9. November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918, 1938, 1989

Antwort erstellen


Diese Frage dient dazu, das automatisierte Versenden von Formularen durch Spam-Bots zu verhindern.
Smileys
:shifty: :shh: :problem: :lolno: :eh: :crazy: :clap: :angel: :wtf: :D :) :( :o :shock: :? 8) :lol: :x :P :oops: :cry: :evil: :twisted: :roll: :wink: :!: :?: :idea: :arrow: :| :mrgreen:
Mehr Smileys anzeigen

BBCode ist eingeschaltet
[img] ist eingeschaltet
[url] ist eingeschaltet
Smileys sind eingeschaltet

Die letzten Beiträge des Themas
   

Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: 9. November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918, 1938, 1989

Re: 9. November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918, 1938, 1989

von Barbarossa » 17.06.2017, 19:55

Über das Thema haben wir vor Jahren schon einmal dikutiert.
Doch in der heutigen Ausgabe des Oranienburger Generalanzeiger war ein Pro und Kontra zu der Frage, ob der 17. Juni wieder Feiertag sein sollte. Jedoch wurde angeregt, diesen Feiertag nicht bundesweit einzuführen, sondern auf die Stadt Hennigsdorf begrenzt. Als jemand, der in Hennigsdorf aufgewachsen ist, ist mir der historische Zusammenhang klar: Am 17. Juni 1953 zogen die Arbeiter der beiden Großbetriebe Stahlwerk Hennigsdorf und LEW geschlossen nach Berlin, dort mitzudemonstrieren. Mein Großvater war damals auch mit dabei. Jedoch gab es Aufstände in vielen Städten der DDR und so fände ich es nicht richtig, diesem Tag nur in einer Stadt zu gedenken. Statt dessen sollte er - wenn schon nicht bundesweit - mindestens in allen Ostdeutschen Bundesländern einschließlich Berlin Feiertag sein. Das muss natürlich jedes Bundesland für sich entscheiden, aber für Brandenburg würde ich das grundsätzlich befürworten. Vielleicht als ,,Tag gegen Diktatur''.


Allerdings hätte ich diesbezüglich einen vielleicht sogar noch besseren Vorschlag. Wie wäre es, den 9. November als einen solchen Tag zu begehen? Ich weiß, der Zentralrat der Juden meinte dazu: ,,Dieser Tag darf nie Feiertag werden.'', denn am 9. November 1938 war auch die Reichsprogromnacht - ein vorläufiger Höhepunkt der Judenverfolgung im Dritten Reich. Darum würde ich anregen, dass an diesem Tag gleich mehrerer Ereignisse gedacht wird - ihn also zu einem nationalen Gedenktag zu machen.

Was war am 9. November?

Mir noch sehr lebhaft in Erinnerung und heute noch mit vielen Emotionen verbunden ist natürlich der 9./10. November 1989. Klar, der Tag der Maueröffnung - die Euphorie und die Freude darüber war überschwenglich. Mit dem Fall der Mauer war auch die DDR als Staat nicht mehr zu halten, denn seit 1961 war sie die einzige Garantie für den Fortbestand dieses totalitären Staates. Hätte es die Mauer nicht gegeben, wäre die DDR bereits in den '60er Jahren aufgrund der starken Fluchtbewegung zusammengebrochen. Darüber sind sich die Historiker heute einig.
Aber mit der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze untrennbar verbunden sind auch Hunderte von Ermordeten, die diese Befestigungen zu überwinden versuchten, um in die Freiheit zu gelangen. Und noch viel mehr Menschen wurden bei diesem Versuch festgenommen und hatten danach sehr zu leiden. Also wäre auch dieses Ereignis nicht nur ein Tag der Freude, sondern auch des Gedenkens gegen den Totalitarismus.

Der 9. November 1938 - die Reichsprogromnacht: Im ganzen damaligen Deutschland haben die Nazis Synagogen niedergebrannt, Juden verschleppt und viele auch ermordet. Ohne Zweifel sollte auch diesem Tag gedacht werden, der ein tiefschwarzer Fleck in der deutschen Geschichte ist.

