von Lia » 14.11.2014, 18:17
Danke an Nemeth und alle anderen, die auf der Ostseite der Grenze die Monate miterlebt haben ,ist für mich Wessi mit westzentriertem Blick immer ein Zuwachs an Verstehen, Durchblicken, Lernen.
Ab August habe ich die Dinge, die zum Mauerfall führten, aus geografischer und sprachlicher Distanz erlebt, ausgenommen die Feiern zum 40. Jahrestag der DDR in Ost-Berlin. Bruder und viele Bekannte waren dienstlich "drüben", und wir froh, als sie wieder zurück waren.
Was ich in der Nacht vom 9./10. November in Flensburg verschlafen hatte, bekam ich am 11. November in Lübeck dann immer noch live nachgeliefert:
Die grenzenlose Freude, Fassungslosigkeit, Euphorie und massenweise Trabis und Wartburgs, ein total irres Lübeck, wo zwischen Schlutup und dem Rest der Stadt unter einer Wolke von Trabi-Ausdünstungen fast nichts mehr ging- oder fuhr.
So ging es zu- und so erlebte ich die Tage nach dem Mauerfall:
http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschi ... -mauerfall
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Der Übergang Selmsdorf/Lübeck-Schlutup öffnete noch in der Nacht des 9. November. Kurz vor 22 Uhr fuhr der erste blaue Trabant nach Schlutup. Die Beamten des Bundesgrenzschutzes boten den Insassen Umsiedlerformulare an, allerdings wollten diese sich nur Lübeck ansehen und anschließend wieder nach Hause fahren.[5] Noch in der Nacht bildete sich eine "Trabischlange […] über Selmsdorf bis zum Horizont," tatsächlich am ersten Tag gut 60 Kilometer bis Wismar. Der Besucherstrom riss für die nächsten vier Wochen nicht mehr ab und stellte die Stadt vor ungeahnte logistische Herausforderungen. Nicht nur brach der Verkehr in und um Lübeck zusammen, die Besucher aus Mecklenburg mussten auch versorgt werden, denn viele von ihnen kamen aus der Stadt gar nicht mehr heraus. "Es wurde alles geöffnet, Rathaus und Schulen, damit [die Gäste] nicht in der Kälte sein mussten."[6] Auf dem Marktplatz entstand spontan eine Übernachtungsbörse, auf der die Lübecker private Unterkünfte zur Verfügung stellten. Der ehemalige Bürgermeister Michael Bouteiller ist heute noch überzeugt, dass man niemanden "in Lübeck finden kann, der das erlebt hat und sagt, dass das kein wichtiges Erlebnis für ihn gewesen sei."[7]
(Ob im Lauenburgischen am 11. November schon Grenzübergänge geöffnet waren, weiß ich nicht konkret, ging dann aber Schlag auf Schlag.)
Das war schon sehr beeindruckend, prägend, manchmal wie ein Traum, surreal, unvergesslich.
Auch die irgendwie immer noch zu lesende Ungläubigkeit auf den Gesichtern , ob das Wirklichkeit war- und bleiben würde. So ganz sicher waren sich viele wohl nicht, ob nicht doch das alles rückgängig gemacht würde.
OT, aber eine gewisse Widersprüchlichkeit tut sich mir da zwischen den bekannten Lebenslauf- Titel Post-Inhalten und dieser Antwort auf:
Dieter hat geschrieben:Mein Titel tut hier nichts zur Sache, da Du persönlich wirst wird das der letzte Beitrag an Dich sein. Ich habe Dein Alter und muß mich nicht von Dir belehren lassen.
Jemand, der an allen passenden und unpassenden Stellen seinen Werdegang und seinen Laufbahntitel einbringt, wird halt daran gemessen.
Wer gleichfalls schreibt, "
Wir lernen unser Leben lang" sollte sich dann als lernfähig erweisen, wenn andere die besseren Kenntnisse und/ oder hautnahen Erfahrungen haben.
