von Orianne » 22.09.2014, 09:09
Parkanlagen in der Stadt, umfunktioniert zu Kartoffelfeldern: Diese Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg sind verstaubt, ihre Wirkung hingegen ist nicht verblasst.
Aus Furcht vor einer Lebensmittelknappheit wurde zwischen 1939 und 1945 die Anbaufläche hierzulande verdoppelt. So musste die Schweiz als einziges Land in Europa Kartoffeln, Gemüse und Obst nie rationieren. Die Anbauschlacht wurde zum Symbol für die Widerstandskraft der Schweiz.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anbaufläche auf 352'000 Hektaren ausgeweitet, 80'000 mehr als heute. Zudem zählte die Schweiz damals nur 3,5 Millionen Einwohner, nun sind es 8. Dass der Selbstversorgungsgrad heute gleichwohl nur 10 Prozentpunkte tiefer als 1945 ist, verdankt sich dem Fortschritt: So ist der Ertrag pro Hektare stetig gewachsen, allein seit 2002 um fast 10Prozent.
Der Selbstversorgungsgrad der Schweiz (SVG) mit Lebensmittel war von 1940 bis 1945 von 52 % auf 70 % gestiegen. Die Brotgetreideproduktion verdoppelte sich, die Kartoffelernte wurde verdreifacht, und die Gemüseernte konnte vervierfacht werden. Der Selbstversorgungsgrad lässt sich nur schwierig abschätzen, da die ganze Agrarstruktur verändert worden war. Als Mittelwert aus verschiedener Literatur wird er für 1939 auf 52 Prozent, für 1943 bis 1945 auf 70 bis 75 oder 80 Prozent geschätzt.
Der Plan Wahlen hatte die Schweizer Bevölkerung und die rund 300'000 Flüchtlinge vor Hunger und allzu grossen Entbehrungen bewahrt. Die Anbauschlacht hatte auch eine psychologische Wirkung. Heute wäre das nicht mehr möglich, aufgrund der Verdauung der Schweiz, von Genf bis Zürich Haus an Haus!
Als Vater der sogenannten Anbauschlacht bezeichnet man den populären Bundesrat Friedrich Traugott Wahlen, Professor der Landwirtschaft an der Universität Zürich.
Mitten in der Stadt Zürich - Bild aus meiner Sammlung!
Lebensmittelkarte zum Bezug von rationierten Nahrungsmitteln gültig vom 1. Juni bis 5. Juli 1943. Solche Karten wurden während des Zweiten Weltkriegs in der ganzen Schweiz an die Bevölkerung verteilt - auf der Rückseite findet sich der identische Text in französischer Spache. Die einzelnen Rationierungs-Coupons sind perforiert und mussten beim Bezahlen der Waren in den Lebensmittelgeschäften abgegeben werden. So wurde verhindert, dass besser gestellte Familien die Geschäfte mit Hamsterkäufen leer räumten, während für Leute in einfachen Verhältnissen nichts übrig blieb. Die Karte war als Monatsration für eine erwachsene Person gedacht. Vorgesehen waren unter anderem 4 Eier, ein Pfund Käse, etwa 850 g Fleisch (je nach Sorte) und 100 g Schokolade. Ein eindrückliches Bild von den Einschränkungen geben auch die Durchhalteslogans und die guten Ratschläge, die zwischen den Coupons aufgedruckt sind: "I der Not gits kei härts Brot!", "Verteilt die Einkäufe auf den ganzen Monat!", "1/4-fetter Käse ist nahrhaft, billiger als Vollfettkäse und braucht weniger Coupons!" Überdies finden sich auch Tipps zur Eigenproduktion von Konfitüre, Erbsenmus und Quark-Käse-Mischung als günstigem Brotaufstrich.
Lebensmittelkarte (Familienbesitz)
Parkanlagen in der Stadt, umfunktioniert zu Kartoffelfeldern: Diese Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg sind verstaubt, ihre Wirkung hingegen ist nicht verblasst.
Aus Furcht vor einer Lebensmittelknappheit wurde zwischen 1939 und 1945 die Anbaufläche hierzulande verdoppelt. So musste die Schweiz als einziges Land in Europa Kartoffeln, Gemüse und Obst nie rationieren. Die Anbauschlacht wurde zum Symbol für die Widerstandskraft der Schweiz.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anbaufläche auf 352'000 Hektaren ausgeweitet, 80'000 mehr als heute. Zudem zählte die Schweiz damals nur 3,5 Millionen Einwohner, nun sind es 8. Dass der Selbstversorgungsgrad heute gleichwohl nur 10 Prozentpunkte tiefer als 1945 ist, verdankt sich dem Fortschritt: So ist der Ertrag pro Hektare stetig gewachsen, allein seit 2002 um fast 10Prozent.
Der Selbstversorgungsgrad der Schweiz (SVG) mit Lebensmittel war von 1940 bis 1945 von 52 % auf 70 % gestiegen. Die Brotgetreideproduktion verdoppelte sich, die Kartoffelernte wurde verdreifacht, und die Gemüseernte konnte vervierfacht werden. Der Selbstversorgungsgrad lässt sich nur schwierig abschätzen, da die ganze Agrarstruktur verändert worden war. Als Mittelwert aus verschiedener Literatur wird er für 1939 auf 52 Prozent, für 1943 bis 1945 auf 70 bis 75 oder 80 Prozent geschätzt.
Der Plan Wahlen hatte die Schweizer Bevölkerung und die rund 300'000 Flüchtlinge vor Hunger und allzu grossen Entbehrungen bewahrt. Die Anbauschlacht hatte auch eine psychologische Wirkung. Heute wäre das nicht mehr möglich, aufgrund der Verdauung der Schweiz, von Genf bis Zürich Haus an Haus!
Als Vater der sogenannten Anbauschlacht bezeichnet man den populären Bundesrat Friedrich Traugott Wahlen, Professor der Landwirtschaft an der Universität Zürich.
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Mitten in der Stadt Zürich - Bild aus meiner Sammlung!
Lebensmittelkarte zum Bezug von rationierten Nahrungsmitteln gültig vom 1. Juni bis 5. Juli 1943. Solche Karten wurden während des Zweiten Weltkriegs in der ganzen Schweiz an die Bevölkerung verteilt - auf der Rückseite findet sich der identische Text in französischer Spache. Die einzelnen Rationierungs-Coupons sind perforiert und mussten beim Bezahlen der Waren in den Lebensmittelgeschäften abgegeben werden. So wurde verhindert, dass besser gestellte Familien die Geschäfte mit Hamsterkäufen leer räumten, während für Leute in einfachen Verhältnissen nichts übrig blieb. Die Karte war als Monatsration für eine erwachsene Person gedacht. Vorgesehen waren unter anderem 4 Eier, ein Pfund Käse, etwa 850 g Fleisch (je nach Sorte) und 100 g Schokolade. Ein eindrückliches Bild von den Einschränkungen geben auch die Durchhalteslogans und die guten Ratschläge, die zwischen den Coupons aufgedruckt sind: "I der Not gits kei härts Brot!", "Verteilt die Einkäufe auf den ganzen Monat!", "1/4-fetter Käse ist nahrhaft, billiger als Vollfettkäse und braucht weniger Coupons!" Überdies finden sich auch Tipps zur Eigenproduktion von Konfitüre, Erbsenmus und Quark-Käse-Mischung als günstigem Brotaufstrich.
Lebensmittelkarte (Familienbesitz)
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