Aber auch der 9. November 1918: Reichskanzler Max von Baden erklärte die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. und übergab die Regierungsgeschäfte an den Sozialdemokraten Friedrich Ebert. Philipp Scheidemann - ebenfalls Sozialdemokrat - rief daraufhin vom Reichstagsgebäude die ,,Deutsche Republik'' aus.
Damit war dieser Tag die Geburtsstunde der ersten deutschen Demokratie - eigentlich auch ein Tag zum Feiern. Aber am 9. November 1918 war noch Krieg - ein sinnloser Krieg, der Millionen von Opfer forderte und der schnell beendet werden musste. Auch dieser Opfer des Krieges auf beiden Seiten sollte gedacht werden und auch gegen den Krieg ansich.

So wäre es meiner Ansicht nach richtig und vielleicht sogar notwendig, einen nationlalen ,,Gedenktag gegen Diktatur, Antisemitismus und Krieg'' einzuführen. Dies möchte ich an dieser Stelle anregen.


Ich habe nachträglich zu dem Thema eine Umfrage erstellt, mit der allgemein gefassten Frage: Brauchen wir noch einen Tag des Gedenkens?

Es gibt 3 Antwortmöglichkeiten: Ja, Nein und weiß nicht/mir egal.
Natürlich kann nur eine Antwort angekreuzt werden, es ist aber möglich, die Antwort nachträglich noch zu ändern.
Die Umfrage läuft unbegrenzt.

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von trisam1 » 27.09.2015, 11:09

zum Thema meine spannende Empfehlung:

http://www.amazon.de/DIE-F%C3%9CNFTE-GE ... gler+ebook

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von dieter » 13.11.2014, 14:47

Lieber Joerg,
Du hast Recht. Ich habe gerade das Grundgesetz vor mir liegen. Glauben heißt sowieso nicht wissen. Alle regierenden Politiker mußten ihren Eid auf das Grundgesetz leisten.
Übrigens im Einigungsvertrag vom 31. August 1990 heißt es:
"Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk." :D
Quelle: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von Triton » 13.11.2014, 13:08

Es gab eine Präambel im Grundgesetz der BRD, die ausdrücklich auf den provisorischen Charakter des "Teilstaats" und seiner Verfassung hinwies. Grundgesetz deshalb, weil man die Bezeichnung "Verfassung" für das wiedervereinigte Deutschland aufsparen wollte.

"Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden."

Da regierende Politiker einen Eid auf das Grundgesetz ablegten, spielt gar keine große Rolle, welche Meinung sie zur Wiedervereinigung hatten.

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von Renegat » 13.11.2014, 12:10

Geredet wurde immer und von allen Seiten und Parteien viel. Dran geglaubt, es für möglich gehalten in überblickbaren Zeiträumen hat es niemand. Jedenfalls nicht in der Generation der BRD, die mit den 2 deutschen Staaten aufgewachsen war.
Hinterher kann man Sonntagsreden leicht uminterpretieren, aber wenn man sich ehrlich erinnert, hat die Wende 89 jeden überrascht. Nicht unbedingt der 9. November, der hatte ja eine Vorgeschichte im Sommer mit den Ungarn- und Botschaftsflüchtlingen. Aber 1988 und früher hatte ehrlich keiner eine Wiedervereinigung auf dem Schirm.

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von dieter » 13.11.2014, 11:53

Lieber Nemeth,
soweit ich die Reden der CDU in Erinnerung habe, hat sie immer von der Wiedervereinigung gesprochen. Woher weißt Du, dass die CDU nicht mehr an die Vereinigung geglaubt hat :?:

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von Nemeth » 13.11.2014, 11:44

und auch in dem Falle gibt es Widerspruch.
Es hat niemand mehr an eine Wiedervereinigung geglaubt, weder die CDU noch die SPD.
Die letzte Organisation, das muss man ihr hoch anrechnen,
war die Junge Union, die Jugendorganisation der CDU, die die
Wiedervereinigung Deutschlands nie aus dem Auge verlor.

