Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen?

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Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von dieter » 12.04.2015, 09:50

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...
die Bilder ändern sich, die Diktatoren bleiben. :wink:
Echt?
Ich dachte, es sei eher umgekehrt:

Die Diktatoren kommen und gehen - nur die Bilder bleiben.
:wink:
Lieber Barbarossa,
nicht dieselben Diktatoren als Person, aber Diktatoren in Allgemeinen bleiben. :wink:

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von dieter » 12.04.2015, 09:48

Paul hat geschrieben:Für mich ist es unverständlich, wenn sich jemand mit Stalin identifizieren kann. Es war ein Massenmörder, welcher Minderheiten ausrottete und auch die Mehrheit unterdrückte.
Es gibt auch keinen Grund, weshalb sich gerade Georgier mit ihm identifizieren sollten. Er soll Osete gewesen sein und hat doch nichts für Georgien getan. Die Russen hat er ein bischen weniger umgebracht, als andere.
Lieber Paul,
das war für die Russen auch kein Trost. :wink:

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Barbarossa » 12.04.2015, 06:30

dieter hat geschrieben:...
die Bilder ändern sich, die Diktatoren bleiben. :wink:
Echt?
Ich dachte, es sei eher umgekehrt:

Die Diktatoren kommen und gehen - nur die Bilder bleiben.
:wink:

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Paul » 11.04.2015, 22:38

Für mich ist es unverständlich, wenn sich jemand mit Stalin identifizieren kann. Es war ein Massenmörder, welcher Minderheiten ausrottete und auch die Mehrheit unterdrückte.
Es gibt auch keinen Grund, weshalb sich gerade Georgier mit ihm identifizieren sollten. Er soll Osete gewesen sein und hat doch nichts für Georgien getan. Die Russen hat er ein bischen weniger umgebracht, als andere.

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von dieter » 10.08.2014, 09:24

Lieber Joerg,
die Bilder ändern sich, die Diktatoren bleiben. :wink:

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Triton » 09.08.2014, 17:06

Wurde in der SBZ gesungen:

Ham se noch ein Hitler-Bild?
Ham se noch ein Hitler-Bild?
Nein, nein, wir haben keins
Wir haben schon von Stalin eins!

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Orianne » 09.08.2014, 11:34

Aneri hat geschrieben:Ah-ja, ich möchte nocht kurz auf die Sitte solche Personen-Bilder auf Wand hängen lassen. Es erinnert sehr an die Altar der religiösen Menschen. Warum braucht man wohl ein Altar, wenn man auch in Geiste sich Gott widmen könnte? Nein, man muss außerhalb sich selbst ein Symbol für seine Religion haben, sie mit eigenen Sinnen wahrnehmen, den Mensch im Zweifel unterstützen.

In einem sozialistischem Land war nicht üblich solche Altare in Privathaushalten haben. Dennoch jede offiziele Institution müsste es haben. Es war ihr Altar...
Eine interessante Bemerkung Aneri, die doch gerne unterstreichen möchte.

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Aneri » 09.08.2014, 11:10

Ah-ja, ich möchte nocht kurz auf die Sitte solche Personen-Bilder auf Wand hängen lassen. Es erinnert sehr an die Altar der religiösen Menschen. Warum braucht man wohl ein Altar, wenn man auch in Geiste sich Gott widmen könnte? Nein, man muss außerhalb sich selbst ein Symbol für seine Religion haben, sie mit eigenen Sinnen wahrnehmen, den Mensch im Zweifel unterstützen.

In einem sozialistischem Land war nicht üblich solche Altare in Privathaushalten haben. Dennoch jede offiziele Institution müsste es haben. Es war ihr Altar...

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Orianne » 08.08.2014, 10:33

Gut Aneri, ich schrieb da aber über A.H., bevor Renegat einen neuen Thread eröffnete, Deine Einwände über Stalin und Deine Familienerlebnisse zeigen da natürlich ein anderes Bild.

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Aneri » 08.08.2014, 10:15

Orianne hat geschrieben:Wenn man durch das System profitierte, dann weint man ihm und dem Führer schon nach, das ist eine begreifliche Tatsache.
Ich denke nicht, dass die Profiteuer trauten nach. Es war zu viel Angst um Stalin herum.

Ich denke, das es mit tiefgründigen Bedürfnis des Menschen an Idealen zusammenhängt. Die verehrte Person ist ein s. z. "greifbares" Symbol für Ideale.

Man kann s. z. Empathie entwickeln, wenn man selbst so etwas ähnliches erlebt hat. Die Schulbildung - und damit offizielle Ideologie und ihre Ideale haben mich geprägt. Einen gewissen Abstand dazu zu halten, hat mir die Familiengeschichte geholfen (Familie von Vater war vor dem Krieg in Sibirien repatriiert und er selbst 3 Jahre in Stalinslager verbracht hat). Auch allgemein war bei uns ein Widerstand gegen Moskauer Macht zu spüren, wenn auch es meistens in Küchen-Gesprächen mündete.

