von Marvin » 30.05.2012, 12:48
Das Gesundheitssystem der USA ist ein Mischsystem zwischen staatlicher, privater und betrieblicher Vorsorge. Grundsätzlich gilt - jeder Bürger ist für seine Krankenkasse selbst verantwortlich. Die beiden staatlichen Programme Medicare und Medicaid kommen nur bei besonderen Ansprüchen zum Tragen. Medicare ist für Bürger ab dem 65 Lebensjahr und Schwerstbehinderte, unabhängig von ihrem Einkommen, vorgesehen. Dies ist die einzige obligatorische Krankenversicherung in den USA und neben der Rentenversicherung die zweite bundesstaatliche Pflichtversicherung. Medicare wird über Steuern und Beiträge der Anspruchsberechtigten finanziert. Dabei werden vor allem die Krankenhauskosten, Pflege und Medikamente abgedeckt.
Medicaid ist auf diejenigen, die ein niedriges Einkommen und Ansprüche auf Sozialführsorge haben, ausgerichtet. Diese Versicherung wird vom Bundesstaat und den einzelnen Staaten getragen. Damit variieren die Zugangskriterien und Leistungen von Staat zu Staat.
Beide Programme gibt es seit 1965 und sind Inhalt des Sozialprogrammes von Präsident Lyndon B. Johnsen. Medicare und Medicaid gelten als viel zu teuer und ineffizient. Viele der Ärzte lehnen Patienten die über Medicaid versichert sind ab, da der bürokratische Aufwand zu gross und die Vergütungen der Ärzte zu klein ist. Wer nicht über diese staatlichen Programme versichert ist, ist dies meistens über den Arbeitgeber. Hier besteht das Problem, dass der Arbeitgeber gesetzlich nicht verpflichtet ist, seine Angestellten zu versichern. Bei einem Wechsel der Arbeitsstelle verliert der Versicherte auch seine Versicherung.
2008 waren ca. 61,9 Prozent der US-Bürger über ihren Arbeitgeber versichert, 19,7 Prozent entweder über Medicare oder Medicaid. 6,5 Prozent liessen sich privat versichern und 17,3 Prozent verfügten über keine Krankenversicherung
Ca. 25 Millionen Amerikaner sind unterversichert. Sie haben eine Krankenkasse, müssen aber einen Grossteil ihres Einkommens für Arzt- und Krankenhausrechnungen ausgeben. Ihre Versicherung deckt nur wenig ab oder sie verlangt einen hohen Eigenanteil .
2009 waren ca. 47 Millionen Amerikaner nicht versichert, da sie ein zu hohes Einkommen für die staatlichen Programme haben, aber ein zu niedriges um sich privat zu versichern. Jeden Tag verlieren Bürger ihren Versicherungsschutz, vor allem betroffen sind hier die Angestellten von kleinen und mittleren Betrieben. Für die Betroffenen bedeutet dies, dass sie in den Krankenhäusern nur bei einem absoluten Notfall ärztliche Hilfe erhalten.
Die pro Kopf Gesundheitsausgaben lagen im Jahr 2007 bei 7290 US-Dollar. Zum Vergleich wurden in Deutschland 2007 3588 US-Dollar ausgegeben. Berechnungen zu folge könnten ohne eine Reform die Kosten bis zum Jahr 2018 auf 4,4 Billionen US-Dollar ansteigen. Neben den hohen Staatsausgaben kommen noch die Ausgaben der Bevölkerung dazu. Familien mussten im Jahr 2000 für einen Versicherungsplan ca. 12 Prozent ihres Haushalteinkommens berechnen; dieser Teil ist bereits auf 18 Prozent gestiegen und wird laut Berechnungen im Jahr 2020 auf 25 Prozent angestiegen sein .