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von dieter » 12.11.2014, 16:13

Lieber Joerg,
was Du schreibst ist 100prozentig richtig. Deshalb ist die Schlitzohrigkeit von Kohl zu bewundern, wie er Maggie Thatcher und Mitterand durch seine Umarmungen mit privaten Treffen und Saumagenessen einzuwickeln. Das hat zuletzt sogar Brandt und Schmidt bewundert. :wink:
Er mußte die kurze Zeit, die Deutschland blieb schnell nutzen, bevor der Mantel der Geschichte, wie Bismarck es schon schrieb vorbeiflog. Das hat er geschafft. Nach dem Gorbi weg war, hätte es keine Möglichkeit dazu mehr gegeben.
Natürlich hat auch Brandt gesagt, "Es muß zusammenwachsen, was zusammengehört." Aber der ist ja schon ein Jahr später gestorben. :roll:
Man muß der CDU immer bescheinigen, dass sie immer an die Vereinigung geglaubt hat, auch wenn Adenauer sie nicht wollte und behauptet hat, dass wenn er nach Berlin fahren mußte, bei Magdeburg in der Norddeutschen Tiefebene Asien anfängt und Strauß mit seinem Milliardenkredit das Weiterbestehen der DDR erst ermöglichte. :roll:

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von Triton » 12.11.2014, 10:52

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:So mancher war mit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung alles andere als glücklich, bei den laufenden Gedenksendungen im Öffentlich-Rechtlichen wird das natürlich verschwiegen...
International waren die meisten Politiker genau der gleichen Meinung. Ausgerechnet George Bush sen. war wohl verantwortlich dafür, dass der deutsche Kanzler überhaupt über die Möglichkeit einer Wiedervereinigung nachdenken durfte.

Es gab durchaus gute Argumente, keine Wiedervereinigung anzustreben. Neben dem zu erwartenden Ungleichgewicht in der EU (heute deutlich erkennbar) und dem Abschied von der "ohne uns"- Mentalität bei internationalen Militäreinsätzen war da ja auch noch das Problem, die marode DDR-Wirtschaft in einen Staat mit Hartwährung zu integrieren.

Natürlich war das nicht patriotisch, aber uns Deutschen ist der Patriotismus nach 1945 so gründlich ausgetrieben worden, dass sich gerade die Intellektuellen in der BRD beim Anblick wehender Deutschland-Flaggen und Fackel-Umzügen äußerst unwohl fühlten.

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von dieter » 12.11.2014, 10:03

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...
Glaubst Du tatsächlich, der 10. November wäre Feiertag geworden...
Zumindest halte ich das für möglich.
Lieber Barbarossa,
es ist aber nicht so gekommen. :wink:

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von dieter » 12.11.2014, 09:57

Nemeth hat geschrieben:Hallo Dieter !
Über dieses Thema gibt es zwischen uns kein diskutieren, maximal ein Austausch von Fakten.
Ich muss mich nicht rechtfertigen, ich habe 40 Jahre -real existierender Sozialismus- hinter mir.
Du NICHT.
Du hast die fetten Westpakete an deine kommunistische Verwandschaft geschickt und als Halbstarker dich
mit den Grenzern fadenscheinig angelegt. Wohl wissend das du herausgehauen wirst.

Du konntest in die DDR kommen, wenn ich in die BRD wollte, hätte ich mir ein paar Kugel in den Rücken riskiert.
Es sollte ein Jeder von seinen Erlebnissen berichten. Das hier ist keine politische Dampfplauderei.
-zu Karl May: Du weißt ganz genau, wie die Genossen mit Menschen umgegangen sind, die nicht
ihre Ansicht teilten.
Lieber Nemeth,
was soll das :?: Ich konnte die Trennung unserer Familie auch 40 Jahre beobachten und war zu Besuch in der DDR.
Wir haben Verwandtschaft in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Einer davon war bis zur Wende in der SED, weil er als Techniker beim Rundfunk in Leipzig war. Mußte 1988 überall in der DDR Dienst tuen, weil er nicht zur Wahl gegangen war, da es in sein Mietshaus reinregnete. Ich war 23 Jahre damals alt, als ich mich mit denen angelegt habe, weil sie behauptet hatten, ich würde Devisen schmuggeln, es war also kein fadenscheiniger Grund. Also kein Halbstarker mehr, sondern ich war damals schon Beamter. Ob ich herausgehauen worden wäre, das ist die Frage :?: Ob unsere Westpakete fett waren, das kann ich nicht beurteilen. :wink: :mrgreen:
Ich habe von meinen Erlebnissen berichtet, natürlich ist das hier eine Dampfplauderei. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von Barbarossa » 12.11.2014, 00:08

