von Renegat » 10.08.2014, 20:20
RedScorpion hat geschrieben:Barbarossa hat geschrieben:Renegat hat geschrieben:Irgendwie hast du unser System mißverstanden, Titus. Die Parteien und Abgeordneten sind Volksvertreter. Sie erzeugen keine Werte und sie zerstören sie auch nicht, sondern sie vertreten die Ansichten der Bevölkerung. Und da diese nicht alle gleich denken, wählen manche CDU, andere SPD und wieder andere grün. Aber nicht, weil sie von der CDU / Grünen umerzogen wurden...
Ich glaube, da missverstehst
du unser System ein wenig, Renegat. Natürlich ist es so, dass die Parteien von ihren Wählern danach gewählt werden, wie überzeugend deren Argumente und ggf. ihre Regierungsarteit sind. Aber an diesem Punkt setzt auch eine Rückkopplung ein, denn schon im Grundgesetz heißt es:
"Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit..."
Art. 21, (1), 1. Satz GG
http://dejure.org/gesetze/GG/21.html
...
Das ist aber in der Tat einer der schwammigsten Punkte überhaupt in allen Verfassungen. Man sagt bzw. weiss auch nicht genau, wie man die Rolle der Parteien definieren soll.
Was soll man dazu theoretisches ins Gesetz schreiben, viel wichtiger ist die gelebte Praxis. Parteien bestehen aus Parteimitgliedern und das sind auch Menschen, erstmal ganz gewöhnliche Bürger wie du und ich. Sie engagieren sich meistens ehrenamtlich für ihre Partei, weil sie von der Hauptzielrichtung überzeugt sind bzw. eigene Ziele einbringen wollen. Dafür zahlen sie auch noch einen Mitgliedsbeitrag, den sie allerdings von der Steuer absetzen können. Es gibt unendlich viele Gruppierungen, Verbände und Vereine, in denen politisch interessierte Bürger sich und ihre Meinung einbringen können. Und natürlich ist es Ziel all dieser Gruppen und Parteien andere Bürger von ihrer Meinung zu
überzeugen. Wenn du das mit Rückkopplung meinst, Barbarossa, bin ich einverstanden. Willensbildung passiert ja nicht abgeschottet unter der Glasglocke, sondern durch freien Meinungsaustausch.
Es wird aber niemand gezwungen, eine bestimmte Partei zu wählen, insofern ist es zuerst der mündige Bürger, der bei der Wahl eine Entscheidung trifft. Bzw. die Parteien nehmen Wählermeinungen wahr und bauen diese in ihr Parteiprogramm ein, um gewählt zu werden.
Anders als in der DDR oder in der Nazizeit, als eine bestimmte Partei sich das Recht herausnahm, die Bürger in ihrem Sinne umzuerziehen / zu indoktrinieren.
[quote="RedScorpion"][quote="Barbarossa"][quote="Renegat"]Irgendwie hast du unser System mißverstanden, Titus. Die Parteien und Abgeordneten sind Volksvertreter. Sie erzeugen keine Werte und sie zerstören sie auch nicht, sondern sie vertreten die Ansichten der Bevölkerung. Und da diese nicht alle gleich denken, wählen manche CDU, andere SPD und wieder andere grün. Aber nicht, weil sie von der CDU / Grünen umerzogen wurden...[/quote]
Ich glaube, da missverstehst [i]du[/i] unser System ein wenig, Renegat. Natürlich ist es so, dass die Parteien von ihren Wählern danach gewählt werden, wie überzeugend deren Argumente und ggf. ihre Regierungsarteit sind. Aber an diesem Punkt setzt auch eine Rückkopplung ein, denn schon im Grundgesetz heißt es:
[i]"Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit..."[/i]
Art. 21, (1), 1. Satz GG
http://dejure.org/gesetze/GG/21.html
...[/quote]
Das ist aber in der Tat einer der schwammigsten Punkte überhaupt in allen Verfassungen. Man sagt bzw. weiss auch nicht genau, wie man die Rolle der Parteien definieren soll. [/quote]
Was soll man dazu theoretisches ins Gesetz schreiben, viel wichtiger ist die gelebte Praxis. Parteien bestehen aus Parteimitgliedern und das sind auch Menschen, erstmal ganz gewöhnliche Bürger wie du und ich. Sie engagieren sich meistens ehrenamtlich für ihre Partei, weil sie von der Hauptzielrichtung überzeugt sind bzw. eigene Ziele einbringen wollen. Dafür zahlen sie auch noch einen Mitgliedsbeitrag, den sie allerdings von der Steuer absetzen können. Es gibt unendlich viele Gruppierungen, Verbände und Vereine, in denen politisch interessierte Bürger sich und ihre Meinung einbringen können. Und natürlich ist es Ziel all dieser Gruppen und Parteien andere Bürger von ihrer Meinung zu [b]überzeugen.[/b] Wenn du das mit Rückkopplung meinst, Barbarossa, bin ich einverstanden. Willensbildung passiert ja nicht abgeschottet unter der Glasglocke, sondern durch freien Meinungsaustausch.
Es wird aber niemand gezwungen, eine bestimmte Partei zu wählen, insofern ist es zuerst der mündige Bürger, der bei der Wahl eine Entscheidung trifft. Bzw. die Parteien nehmen Wählermeinungen wahr und bauen diese in ihr Parteiprogramm ein, um gewählt zu werden.
Anders als in der DDR oder in der Nazizeit, als eine bestimmte Partei sich das Recht herausnahm, die Bürger in ihrem Sinne umzuerziehen / zu indoktrinieren.