Präsident Barack Obama hat in seinem Wahlkampf angekündigt, dass er das Gesundheitssystem der USA reformieren will. Diese Gesundheitsreform wurde zum Kernstück seiner Wahlkampagne. Barack Obama ist nicht der erste Präsident der versucht das Gesundheitswesen zu reformieren. Der letzte der es versuchte war Bill Clinton. In Obamas Wahlkampf 2008 war die Reform das Kernstück. Er sagte bei der Annahme seiner Präsidenschaftskandidatur:
„Jetzt ist die Zeit, endlich das Versprechen einer erschwinglichen, zugänglichen Gesundheitsreform für jeden einzelnen Amerikaner zu halten.“
Die Kosten des Gesundheitswesens stiegen im internationalen Vergleich stärker an. 2008 waren ca. 46.8 Millionen US-Bürger entweder nicht- oder unterversichert. Im Reformkonzept zum Wahlprogramm wurden deshalb zwei Ziele definiert:
1. Die Reduktion der Kosten für die Krankenversicherung
2. Der Zugang für alle Amerikanerinnen und Amerikaner zur Versicherung
Eine Reform des Gesundheitswesens wird von einer breiten Bevölkerung befürwortet, der politische Reformprozess hingegen wird durch verschiedene Faktoren erschwert. Unterschiedliche Interessengruppen, wie die Lobbygruppen der privaten Krankenversicherungen, die Ärztevereinigungen, Pharmaindustrie und die Vertreter der Gesundheitseinrichtungen vertreten unterschiedliche Interessen. Ihre Positionen könnten sich bei einer Annahme der Reform verändern und die Gegner befürchten, es könnten Leistungen eingeschränkt oder verteuert werden. Dann kommt noch dazu, dass die Probleme in der Gesundheitspolitik von mehreren Kongressausschüssen behandelt werden. Die Diskussionen in den Ausschüssen werden von verschiedenen Gesichtspunkten her geführt und somit haben sich die Kommissionen gegenseitig blockiert. Das Gesundheitswesen der USA ist eines der teuersten der Welt und sehr ineffizient. Demokraten wie Republikaner sind sich einig, dass man dieses System einer Reform unterziehen muss, nur über das wie sind sie sich nicht einig. Die Obama-Administration ging an die Öffentlichkeit, sie lancierten eine breite öffentliche Kampagne und bezogen die unterschiedlichen Ausschüsse mit ein. Nach der Wahl Obamas zum Präsidenten bleibt die Gesundheitsreform ein Kernpunkt in seiner Politik. Am 25. Februar 2010 findet unter dem Vorsitz des Präsidenten eine Diskussion über die Gesundheitsreform statt. An dieser Diskussion nehmen Senatoren und Kongressabgeordnete der Demokraten und Republikaner teil. Das Ganze wird im Fernsehen direkt übertragen und dauert sieben Stunden. Mit diesem Gipfel soll die Verantwortung für das blockieren dem jeweiligen anderem politischen Lager zugeschoben werden . Am 22. März 2010 stimmt das Repräsentantenhaus über die Gesundheitsreform ab und nimmt es mit 219 zu 212 Stimmen an. Bis zuletzt haben vor allem die Republikaner und einige Demokraten zusammen mit Lobbygruppen versucht die Reform zu kippen . Nach der Abstimmung im Senat setzt Barack Obama am 23.März 2010 seine Unterschrift unter die Reform, damit ist die Gesundheitsreform rechtskräftig. Noch am selben Tag kündigen die republikanischen Justizminister von zwölf der 50 Bundesstaaten an, eine Klage gegen die Reform einzureichen. Im Dezember 2010 erklärte erstmals ein Bundesrichter ein Gesetz als Verfassungswidrig, ein zweites Bundesgericht folgte dann einige Monate später. Die Gesundheitsreform ist auch 2012 noch nicht durch. Das Bundesgericht ist gespalten, eine Entscheidung ist noch nicht gefällt worden.
Das Gesundheitssystem der USA ist ein Mischsystem zwischen staatlicher, privater und betrieblicher Vorsorge. Grundsätzlich gilt - jeder Bürger ist für seine Krankenkasse selbst verantwortlich. Die beiden staatlichen Programme Medicare und Medicaid kommen nur bei besonderen Ansprüchen zum Tragen. Medicare ist für Bürger ab dem 65 Lebensjahr und Schwerstbehinderte, unabhängig von ihrem Einkommen, vorgesehen. Dies ist die einzige obligatorische Krankenversicherung in den USA und neben der Rentenversicherung die zweite bundesstaatliche Pflichtversicherung. Medicare wird über Steuern und Beiträge der Anspruchsberechtigten finanziert. Dabei werden vor allem die Krankenhauskosten, Pflege und Medikamente abgedeckt.
Medicaid ist auf diejenigen, die ein niedriges Einkommen und Ansprüche auf Sozialführsorge haben, ausgerichtet. Diese Versicherung wird vom Bundesstaat und den einzelnen Staaten getragen. Damit variieren die Zugangskriterien und Leistungen von Staat zu Staat.
Beide Programme gibt es seit 1965 und sind Inhalt des Sozialprogrammes von Präsident Lyndon B. Johnsen. Medicare und Medicaid gelten als viel zu teuer und ineffizient. Viele der Ärzte lehnen Patienten die über Medicaid versichert sind ab, da der bürokratische Aufwand zu gross und die Vergütungen der Ärzte zu klein ist. Wer nicht über diese staatlichen Programme versichert ist, ist dies meistens über den Arbeitgeber. Hier besteht das Problem, dass der Arbeitgeber gesetzlich nicht verpflichtet ist, seine Angestellten zu versichern. Bei einem Wechsel der Arbeitsstelle verliert der Versicherte auch seine Versicherung.
2008 waren ca. 61,9 Prozent der US-Bürger über ihren Arbeitgeber versichert, 19,7 Prozent entweder über Medicare oder Medicaid. 6,5 Prozent liessen sich privat versichern und 17,3 Prozent verfügten über keine Krankenversicherung
Ca. 25 Millionen Amerikaner sind unterversichert. Sie haben eine Krankenkasse, müssen aber einen Grossteil ihres Einkommens für Arzt- und Krankenhausrechnungen ausgeben. Ihre Versicherung deckt nur wenig ab oder sie verlangt einen hohen Eigenanteil .
