Mal aus einer anderen Sicht.
Meine Mutter erzählte, wie sich die Deutschen hinter vorgehaltener Hand gebogen hätten wor Lachen, als im Sommer/Herbst 45 die ersten Infos über Hitlers Frau zu der Bevölkerung gelangten.
Eva, die erste Frau überhaupt, und Braun, die Farbe der Nazis......
Da musste man sich schon etwas mehr anstrengen, um den Goebbels-Propaganda-gestählten ein bißchen Glauben abzuringen.

Lieber Gontscharow,
die Bilder, die ich von Eva gesehen habe, da war sie kein "süßes Dummchen". Sie ist bewußt mit Hitler in den Tod gegangen.

Man muß die Frauenrolle in dieser Zeit sehen :
In der kurzen zeit der Weimarer Republik hatte sich die Emanzipation der
Frau in den Köpfen der Menschen noch längst nicht durchgesetzt, im III. Reich
folgte in dieser Hinsicht ein roll-back. Ich erinnere mich an eine Wochenschauaufnahme,
wo Göring vor laufenden Kameras kleine Kinder herzt und die Jungs fragt :
"Was willst du denn mal werden, wenn du groß bist ?". Einmal irrt er sich und fragt
ein Mädchen, erkennt seinen Irrtum und kommentiert " Ach, du bist ja ein Mädel."
( die waren als Hausfrauen und Mütter vorgesehen und als sonst nichts).
Mit anderen Worten : Vielleicht wußte Eva Braun eine ganze Menge, interessierte
sich sogar für Politik ... nur durfte sie das nicht eingestehen, nicht öffentlich und
gegenüber Adolf bestimmt auch nicht. Da hatte sie das süße Dummchen zu sein.

Eva hat immer zu Hitler gestanden, privat soll Hitler ja auch charmant gewesen sein. Sie war blond hat also dem Rasseideal von Hitler entsprochen und hat eben bis zum Tode zu ihm gestanden, was eigentlich eine gute Eigenschaft ist. Meine liebe Frau und ich stehen gemeinsam auch schon 46 Jahre lang durch.

Barbarossa hat geschrieben:Nun ja, "Hitler" hieß sie ja nur einen Tag lang - bis zum Selbstmord.

Und: Da sie oft auch bei Besprechungen dabei war, muss sie recht viel von dem gewusst haben, was im Reich so vor sich ging.

Ein Tag zählt eben auch - Ich stelle mir das auch so vor, dass sie nicht so naiv war, wie sie teilweise dargestellt wurde oder wird. Ihre Familie konnte doch sehr von der Tochter bzw. Schwester profitieren.

Nun ja, "Hitler" hieß sie ja nur einen Tag lang - bis zum Selbstmord.

Und nein, so ganz unschuldig war auch sie nicht. Es gab im Fernsehen eine Doku über sie und ihre Position im Regime. Es wurde dort festgestellt, dass sie zahlreiche Filme über Hitler drehte, die ihn in einem positiven Licht erscheinen lassen und die auch der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Insbesondere Hitler als den kinderlieben Führer zu zeigen, das war ihr Werk.

Und: Da sie oft auch bei Besprechungen dabei war, muss sie recht viel von dem gewusst haben, was im Reich so vor sich ging.

Ueber Eva Hitler gibt es eine interessante Biographie, an der ich zur Zeit lese. Das Buch heisst "The Untold Story of Eva Braun"
geschrieben von Thomas Lundmark, da ich schon die Biographie über Eva Braun von Heike B. Görtermaker gelesen hatte, würde ich das Buch von Thomas Lundmark empfehlen.

Nun aber zurück zu Eva Hitler-Braun. War sie so unschuldig gegenüber dem Regime von Hiterl? War sie das von Hitler beschriebene Tschapperl? Was wusste sie von den Konzentrationslagern, vom Massenmord? War sie in Fegelein verliebt?
Was dachte sie über ihre älteste Schwester, die dem Regime kritisch gegenüber stand (sie wohnte zeitweise bei ihrem Chef, einem jüdischen Arzt im Haus).