von Titus Feuerfuchs » 30.11.2014, 04:21
Marek1964 hat geschrieben:[...]
Genauso war die Westverschiebung Polens war schon in Teheran 1943 beschlossen worden. Gerne wird behauptet, das sei erst in Potsdam geschehen, nachdem Polen und Sowjets vollendete Tatsachen geschafft haben sollten.
Die Westverschiebung schon, aber nicht das Außmaß derselben. Dass Stalin bei der Vertreibung der unmittelbar östlich der Oder-Neiße-Grenze lebenden Deutschen besonders schnell und gründlich "arbeiten" ließ, um seine 1945 in Potsdam getätigte dreiste Behauptung, in den Ostgebieten gäbe kaum mehr Deutsche, zu untermauern, ist ein historischer Fakt.
Während man sich bzgl. der polnischen Ostgrenze in Theran schnell geeinigt hatte (Curzon-Linie) war das bei der polnischen Westgrenze mitnichten der Fall.
Während die Westalliierten lediglich von einer Annexion Ostpreußens, bzw. maximal Oberschlesiens (Morgenthau) ausgingen, war selbst von Stalin eine Grenzziehung entlang Oder und
Glatzer Neiße geplant, was einen Verbleib weiter Teile Schlesiens, Teile der Neumark und Stettins bei Deutschland bedeutet hätte.
Stalins Pläne
Niederschlesien wäre deutsch geblieben
Eine jetzt gefundene Landkarte aus dem Sommer 1944 zeigt Stalins ursprünglichen Plan für die Grenzziehung zwischen Polen und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Die vom Diktator eigenhändig eingezeichnete Linie weicht deutlich vom heutigen Verlauf ab. [...]
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 11214.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 16406.html
Bereits im Frühjahr und Frühsommer 1945 übertrug die Sowjetunion die Verwaltungshoheit der Gebiete, die Polen zugesichert waren, der provisorischen polnischen Regierung, obwohl in Jalta keine Vereinbarung über die polnische Westgrenze zustande gekommen war. Die deutsche Bevölkerung wurde zunächst unkontrolliert, später planmäßig vertrieben oder zur Zwangsarbeit nach Sibirien verschleppt [...]
http://de.wikipedia.org/wiki/Oder-Nei%C ... kriegszeit
Die Glatzer Neiße war während des Zweiten Weltkrieges zwischen den Alliierten zeitweilig als künftiger Grenzfluss zwischen Polen und Deutschland im Gespräch. Dies hätte den Verbleib eines großen Teils Schlesiens einschließlich der Provinzhauptstadt Breslau bei Deutschland bedeutet.[...]
Auf der Konferenz von Jalta wurde die neue Ostgrenze Polens von den Alliierten anerkannt, jedoch zur künftigen Westgrenze wegen der Vertreibung und daraus erwachsender Probleme noch keine Einigung erzielt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nysa_K%C5%82odzka
Es kann also zusammenfassend festgehalten werden, dass die Westverschiebeung in dem Ausmaß, in dem sie dann tatsächlich stattgefunden hatte, noch
nicht in Teheran fixiert worden war.
Marek1964 hat geschrieben:
Trösten kann man sich in Polen und Tschechien immerhin damit, dass das alles nur innerdeutscher Wahlkampf ist. DIe Vertriebenenverbände und Landsmannschaften sind Stimmenlieferanten, ihre Anliegen werden deshalb von den Bundesregierungen nicht abgelehnt, allerdings dürfte man sich sehr wohl bewusst sein, dass sie völlig irreal sind.[...]
Ich bitte dich, die Gruppe der Vertriebenen in D ist mittlerweile so klein, dass ihre Bedeutung bei Wahlen vernachlässigbar ist.
[quote="Marek1964"][...]