2009 waren ca. 47 Millionen Amerikaner nicht versichert, da sie ein zu hohes Einkommen für die staatlichen Programme haben, aber ein zu niedriges um sich privat zu versichern. Jeden Tag verlieren Bürger ihren Versicherungsschutz, vor allem betroffen sind hier die Angestellten von kleinen und mittleren Betrieben. Für die Betroffenen bedeutet dies, dass sie in den Krankenhäusern nur bei einem absoluten Notfall ärztliche Hilfe erhalten.
Die pro Kopf Gesundheitsausgaben lagen im Jahr 2007 bei 7290 US-Dollar. Zum Vergleich wurden in Deutschland 2007 3588 US-Dollar ausgegeben. Berechnungen zu folge könnten ohne eine Reform die Kosten bis zum Jahr 2018 auf 4,4 Billionen US-Dollar ansteigen. Neben den hohen Staatsausgaben kommen noch die Ausgaben der Bevölkerung dazu. Familien mussten im Jahr 2000 für einen Versicherungsplan ca. 12 Prozent ihres Haushalteinkommens berechnen; dieser Teil ist bereits auf 18 Prozent gestiegen und wird laut Berechnungen im Jahr 2020 auf 25 Prozent angestiegen sein .
Präsident Barack Obama hat in seinem Wahlkampf angekündigt, dass er das Gesundheitssystem der USA reformieren will. Diese Gesundheitsreform wurde zum Kernstück seiner Wahlkampagne. Barack Obama ist nicht der erste Präsident der versucht das Gesundheitswesen zu reformieren. Der letzte der es versuchte war Bill Clinton. In Obamas Wahlkampf 2008 war die Reform das Kernstück. Er sagte bei der Annahme seiner Präsidenschaftskandidatur:
„Jetzt ist die Zeit, endlich das Versprechen einer erschwinglichen, zugänglichen Gesundheitsreform für jeden einzelnen Amerikaner zu halten.“
Die Kosten des Gesundheitswesens stiegen im internationalen Vergleich stärker an. 2008 waren ca. 46.8 Millionen US-Bürger entweder nicht- oder unterversichert. Im Reformkonzept zum Wahlprogramm wurden deshalb zwei Ziele definiert:
1. Die Reduktion der Kosten für die Krankenversicherung
2. Der Zugang für alle Amerikanerinnen und Amerikaner zur Versicherung
Eine Reform des Gesundheitswesens wird von einer breiten Bevölkerung befürwortet, der politische Reformprozess hingegen wird durch verschiedene Faktoren erschwert. Unterschiedliche Interessengruppen, wie die Lobbygruppen der privaten Krankenversicherungen, die Ärztevereinigungen, Pharmaindustrie und die Vertreter der Gesundheitseinrichtungen vertreten unterschiedliche Interessen. Ihre Positionen könnten sich bei einer Annahme der Reform verändern und die Gegner befürchten, es könnten Leistungen eingeschränkt oder verteuert werden. Dann kommt noch dazu, dass die Probleme in der Gesundheitspolitik von mehreren Kongressausschüssen behandelt werden. Die Diskussionen in den Ausschüssen werden von verschiedenen Gesichtspunkten her geführt und somit haben sich die Kommissionen gegenseitig blockiert. Das Gesundheitswesen der USA ist eines der teuersten der Welt und sehr ineffizient. Demokraten wie Republikaner sind sich einig, dass man dieses System einer Reform unterziehen muss, nur über das wie sind sie sich nicht einig. Die Obama-Administration ging an die Öffentlichkeit, sie lancierten eine breite öffentliche Kampagne und bezogen die unterschiedlichen Ausschüsse mit ein. Nach der Wahl Obamas zum Präsidenten bleibt die Gesundheitsreform ein Kernpunkt in seiner Politik. Am 25. Februar 2010 findet unter dem Vorsitz des Präsidenten eine Diskussion über die Gesundheitsreform statt. An dieser Diskussion nehmen Senatoren und Kongressabgeordnete der Demokraten und Republikaner teil. Das Ganze wird im Fernsehen direkt übertragen und dauert sieben Stunden. Mit diesem Gipfel soll die Verantwortung für das blockieren dem jeweiligen anderem politischen Lager zugeschoben werden . Am 22. März 2010 stimmt das Repräsentantenhaus über die Gesundheitsreform ab und nimmt es mit 219 zu 212 Stimmen an. Bis zuletzt haben vor allem die Republikaner und einige Demokraten zusammen mit Lobbygruppen versucht die Reform zu kippen . Nach der Abstimmung im Senat setzt Barack Obama am 23.März 2010 seine Unterschrift unter die Reform, damit ist die Gesundheitsreform rechtskräftig. Noch am selben Tag kündigen die republikanischen Justizminister von zwölf der 50 Bundesstaaten an, eine Klage gegen die Reform einzureichen. Im Dezember 2010 erklärte erstmals ein Bundesrichter ein Gesetz als Verfassungswidrig, ein zweites Bundesgericht folgte dann einige Monate später. Die Gesundheitsreform ist auch 2012 noch nicht durch. Das Bundesgericht ist gespalten, eine Entscheidung ist noch nicht gefällt worden.