von Sebastian Materne » 29.10.2009, 21:41
Nun, richtig ist sicherlich, dass der "Ausverkauf" durch schwache Nationalstaaten und Gesetze, kurzfristig denkende Eliten und diverse andere kleine und größere Faktoren begünstigt wird. Angefangen bei den oftmals wenig geregelten Eigentumsverhältnissen über Korruption und Selbstbereicherung mittlerer und oberer Eliten bis hin zu der mancherorts wirtschaftlichen Ausweglosigkeit ist da alles zu finden.
Richtig ist aber auch, dass europäische Konzerne sich - um es deutlich zu formulieren - einen Dreck darum scheren, welche ökologischen, gesellschaftlichen und moralischen Kosequenzen ihr Handeln dort hat. Der großflächige Anbau von Monokulturen ist wirtschaftlich und ökologisch Gift für die oftmals fruchtbarsten Böden der jeweiligen Länder. Dem Konzern ist es mittelfristig egal, wenn die Erträge nicht mehr stimmen geht man ins nächste Land oder zur Not wieder nach Hause. Das Geld nimmt einem keiner mehr weg. Weit weg von den offenen Medienlandschaften Europas kann man dort hervorragende Geschäfte machen, ohne sich einer allzugroßen Opposition gegenüber zu sehen.
Dieser Trend (der sich ja in praktisch allen anderen wirtschaftlichen Bereichen vorallem jedoch bei der Rohstoffausbeutung findet) wird unter den besonders kritischen Wissenschaftlern auch schon einmal als "Neokolonialismus" beschrieben. Das geht mir zwar etwas zu weit, ist aber ein wichtiger Fingerzeig. Afrika wird in bislang halbwegs friedlicher Eintracht von Europäern, Amerikanern, Chinesen und noch einigen eher kleineren Akteuren geradezu ausgebeutet. Manch einer würde sagen geplündert. Natürlich tragen da jeweilige nationale Instanzen wesentliche Mitschuld dran (schon weil Landwirte trotz ihrer enormen Anzahl nicht vernünftig vertreten werden), aber es ist ja nicht so, dass man als externer Akteur die Schwäche nicht gerne und unter fragwürdigsten Bedingungen ausnutzt.
Ein Wort noch zu Akin Adesina und der Frage nach Land. Ich denke mal, dass er etwas unsauber zitiert worden ist. Auch Adesina wird sich darüber klar sein, dass es andere mindestens genauso bedeutende Ressourcen wie Land (Kinder, Bildung ...) gibt. ABER: In Gesellschaften, in denen noch immer ein gewaltiger Anteil von Subsitenzwirtschaft hängt (auch im Erdölexportland Nigeria dürften das deutlich mehr als 50 % sein) ist Land als Produktionsfaktor und letztendlich auch als Ressource von enormer Bedeutung, die man mit europäischen Maßstäben nicht fassen kann. Die Bedeutung dieses Faktors ist daher kaum zu überschätzen.
Nun, richtig ist sicherlich, dass der "Ausverkauf" durch schwache Nationalstaaten und Gesetze, kurzfristig denkende Eliten und diverse andere kleine und größere Faktoren begünstigt wird. Angefangen bei den oftmals wenig geregelten Eigentumsverhältnissen über Korruption und Selbstbereicherung mittlerer und oberer Eliten bis hin zu der mancherorts wirtschaftlichen Ausweglosigkeit ist da alles zu finden.
Richtig ist aber auch, dass europäische Konzerne sich - um es deutlich zu formulieren - einen Dreck darum scheren, welche ökologischen, gesellschaftlichen und moralischen Kosequenzen ihr Handeln dort hat. Der großflächige Anbau von Monokulturen ist wirtschaftlich und ökologisch Gift für die oftmals fruchtbarsten Böden der jeweiligen Länder. Dem Konzern ist es mittelfristig egal, wenn die Erträge nicht mehr stimmen geht man ins nächste Land oder zur Not wieder nach Hause. Das Geld nimmt einem keiner mehr weg. Weit weg von den offenen Medienlandschaften Europas kann man dort hervorragende Geschäfte machen, ohne sich einer allzugroßen Opposition gegenüber zu sehen.
Dieser Trend (der sich ja in praktisch allen anderen wirtschaftlichen Bereichen vorallem jedoch bei der Rohstoffausbeutung findet) wird unter den besonders kritischen Wissenschaftlern auch schon einmal als "Neokolonialismus" beschrieben. Das geht mir zwar etwas zu weit, ist aber ein wichtiger Fingerzeig. Afrika wird in bislang halbwegs friedlicher Eintracht von Europäern, Amerikanern, Chinesen und noch einigen eher kleineren Akteuren geradezu ausgebeutet. Manch einer würde sagen geplündert. Natürlich tragen da jeweilige nationale Instanzen wesentliche Mitschuld dran (schon weil Landwirte trotz ihrer enormen Anzahl nicht vernünftig vertreten werden), aber es ist ja nicht so, dass man als externer Akteur die Schwäche nicht gerne und unter fragwürdigsten Bedingungen ausnutzt.
Ein Wort noch zu Akin Adesina und der Frage nach Land. Ich denke mal, dass er etwas unsauber zitiert worden ist. Auch Adesina wird sich darüber klar sein, dass es andere mindestens genauso bedeutende Ressourcen wie Land (Kinder, Bildung ...) gibt. ABER: In Gesellschaften, in denen noch immer ein gewaltiger Anteil von Subsitenzwirtschaft hängt (auch im Erdölexportland Nigeria dürften das deutlich mehr als 50 % sein) ist Land als Produktionsfaktor und letztendlich auch als Ressource von enormer Bedeutung, die man mit europäischen Maßstäben nicht fassen kann. Die Bedeutung dieses Faktors ist daher kaum zu überschätzen.