U-Boot Krieg, Atlantikschlacht, Churchills größte Sorge

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Re: U-Boot Krieg, Atlantikschlacht, Churchills größte Sorge

von Marga » 30.08.2014, 18:28

[quote="Conzaliss"]
Ein weiteres Problem: Die Torpedos neigten dazu, ca. 3 m tiefer als geplant zu schwimmen. Der Grund lag in Druckproblemen, die nach längerer Tauchfahrt im U-Boot entstanden. Der Druck war einfach höher als geplant.



Hauptursache waren Reibungsverluste in der Pendelaufhängung/Übertrag.-Welle, sowie eine "undichte" Wellenabdichtung bei höherem Luftdruck im U und erhöhter L-Druck im Tiefenappa.
Erschütterungen im Lauf des T. waren ebenso zu berücksichtigen.

Abhilfe wurde durch eine selbstschmierende Buchse geschaffen, bzw. eine wesentliche Verbesserung erzielt.

Nachfolgende Modelle erhielten statt einer Fettbuchse, eine Membrandurchführung von höchster Dichtigkeit.

Neuentwicklungen war ein T mit separetem Pendel und Tiefensteuerung bis 15m Einstellung. Der Prototyp erwies sich als serienreif und kam 1943 auf U.

usw., usf.......

Marga

Re: U-Boot Krieg, Atlantikschlacht, Churchills größte Sorge

von Triton » 28.08.2014, 19:52

Marek1964 hat geschrieben:War jemals real, dass die U"Boote Grossbritannien aushungern könnte?
Dabei fällt mir ein, welche Lademengen ein einziges Frachtschiff an Nahrung aufnehmen konnte.
Zwar kein U-Boot sondern der schwere Kreuzer Admiral Scheer ( http://de.wikipedia.org/wiki/Admiral_Scheer ) "kaperte" das Kühlschiff Duquesa (zu deutsch Herzogin) als Versorgungsstation für alle deutschen Handelsstörer im Südatlantik. Hier sind Bilder des Schiffs und der Ladung:
http://www.sixtant.net/2011/artigos.php ... %29duquesa

14,5 Mio Eier und 3000 to gefrorenes Konservenfleisch hatte das Kühlschiff geladen, genug um fast ganz England einen Tag zu ernähren.

Die Kaperung hatte schreckliche Folgen: Die deutschen Matrosen bekamen nun wochenlang fast nur noch Eier in verschiedensten Variationen vorgesetzt, bis das Kühlschiff seinen Brennstoff verbraucht und die Eier schlecht geworden waren. :lol:

Re: U-Boot Krieg, Atlantikschlacht, Churchills größte Sorge

von Triton » 27.08.2014, 19:11

Es gibt sehr viele Störfaktoren für das ASDIC, eigentlich funktioniert es nur in geringen Tiefen gut. Ist das Boot unter der reflektierenden Termalschicht, ist eine ASDIC-Ortung schwierig. Da stieg man dann auf Horchpeilung um, weshalb die Besatzung in den U-Boot-Filmen immer ganz leise spricht, wenn ihr Boot "beharkt" wird.
Und: In der Praxis funktionierte das ASDIC viel schlechter als in der Theorie, gerade zu Beginn kamen viele getauchte U-Boote zum Angriff auf escortierte Kriegsschiffe und das ASDIC fand die Boote nicht vorher und oft auch nicht nachher. DIe Angriffe auf die Träger Courageous und Ark Royal fallen mir ein, einmal wurde auch Rodney oder Nelson mit W.Churchill an Bord angegriffen, aber wie so oft versagten die Aale.

In den ersten Jahren des Krieges schätzten die britischen U-Jäger die Tiefen regelmäßig zu niedrig ein, so dass meist die Bomben ungefährlich über den Booten detonierten. Die mögliche Tauchtiefe des Typs VII, die bei über 200 Metern lag, glaubten die Briten nicht - hatte ein deutsches U-Boot deshalb ca.150m Tiefe erreicht, war es sicher.
Völlig machtlos war ASDIC gegen aufgetauchte Boote, was der eigentliche Trick der deutschen U-Boot-Erfolge war. U-Boote tauchten nur, wenn sie mussten. Nachdem Radar mehr und mehr Verbreitung fand, vor allem in Flugzeuge eingebaut werden konnte, war es damit vorbei.

