Das Lamento um Besuche von Merkel und Sauer in Bayreuth ist inzwischen anachronistisch, wäre es schon zu Kohls Zeiten, zumal 1983 gewesen.
Da hätte der arme Kerl eine total verrissene Inszenierung zu sehen und zu hören bekommen. Der Dirigent, wie etliche andere Dirigenten und Regisseure der Festspiele, war denn auch jeden Nazi-Wahns unverdächtig.
Stephan hat geschrieben:Unbedarftheit? Zu Wagner geht man nicht eben hin! Das ist ein gesellschaftliches Ereignis. Im Gegensatz zum Füttern eines Rehkitzes.
Generell nicht oder nicht nach Bayreuth? Bekenne mich schuldig, den gesamten Ring der Nibelungen und alle anderen Wagner- Opern an anderen Häusern erlebt zu haben. Und ich mag Schäferhunde nicht sehr, bin nicht konsequente Vegetarierierin und habe immer noch jüdische Freunde. ( Die Wagner hören.)
Gerade die Inszenierungen in Bayreuth sind wichtig, weil sie in neuerer Zeit schon Aufschluss über den Umgang mit dem Geist und Ungeist Wagner geben- über die kritiche Auseinandersetzung mit dem Wagner-Komplex.
Wenn Du den Zeitartikel zitierst, dann solltest Du die Schluss-Sätze nicht ignorieren:
http://www.zeit.de/1997/16/Hitlers_Wagner/seite-3
Zitat:
Richard Wagner kann man so wenig ausschließlich unter dem Tristan-Akkord und als genialen Erneuerer des Musiktheaters sehen wie vornehmlich unter dem Blickwinkel des verhängnisvollen Beiträgers zur Ideengeschichte des 19. Jahrhunderts an ihrem Tiefpunkt, als der er zum Idol Hitlers wurde. Man wird Richard Wagner in seiner ganzen Bedeutung, also auch in seiner Wirkung als Hitler-Idol, heute ehrlich und ohne Verdrängung am ehesten gerecht, wenn man zum Beispiel sein Hauptwerk, die "Ring"-Tetralogie, um die auch Köhlers Buch kreist, adäquat in Szene setzt, wie das zuletzt in Brüssel/Frankfurt von Herbert Wernicke geschehen ist.
Wenn es Merkel nur um die Musik ginge, könnte man den Auftriff mit Sicherheit dezenter gestalten oder sich eine DVD zulegen. Wenn sogar nur ihr Mann der Liebhaber ist, könnte er auch solo erscheinen.
Das liegt nicht nur an ihr, das Blitzlichtgewitter gilt auch anderen Prominenten und solchen, die es sein möchten.
Eine DVD kann nie wiedergeben, was live eine Aufführung just an diesem kritischen Ort übermittelt. Oder eben nicht.
Die grundsätzliche Dämonisierung der Bayreuther Festspiele, der Wagner-Opern und des Besuchs der regierenden Dame ist im heutigen Kontext überholt.
Ralph hat geschrieben:Ich sehe mit dem Besuch bei den Festspielen von Bayreuth kein Problem - es ist sogar ein Traum von mir, dort einmal als Gast anwesend zu sein (auch wenn die Luft im Saal schrecklich sein soll).
Sieh zu, dass Du kanzler dieser Republik wirst!
Bayreuth ist ein Erlebnis für sich, sagen viele Musikliebhaber, die sich gleichzeitig gründlichst mit dem Thema Wagner/ Hitler auseinander gesetzt haben. Wobei musikalisch eben nicht nicht nur Highlights zu erleben sein sollen.
Das Lamento um Besuche von Merkel und Sauer in Bayreuth ist inzwischen anachronistisch, wäre es schon zu Kohls Zeiten, zumal 1983 gewesen.
Da hätte der arme Kerl eine total verrissene Inszenierung zu sehen und zu hören bekommen. Der Dirigent, wie etliche andere Dirigenten und Regisseure der Festspiele, war denn auch jeden Nazi-Wahns unverdächtig.
[quote="Stephan"]Unbedarftheit? Zu Wagner geht man nicht eben hin! Das ist ein gesellschaftliches Ereignis. Im Gegensatz zum Füttern eines Rehkitzes.[/quote]
Generell nicht oder nicht nach Bayreuth? Bekenne mich schuldig, den gesamten Ring der Nibelungen und alle anderen Wagner- Opern an anderen Häusern erlebt zu haben. Und ich mag Schäferhunde nicht sehr, bin nicht konsequente Vegetarierierin und habe immer noch jüdische Freunde. ( Die Wagner hören.)
Gerade die Inszenierungen in Bayreuth sind wichtig, weil sie in neuerer Zeit schon Aufschluss über den Umgang mit dem Geist und Ungeist Wagner geben- über die kritiche Auseinandersetzung mit dem Wagner-Komplex.
Wenn Du den Zeitartikel zitierst, dann solltest Du die Schluss-Sätze nicht ignorieren:
http://www.zeit.de/1997/16/Hitlers_Wagner/seite-3
Zitat:
[quote][i]Richard Wagner kann man so wenig ausschließlich unter dem Tristan-Akkord und als genialen Erneuerer des Musiktheaters sehen wie vornehmlich unter dem Blickwinkel des verhängnisvollen Beiträgers zur Ideengeschichte des 19. Jahrhunderts an ihrem Tiefpunkt, als der er zum Idol Hitlers wurde. Man wird Richard Wagner in seiner ganzen Bedeutung, also auch in seiner Wirkung als Hitler-Idol, heute ehrlich und ohne Verdrängung am ehesten gerecht, wenn man zum Beispiel sein Hauptwerk, die "Ring"-Tetralogie, um die auch Köhlers Buch kreist, adäquat in Szene setzt, wie das zuletzt in Brüssel/Frankfurt von Herbert Wernicke geschehen ist.[/i][/quote]
[quote]Wenn es Merkel nur um die Musik ginge, könnte man den Auftriff mit Sicherheit dezenter gestalten oder sich eine DVD zulegen. Wenn sogar nur ihr Mann der Liebhaber ist, könnte er auch solo erscheinen.[/quote]
Das liegt nicht nur an ihr, das Blitzlichtgewitter gilt auch anderen Prominenten und solchen, die es sein möchten.
Eine DVD kann nie wiedergeben, was live eine Aufführung just an diesem kritischen Ort übermittelt. Oder eben nicht.
Die grundsätzliche Dämonisierung der Bayreuther Festspiele, der Wagner-Opern und des Besuchs der regierenden Dame ist im heutigen Kontext überholt.
[quote="Ralph"]Ich sehe mit dem Besuch bei den Festspielen von Bayreuth kein Problem - es ist sogar ein Traum von mir, dort einmal als Gast anwesend zu sein (auch wenn die Luft im Saal schrecklich sein soll). [/quote]
Sieh zu, dass Du kanzler dieser Republik wirst! :)
Bayreuth ist ein Erlebnis für sich, sagen viele Musikliebhaber, die sich gleichzeitig gründlichst mit dem Thema Wagner/ Hitler auseinander gesetzt haben. Wobei musikalisch eben nicht nicht nur Highlights zu erleben sein sollen.