von ehemaliger Autor K. » 22.07.2014, 14:02
Während der Kolonialzeit kam es zu Einwanderungsströmen von Europäern in die Kolonien. Franzosen zogen nach Algerien, Briten nach Kenia und Zimbabwe, Holländer nach Südafrika usw. Die jüdischen Siedler nach Palästina scheinen sich in dieses Muster einzuordnen, doch sehr schnell werden grundlegende Unterschiede deutlich. Nicht nur, das sie in Palästina nicht die politische Macht ausübten, ihre Motive waren auch andere. Sie wollten einen jüdischen Staat und eine jüdische Ökonomie aufbauen, unabhängig von der vorgefundenen arabischen Gesellschaft. Während in den anderen Regionen der Welt die Einwanderer das dortige Land okkupierten und die Eingeborenen als Arbeitskräfte ausbeuten wollten, waren die jüdischen Siedler nur an dem Land interessiert, nicht an den Arabern als Arbeitskräfte. Das Ziel war eine jüdische Gesellschaft mit jüdischem Kapital und jüdischen Arbeitskräften, die unabhängig von der orientalischen Umwelt funktionieren sollte.
Dies ähnelt mehr den früheren Einwanderungen von Europäern nach Nordamerika, Australien oder Neuseeland, wo es den Siedlern auch nur um Land ging und nicht um Arbeitskräfte. Die dortigen Eingeborenen störten nur und wurden vernichtet oder in Reservate abgedrängt.
Dies war natürlich in Palästina nicht möglich. Aber man konnte von den Großgrundbesitzern Land aufkaufen und sich dort niederlassen. So entstand allmählich eine neue, sehr dynamische Gesellschaft, weitgehend ausgerichtet nach westlichen Gesichtspunkten, während die Araber in feudaler Resignation in ihren Dörfern verblieben. Sie mussten erleben, wie um sie herum eine neue Welt entstand, in der für sie kein Platz war und in die man sie auch nicht ernsthaft eingliedern wollte. Die Teilung des Landes und die anschließende Vertreibung und Flucht der Araber war eigentlich nur der letzte Schritt, denn der angestrebte Staat sollte ein jüdischer Staat sein, kein gemischter Staat mit mehreren gleichgroßen Volksgruppen.
In den anderen Kolonien kam es später zu Aufständen der Eingeborene gegen die weiße Oberschicht und sie wurde vertrieben. In Palästina war dies für die Araber keine Option, denn anders als in Algerien oder Kenia war der jüdische Staat nicht abhängig von palästinensischen Arbeitskräften, sondern genügte sich selbst. Man konnte eigentlich nur versuchen, die Juden wieder zu verjagen, aber dies war nicht möglich, zumal die Juden auch, anders als die Franzosen in Algerien oder die Engländer in Kenia, kein Heimatland besaßen, in das sie sich hätten zurückziehen können.
Warum haben die arabischen Staaten die Flüchtlinge nicht integriert, sondern ließen sie jahrzehntelang in Lagern vegetieren, verweigerten ihnen Arbeitserlaubnis und Staatsbürgerschaft? Deutschland hat nach dem Krieg eine wesentlich größere Menge von Flüchtlingen erfolgreich aufgenommen. Wenn schon keine Rückkehr möglich ist, hätte man vielleicht eine Art Lastenausgleich vornehmen können. Israel hätte Entschädigungszahlungen leisten können.
Aber ganz offensichtlich haben die arabischen Staaten gar kein Interesse an einer Lösung des Konfliktes, sondern wollen ihn weiter schüren, denn sonst hätten die reichen Erdölstaaten ernsthafte Anstrengungen unternommen, um die Lage der Flüchtlinge entscheidend zu verbessern. Aber Israel gilt als Außenposten des westlichen Imperialismus, es erinnert an die schmachvolle Kolonialzeit, zeigt den Arabern schmerzlich ihre eigene Unterlegenheit, Israel ist ein Sündenbock, um vom eigenen Versagen abzulenken usw. Der Kampf gegen Israel ist der kleinste gemeinsame Nenner in der arabischen Welt. Egal ob Sozialisten wie Nasser, Monarchen wie Feisal oder religiöse Fanatiker in der Gegenwart, sie alle waren immer Feinde Israels. Das macht die Lösung dieses Problems nahezu unmöglich.