Der überlegene Typ XXI kam viel zu spät, das entscheidende Jahr der U-Boot-Waffe war zwischen Frühjahr 43 und 44, danach waren die US-Truppen mit Material in Europa und konnten den Krieg an Land entscheiden.

Re: U-Boot Krieg, Atlantikschlacht, Churchills größte Sorge

von Marga » 27.08.2014, 16:38

Asdic arbeitete mit einer Frequenz 12 bis 22kHz.
Um diese "Suchfrequenz/en" zu absorbieren, wurde ein spezielles Tarnkleid mit Namen Fafnir entwickelt. Hier wurden Gummistücke mit verschiedenen Längen und Abständen an dem Druckkörper angebracht.
Es kam immer wieder bei Versuchen (U-9) zu Beschädigungen der Prismen wie Gummihaut und war somit nicht tauglich.

Eine weitere Entwicklung war, zwei unterschiedliche Gummimatten an dem Rumpf anzubringen. Alberich wurde diese Entwicklung genannt.

In den Anfängen des U-Krieges (1940) erhielt als erstes Boot U-11 ein Tarnkleid mit Fafnir. U-67 wurde als erstes Boot mit Alberich-Platten versehen.
Alberich war nur bedingt tauglich, wie sich später bei U-480 zeigte, das einmal durch diesen Tarnschutz seine Verfolger im Ungewissen lassen konnte.


U-4704 u. U-4708 waren Typ XXIII und die ersten mit Alberich versehenen Boote, die nie zum Einsatz kamen. Weitere Boote sollten folgen, wozu es nicht mehr kam.

Marga

Re: U-Boot Krieg, Atlantikschlacht, Churchills größte Sorge

von Barbarossa » 27.08.2014, 09:14

Gerne.
;-)

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Re: U-Boot Krieg, Atlantikschlacht, Churchills größte Sorge

von Marga » 27.08.2014, 06:10

Guten Morgen,

Churchil`s größte Angst war die U-Waffe der Deutschen.
Durch den neuen Typ XXI, der viel zu spät entwickelt worden und noch in der Lern- Erprobungsphase war, hätte sich das Blatt im Atlantik... rapide geändert.

Dazu später mehr, wenn gewünscht.

Marga

Re: U-Boot Krieg, Atlantikschlacht, Churchills größte Sorge

von Triton » 26.08.2014, 22:34

Aushungern im wahrsten Wortsinn halte ich auch für übertrieben, in England kann man ja auch Lebensmittel herstellen.
Aber die Fähigkeit, Krieg zu führen, war durchaus bedroht. Es gab immer wieder Enpässe, wenn gerade der falsche Dampfer auf den Meeresgrund versank.

Die ungeheure Effizienz der US-Werften konnte Churchill wohl nicht voraussehen. In den Monaten, in denen die Versenkungszahlen die Neubauten übertrafen, war Churchills Besorgnis durchaus begründet.

Re: U-Boot Krieg, Atlantikschlacht, Churchills größte Sorge

von Marek1964 » 26.08.2014, 22:04

Mich würde das Fazit interessieren: War Churchills Sorge wegen der deutschen U-Boote wirklich berechtigt oder war das nicht doch angesichts der materiellen Überlegenheit an Schiffsraum (Liberty Ships) wie den anderen Hilfsmitteln wie Flugzeuge, Radar, Entschlüsselung?

Oder anders gefragt: War jemals real, dass die U"Boote - wie schon im ersten Weltkrieg angedacht - Grossbritannien aushungern könnte?

Re: U-Boot-Krieg 1939 bis 1945

von Marga » 04.08.2014, 14:43

Hallo Conzallis,

Horst Bredow, den Archiv-Gründer, kenne ich pers. gut. Hatte mit ihm und seiner Frau schon sehr schöne Gespräche geführt.