Danke an Nemeth und alle anderen, die auf der Ostseite der Grenze die Monate miterlebt haben ,ist für mich Wessi mit westzentriertem Blick immer ein Zuwachs an Verstehen, Durchblicken, Lernen.
Ab August habe ich die Dinge, die zum Mauerfall führten, aus geografischer und sprachlicher Distanz erlebt, ausgenommen die Feiern zum 40. Jahrestag der DDR in Ost-Berlin. Bruder und viele Bekannte waren dienstlich "drüben", und wir froh, als sie wieder zurück waren.
Was ich in der Nacht vom 9./10. November in Flensburg verschlafen hatte, bekam ich am 11. November in Lübeck dann immer noch live nachgeliefert:
Die grenzenlose Freude, Fassungslosigkeit, Euphorie und massenweise Trabis und Wartburgs, ein total irres Lübeck, wo zwischen Schlutup und dem Rest der Stadt unter einer Wolke von Trabi-Ausdünstungen fast nichts mehr ging- oder fuhr.
So ging es zu- und so erlebte ich die Tage nach dem Mauerfall:
http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/158899/der-andere-mauerfall
[code]Der Übergang Selmsdorf/Lübeck-Schlutup öffnete noch in der Nacht des 9. November. Kurz vor 22 Uhr fuhr der erste blaue Trabant nach Schlutup. Die Beamten des Bundesgrenzschutzes boten den Insassen Umsiedlerformulare an, allerdings wollten diese sich nur Lübeck ansehen und anschließend wieder nach Hause fahren.[5] Noch in der Nacht bildete sich eine "Trabischlange […] über Selmsdorf bis zum Horizont," tatsächlich am ersten Tag gut 60 Kilometer bis Wismar. Der Besucherstrom riss für die nächsten vier Wochen nicht mehr ab und stellte die Stadt vor ungeahnte logistische Herausforderungen. Nicht nur brach der Verkehr in und um Lübeck zusammen, die Besucher aus Mecklenburg mussten auch versorgt werden, denn viele von ihnen kamen aus der Stadt gar nicht mehr heraus. "Es wurde alles geöffnet, Rathaus und Schulen, damit [die Gäste] nicht in der Kälte sein mussten."[6] Auf dem Marktplatz entstand spontan eine Übernachtungsbörse, auf der die Lübecker private Unterkünfte zur Verfügung stellten. Der ehemalige Bürgermeister Michael Bouteiller ist heute noch überzeugt, dass man niemanden "in Lübeck finden kann, der das erlebt hat und sagt, dass das kein wichtiges Erlebnis für ihn gewesen sei."[7] [/code]
(Ob im Lauenburgischen am 11. November schon Grenzübergänge geöffnet waren, weiß ich nicht konkret, ging dann aber Schlag auf Schlag.)
Das war schon sehr beeindruckend, prägend, manchmal wie ein Traum, surreal, unvergesslich.
Auch die irgendwie immer noch zu lesende Ungläubigkeit auf den Gesichtern , ob das Wirklichkeit war- und bleiben würde. So ganz sicher waren sich viele wohl nicht, ob nicht doch das alles rückgängig gemacht würde.
[b]OT, [/b]aber eine gewisse Widersprüchlichkeit tut sich mir da zwischen den bekannten Lebenslauf- Titel Post-Inhalten und dieser Antwort auf:
[quote="Dieter"]Mein Titel tut hier nichts zur Sache, da Du persönlich wirst wird das der letzte Beitrag an Dich sein. Ich habe Dein Alter und muß mich nicht von Dir belehren lassen. [/quote]
Jemand, der an allen passenden und unpassenden Stellen seinen Werdegang und seinen Laufbahntitel einbringt, wird halt daran gemessen.
Wer gleichfalls schreibt, " [u]Wir[/u] lernen unser Leben lang" sollte sich dann als lernfähig erweisen, wenn andere die besseren Kenntnisse und/ oder hautnahen Erfahrungen haben.