[i]Während der Kolonialzeit kam es zu Einwanderungsströmen von Europäern in die Kolonien. Franzosen zogen nach Algerien, Briten nach Kenia und Zimbabwe, Holländer nach Südafrika usw. Die jüdischen Siedler nach Palästina scheinen sich in dieses Muster einzuordnen, doch sehr schnell werden grundlegende Unterschiede deutlich. Nicht nur, das sie in Palästina nicht die politische Macht ausübten, ihre Motive waren auch andere. Sie wollten einen jüdischen Staat und eine jüdische Ökonomie aufbauen, unabhängig von der vorgefundenen arabischen Gesellschaft. Während in den anderen Regionen der Welt die Einwanderer das dortige Land okkupierten und die Eingeborenen als Arbeitskräfte ausbeuten wollten, waren die jüdischen Siedler nur an dem Land interessiert, nicht an den Arabern als Arbeitskräfte. Das Ziel war eine jüdische Gesellschaft mit jüdischem Kapital und jüdischen Arbeitskräften, die unabhängig von der orientalischen Umwelt funktionieren sollte.
Dies ähnelt mehr den früheren Einwanderungen von Europäern nach Nordamerika, Australien oder Neuseeland, wo es den Siedlern auch nur um Land ging und nicht um Arbeitskräfte. Die dortigen Eingeborenen störten nur und wurden vernichtet oder in Reservate abgedrängt.
Dies war natürlich in Palästina nicht möglich. Aber man konnte von den Großgrundbesitzern Land aufkaufen und sich dort niederlassen. So entstand allmählich eine neue, sehr dynamische Gesellschaft, weitgehend ausgerichtet nach westlichen Gesichtspunkten, während die Araber in feudaler Resignation in ihren Dörfern verblieben. Sie mussten erleben, wie um sie herum eine neue Welt entstand, in der für sie kein Platz war und in die man sie auch nicht ernsthaft eingliedern wollte. Die Teilung des Landes und die anschließende Vertreibung und Flucht der Araber war eigentlich nur der letzte Schritt, denn der angestrebte Staat sollte ein jüdischer Staat sein, kein gemischter Staat mit mehreren gleichgroßen Volksgruppen.
In den anderen Kolonien kam es später zu Aufständen der Eingeborene gegen die weiße Oberschicht und sie wurde vertrieben. In Palästina war dies für die Araber keine Option, denn anders als in Algerien oder Kenia war der jüdische Staat nicht abhängig von palästinensischen Arbeitskräften, sondern genügte sich selbst. Man konnte eigentlich nur versuchen, die Juden wieder zu verjagen, aber dies war nicht möglich, zumal die Juden auch, anders als die Franzosen in Algerien oder die Engländer in Kenia, kein Heimatland besaßen, in das sie sich hätten zurückziehen können.
Warum haben die arabischen Staaten die Flüchtlinge nicht integriert, sondern ließen sie jahrzehntelang in Lagern vegetieren, verweigerten ihnen Arbeitserlaubnis und Staatsbürgerschaft? Deutschland hat nach dem Krieg eine wesentlich größere Menge von Flüchtlingen erfolgreich aufgenommen. Wenn schon keine Rückkehr möglich ist, hätte man vielleicht eine Art Lastenausgleich vornehmen können. Israel hätte Entschädigungszahlungen leisten können.
Aber ganz offensichtlich haben die arabischen Staaten gar kein Interesse an einer Lösung des Konfliktes, sondern wollen ihn weiter schüren, denn sonst hätten die reichen Erdölstaaten ernsthafte Anstrengungen unternommen, um die Lage der Flüchtlinge entscheidend zu verbessern. Aber Israel gilt als Außenposten des westlichen Imperialismus, es erinnert an die schmachvolle Kolonialzeit, zeigt den Arabern schmerzlich ihre eigene Unterlegenheit, Israel ist ein Sündenbock, um vom eigenen Versagen abzulenken usw. Der Kampf gegen Israel ist der kleinste gemeinsame Nenner in der arabischen Welt. Egal ob Sozialisten wie Nasser, Monarchen wie Feisal oder religiöse Fanatiker in der Gegenwart, sie alle waren immer Feinde Israels. Das macht die Lösung dieses Problems nahezu unmöglich.
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