Genauso war die Westverschiebung Polens war schon in Teheran 1943 beschlossen worden. Gerne wird behauptet, das sei erst in Potsdam geschehen, nachdem Polen und Sowjets vollendete Tatsachen geschafft haben sollten. [/quote]
Die Westverschiebung schon, aber nicht das Außmaß derselben. Dass Stalin bei der Vertreibung der unmittelbar östlich der Oder-Neiße-Grenze lebenden Deutschen besonders schnell und gründlich "arbeiten" ließ, um seine 1945 in Potsdam getätigte dreiste Behauptung, in den Ostgebieten gäbe kaum mehr Deutsche, zu untermauern, ist ein historischer Fakt.
Während man sich bzgl. der polnischen Ostgrenze in Theran schnell geeinigt hatte (Curzon-Linie) war das bei der polnischen Westgrenze mitnichten der Fall.
Während die Westalliierten lediglich von einer Annexion Ostpreußens, bzw. maximal Oberschlesiens (Morgenthau) ausgingen, war selbst von Stalin eine Grenzziehung entlang Oder und [b]Glatzer [/b]Neiße geplant, was einen Verbleib weiter Teile Schlesiens, Teile der Neumark und Stettins bei Deutschland bedeutet hätte.
[quote]
Stalins Pläne
[b]Niederschlesien wäre deutsch geblieben[/b]
[i]Eine jetzt gefundene Landkarte aus dem Sommer 1944 zeigt Stalins ursprünglichen Plan für die Grenzziehung zwischen Polen und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Die vom Diktator eigenhändig eingezeichnete Linie weicht deutlich vom heutigen Verlauf ab. [/i][...]
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/stalins-plaene-niederschlesien-waere-deutsch-geblieben-1411214.html
[/quote]
[img]http://media0.faz.net/ppmedia/video/interaktiv/3487959767/1.416406/width610x580/stalins-plaene1.gif[/img]
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/stalins-plaene-niederschlesien-waere-deutsch-geblieben-1411214/stalins-plaene1-1416406.html
[quote][i]Bereits im Frühjahr und Frühsommer 1945 übertrug die Sowjetunion die Verwaltungshoheit der Gebiete, die Polen zugesichert waren, der provisorischen polnischen Regierung, obwohl [b] in Jalta keine Vereinbarung über die polnische Westgrenze zustande gekommen war.[/b] Die deutsche Bevölkerung wurde zunächst unkontrolliert, später planmäßig vertrieben oder zur Zwangsarbeit nach Sibirien verschleppt[/i] [...]
http://de.wikipedia.org/wiki/Oder-Nei%C3%9Fe-Grenze#Potsdamer_Konferenz_und_Nachkriegszeit
[/quote]
[quote][i]Die Glatzer Neiße war während des Zweiten Weltkrieges zwischen den Alliierten zeitweilig als künftiger Grenzfluss zwischen Polen und Deutschland im Gespräch. Dies hätte den Verbleib eines großen Teils Schlesiens einschließlich der Provinzhauptstadt Breslau bei Deutschland bedeutet.[...]
Auf der Konferenz von Jalta wurde die neue Ostgrenze Polens von den Alliierten anerkannt, jedoch [b]zur künftigen Westgrenze[/b] wegen der Vertreibung und daraus erwachsender Probleme noch [b]keine Einigung[/b] erzielt.[/i]
http://de.wikipedia.org/wiki/Nysa_K%C5%82odzka [/quote]
Es kann also zusammenfassend festgehalten werden, dass die Westverschiebeung in dem Ausmaß, in dem sie dann tatsächlich stattgefunden hatte, noch [u]nicht[/u] in Teheran fixiert worden war.
[quote="Marek1964"]
Trösten kann man sich in Polen und Tschechien immerhin damit, dass das alles nur innerdeutscher Wahlkampf ist. DIe Vertriebenenverbände und Landsmannschaften sind Stimmenlieferanten, ihre Anliegen werden deshalb von den Bundesregierungen nicht abgelehnt, allerdings dürfte man sich sehr wohl bewusst sein, dass sie völlig irreal sind.[...][/quote]
Ich bitte dich, die Gruppe der Vertriebenen in D ist mittlerweile so klein, dass ihre Bedeutung bei Wahlen vernachlässigbar ist.