwierig geworden. Das lag vor allem an den ständigen Kampfhandlungen um Jerusalem, das die Seldschuken 1078 den Fatimiden entrissen und in der Stadt ein Blutbad nicht nur unter den schiitischen Fatimiden, sondern auch unter den Christen und Juden anrichteten. 1098 gab es ein erneutes Gemetzel um Jerusalem, als die Fatimiden wieder gegen die Seldschuken vorstießen und Jerusalem in ihre Hand brachten.
Das war der zweite Anstoß zum ersten Kreuzzug.
Inzwischen war auch die Reise nach Jerusalem gefahrvoll geworden. Anatolien, das unter seldschukischer Herrschaft stand, ließ sich jetzt nur noch durchqueren, wenn der Reisende eine bewaffnete Begleitmannschaft mitnahm. Selbst dann war der Weg voller Gefahren, und Kriege oder feindselige Gruppen hielten ihn oftmals auf. In Syrien waren die Verhältnisse kaum besser. Überall wurden die Straßen von Räuberbanden unsicher gemacht und in jeder kleinen Stadt versuchte der ortsregierende muslimische Herr, von den Durchreisenden eine Steuer zu erheben. Die Pilger, denen es gelang, diese Schwierigkeiten zu überwinden, kehrten erschöpft und verarmt in den Westen zurück, und ihre Erzählungen von den schrecklichen Erlebnissen sind uns überliefert.
Der Aufruf Papst Urbans II. in Clermont zum Ersten Kreuzzug im Jahr 1095 hatte also durchaus einen realen Hintergrund und die Klage über die Probleme der Christen in Vorderasien waren nicht ohne Substanz.
http://www.manfredhiebl.de/urban.htm
Alle Aussagen ändern jedoch nichts daran, dass sich Byzanz in einer exsitenzbedrohenden Lage befand und daher das Abendland um Hilfe bat. Darauf bezog sich u.a. Papst Urban II.
Im Jahr 1071 erlitten die Byzantiner in der Schlacht bei Manzikert nördlich des Van-Sees eine vernichtende Niederlage. In deren Folge brach die Taurus-Grenze zusammen und die seldschukischen Türken überschwemmten ganz Kleimasien. Ihnen nach drängten weitere turkmenische Nomaden, die - leichtbewaffnet mit ihren Pferden, Zelten und Familien - sich auf den Grassteppen des anatolischen Hochlands niederließen. Sie verliehen der Invasion die volle Wucht. Die Christen ergriffen vor ihnen die Flucht, ihre verlassenen Dörfer wurden von den Eindringlingen niedergebrannt, ihre im Stich gelassenen Herden zusammengetrieben.
Ab dem Jahr 1073 standen die seldschukischen Türken vor Konstantinopel und die dramatische Lage besserte sich in den Folgejahren nicht. Das war der Zeitpunkt, der den byzantinischen Kaiser Alexios I. zu seinem Hilferuf veranlasste und Papst Urban II. im Jahr 1098 zum Kreuzzug aufrufen ließ.
Gleichzeitig war die Lage für christliche Pilger, die die Heiligen Stätten in Jerusalem besuchen wollten, außerordentlich schwierig geworden. Das lag vor allem an den ständigen Kampfhandlungen um Jerusalem, das die Seldschuken 1078 den Fatimiden entrissen und in der Stadt ein Blutbad nicht nur unter den schiitischen Fatimiden, sondern auch unter den Christen und Juden anrichteten. 1098 gab es ein erneutes Gemetzel um Jerusalem, als die Fatimiden wieder gegen die Seldschuken vorstießen und Jerusalem in ihre Hand brachten.
Das war der zweite Anstoß zum ersten Kreuzzug.
Inzwischen war auch die Reise nach Jerusalem gefahrvoll geworden. Anatolien, das unter seldschukischer Herrschaft stand, ließ sich jetzt nur noch durchqueren, wenn der Reisende eine bewaffnete Begleitmannschaft mitnahm. Selbst dann war der Weg voller Gefahren, und Kriege oder feindselige Gruppen hielten ihn oftmals auf. In Syrien waren die Verhältnisse kaum besser. Überall wurden die Straßen von Räuberbanden unsicher gemacht und in jeder kleinen Stadt versuchte der ortsregierende muslimische Herr, von den Durchreisenden eine Steuer zu erheben. Die Pilger, denen es gelang, diese Schwierigkeiten zu überwinden, kehrten erschöpft und verarmt in den Westen zurück, und ihre Erzählungen von den schrecklichen Erlebnissen sind uns überliefert.
Der Aufruf Papst Urbans II. in Clermont zum Ersten Kreuzzug im Jahr 1095 hatte also durchaus einen realen Hintergrund und die Klage über die Probleme der Christen in Vorderasien waren nicht ohne Substanz. [url]http://www.manfredhiebl.de/urban.htm[/url]