Mit dem Allem, hatte ich irgendwie eine Vorstellung, dass alles JETZT ist schlecht, weil es nicht nach Lenin Vorstellungen gegangen ist. Er war s. z. Unfehlbarer, der verraten war. Ja man kann lachen, aber wenn man vorstellt, dass man schon in der Kinderkrippe Onkel Lenin auf der Wand sieht, irgendwie wird es im geist abgelagert. Wie auch immer, aber in der Zeit der Perestrojka hatte ich bewusst sich mit dem Thema befasst. Mit dem System abzurechnen war mir relativ einfach, Grundsteine dazu waren schon gelegt. Dennoch mit Lenin als Person... MEINE ERFAHRUNG: es ist schon fast körperlich schmerzhaft von einem Ideal abschied zu nehmen.

Jetzt stelle ich mir einen Mensch in der Tiefe der Russlands, der hat bzw. hatte den Stalin auf dem Wand... Er und in seiner Umgebung hatten ihn keinerlei Stütze gegeben, die ich z. B. hatte. Wie soll er von seinem Ideal verabschieden?
Es muss s. z. aus freier Wille passieren. Wenn man aber fühlt sich in die Ecke getrieben, dann wird ihm gerade sein Ideal zur notwendigen Stütze. Die gibt er nicht so einfach ab.

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Orianne » 08.08.2014, 07:25

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:[...]

Wenn man durch das System profitierte, dann weint man ihm und dem Führer schon nach, das ist eine begreifliche Tatsache.

Sehe ich nicht so, denn wenn man seinen Verstand und seine sieben Sinne beisamen hat, sollte man fähig sein, zu abstrahieren, dh nicht von der eigenen Situation a priori auf die gesamtpolitische zu schließen.
Sehe ich wiederum nicht so, auch ein Profiteur, mit allen Sinnen beisammen, trauerte dem System nach, und ich schrieb ja nicht von der
Gesamtbevölkerung, ein guter Einblick bildet das Buch über Monsignore Karl Morgenschweiss (Gefängnispfarrer von Landsberg).

Anton Posset: „Kronzeuge“ Morgenschweis

Der Fall Oswald Pohl

http://www.buergervereinigung-landsberg ... eneral.pdf


Hermann Wilhelm Göring: "Wenigstens 12 Jahre anständig gelebt".

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Titus Feuerfuchs » 08.08.2014, 03:16

Orianne hat geschrieben:[...]

Wenn man durch das System profitierte, dann weint man ihm und dem Führer schon nach, das ist eine begreifliche Tatsache.

Sehe ich nicht so, denn wenn man seinen Verstand und seine sieben Sinne beisamen hat, sollte man fähig sein, zu abstrahieren, dh nicht von der eigenen Situation a priori auf die gesamtpolitische zu schließen.

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Renegat » 07.08.2014, 11:35

Für das Führerthema habe ich ein neues Thema eröffnet. http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =27&t=4366

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Orianne » 07.08.2014, 11:01

Ich denke, man kann Stalin aus den Köpfen der Leute nicht hinaus prügeln, wie ich schon schrieb gab es merkwürdigerweise so um den Koreakrieg herum eine kleine wirtschaftlich Hausse, an die sich viele Leute nach langer Zeit der Not immer noch erinnern können, sie erzählten das ihren Kindern und die ihren Enkeln und schon gibt es neue AnhängerInnen.

OT:Ich weiss von einer Familie in Waldshut Ba-Wü, die feierten bis tief in die 90er Jahre im Partykeller alle Nazigedenktage, sie sind nun aber gestorben, und die Tochter verkaufte das Haus mit all dem Zeug, das man nach dem 9. Mai 1945 bei der Französischen Militärverwaltung hätte abgeben sollen. OT aus.

Wenn man durch das System profitierte, dann weint man ihm und dem Führer schon nach, das ist eine begreifliche Tatsache.

Re: Stalin - wie wird er in Russland, Georgien heute gesehen

von Aneri » 07.08.2014, 10:42

Renegat hat geschrieben: Da Stalin aber kein Kopftuch trug, ist es hier OT.
Der Beispiel mit Kopftuch kann auch auf Stalin anwenden. Man sieht in der Person Stalin verschiedenes, weil man verbindet mit der Person verschiedenes.
Ich hier bewusst aus der Diskussion über seine Persönlichkeit zurückhalte. Für mich ist es nicht diskussionswürdig, weil ich habe dazu ganz feste Einstellung: er war ein psychisch labiler Mensch, der an der Macht kam und für die Massenmorde verantwortlich ist.
Mit dieser Einstellung für ihn als Persönlichkeit will ich aber die Umwelt nicht zu verlieren, die ihn zur Macht verholfen hat und dann an seine Taten mitgewirkt hat. Wie ich schon mal sagte, man hat den Führer, den man verdient hat. Ob es Russen oder Deutsche sind, ist egal. Warum die Personenkult so stark verwurzelt ist - dass ist für mich von der Bedeutung, da es immer wieder sich auf ganze Welt widerholt.
Aber Entschuldigung, ich bin schon wieder von Thema abgewichen...

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