Marek1964 hat geschrieben:...
Es war eine tolle Zeit.
Das war sie auf jeden Fall.
:thumbup:
dieter hat geschrieben:...
Glaubst Du tatsächlich, der 10. November wäre Feiertag geworden...
Zumindest halte ich das für möglich.
dieter hat geschrieben:Ich bin nach wie vor für den 9.10. wegen dem Mut der über 70.000 Leipziger und dass Leipzig den Titel Heldenstadt bekommt. Erst mit dem 9.10., wo sie nicht geschossen hatten, war der 9.11. möglich. :wink:
Das ist natürlich richtig. Das war auch einer der Tage, an dem sich viel entschied, der aber in der Betrachtung bisher sehr vernachlässigt wird.

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von Marek1964 » 11.11.2014, 22:39

Barbarossa hat geschrieben:Dann wird dich das wohl kaum interessiert haben, zumal als Schweizerin.
Wie ist überhaupt die Wahrnehmung dieses Ereignisses in der Schweiz? Da habe ich noch nie was darüber gehört, wie die Schweizer zur deutschen Einheit standen bzw. stehen.
Man nahmdas natürlich wahr als ein Grossereignis, das seit dem Sommer seinen Verlauf nahm. Es verfolgten das alle halbwegs gebildeten und zuletzt wohl auch ungebildeten Leute. Man war positiv, wobei man ja nicht nur Deutschland sah, sondern das Ende des Kommunismus in Osteuropa, das sich ab Sommer ja auch in Polen abzeichnete. Das begrüssten alle, eine Euphorie für zahlreiche Osturopa Projekte brach aus, auch ich gründete damals eines, das bis heute existiert (war damals Student).

Es war eine tolle Zeit.

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von Titus Feuerfuchs » 11.11.2014, 16:23

So mancher war mit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung alles andere als glücklich, bei den laufenden Gedenksendungen im Öffentlich-Rechtlichen wird das natürlich verschwiegen...


GRÜNE: Nie wieder Deutschalnd

11.11.2014

Was im Rahmen der Feierlichkeiten "25 Jahre Mauerfall" vollkommen untergegangen ist: Noch 1990 protestierten namhafte Grüne gegen die "Annexion" der "DDR". Ganz vorne mit dabei: Nazitheoretikerin Jutta Ditfurth und Claudia Roth. Die Menschenrechtsverbrechen in der Ostzone wurde von den Grünen und anderen Politikern bewusst ausgeblendet.
[...]

http://www.mmnews.de/index.php/politik/ ... eutschalnd
Bild

http://www.mmnews.de/index.php/politik/ ... eutschalnd

Re: 9.November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918,1938,1989

von Nemeth » 11.11.2014, 15:05

Hallo Dieter !
Über dieses Thema gibt es zwischen uns kein diskutieren, maximal ein Austausch von Fakten.
Ich muss mich nicht rechtfertigen, ich habe 40 Jahre -real existierender Sozialismus- hinter mir.
Du NICHT.
Du hast die fetten Westpakete an deine kommunistische Verwandschaft geschickt und als Halbstarker dich
mit den Grenzern fadenscheinig angelegt. Wohl wissend das du herausgehauen wirst.

Du konntest in die DDR kommen, wenn ich in die BRD wollte, hätte ich mir ein paar Kugel in den Rücken riskiert.
Es sollte ein Jeder von seinen Erlebnissen berichten. Das hier ist keine politische Dampfplauderei.
-zu Karl May: Du weißt ganz genau, wie die Genossen mit Menschen umgegangen sind, die nicht
ihre Ansicht teilten.

Nach oben