Marga

Re: U-Boot-Krieg 1939 bis 1945

von Triton » 04.08.2014, 10:02

Warum ausgerechnet Prien in einem deutschen Nachkriegsfilm so überzeichnet positiv dargestellt wurde - als regimekritischer Quergeist mit Nähe zum kirchlichen Widerstand - ist mir persönlich auch ein komplettes Rätsel.

Seine Versenkung der Royal Oak war navigatorisch eine großartige Leistung, hier sieht man, durch welches Schlupfloch er in das Wohnzimmer der britischen Flotte eindrang (1940 wurde die Barriere errichtet):
http://de.wikipedia.org/wiki/Churchill_ ... rier_1.jpg

Prien fuhr übrigens nur aufgetaucht, selbst als er die Treffer angebracht hatte und die Wachschiffe ihn suchten.
Die deutschen U-Boote hatten, heute wird das oft falsch eingeschätzt, in den 6 Jahren des Atlantikschlacht nur eine schwere, gegnerische Einheit auf hoher See versenkt. Und das nach wenigen Wochen, den Flugzeugträger "Courageous" durch U-29.

Re: U-Boot-Krieg 1939 bis 1945

von Marga » 04.08.2014, 09:38

Zu Prien:
Prien war bei seinen Kameraden in der U-Waffe nicht sonderlich beliebt.

Zu Kretschmer:
Kretschmer war gerade das Gegenteil. Ein harter Hund aber fair, keine Spur von Arroganz ..., kein Draufgänger, immer überlegt.

Zu Topp:
Topp war Kretschmer ähnlich, ein sehr symphatischer Mann.

Zu Schepke:
Schepke war nicht nur Kmdt., er war gleichzeitig Buchautor und konnte hervorragend zeichnen. Von der Gesinnung stand er Lüth in nichts nach. Lüth war u.a. Kmdt. von U-9....U-181. Konnte den verlorenen Krieg nicht verkraften und, so wird vermutet, ließ er sich bewußt von einem Wachposten erschießen, der nach der Rekonstruktion von Lüth`s Tod freigesprochen wurde.

Re: U-Boot-Krieg 1939 bis 1945

von Triton » 04.08.2014, 09:33

Erich Topp, wie Hardegen "Paukenschläger", verstarb vor wenigen Jahren in aller Stille in meinem Landkreis. Wenn ich mich nicht irre, zog er zu seiner Tochter so weit in den Süden, um von ihr betreut zu werden.

Re: U-Boot-Krieg 1939 bis 1945

von Marga » 04.08.2014, 08:21

Moin Conzaliss,

Kmdt. R. Hardegen hat bereits das 101. Lebensjahr gefeiert.
U-123 mit Op Paukenschlag.

Otto Kretschmer (U-99) war gesundheitlich auch voll auf der Höhe, bis er durch einen tragischen Unfall (Treppenbsturz auf Ausflugsdampfer) Tage darauf im Krankenhaus verstarb.

Marga

Re: U-Boot-Krieg 1939 bis 1945

von Marga » 04.08.2014, 05:55

Bei der U-Waffe hatte man Vorzüge.... wie bei keiner anderen Waffengattung, war die Elite.

Im Gegensatz zu anderen Waffengattungen, war der U-Dienst auf freiwilliger Basis. Es wurde nie ein Angehöriger gezwungen, Dienst auf einem U zu verrichten, was fälschlicher Weise öfters behauptet wird.

Marga

Re: U-Boot-Krieg 1939 bis 1945

von Triton » 03.08.2014, 23:20

30000 Tote bei 40000 U-Boot-Fahrern, wenn ich es richtig weiß.
Je nachdem, was als Waffengattung gilt, aber horrend hoch waren die Verluste ab 1943 schon.

War sowieso ein beschissenes Leben als U-Boot-Fahrer, keine Ahnung, warum sich dazu Freiwillige meldeten.

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