FRANKREICH:
Feuerwerk und brennende Autos zum Fest
Horst Köhler als erstes deutsches Staatsoberhaupt Gast bei Militärparade

PARIS - Ein prachtvolles Feuerwerk sollte gestern Abend den französischen Nationalfeiertag beschließen – zum 120. Geburtstag des Eiffelturms besonders pompös. Traditionell prachtvoll war auch die Militärparade am Vormittag entlang der Pariser Champs-Élysées, mit der Frankreich den 220. Jahrestag der Erstürmung des Bastille-Gefängnisses und damit den Revolutionsbeginn feierte. Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler als Ehrengast konnte sich auf der Tribüne ein Bild von den militärischen Feierlichkeiten à la Française machen.

Auf eine andere, explosive Weise begingen bereits in der Nacht zuvor junge Leute in einigen französischen Vorstädten den 14. Juli: Mit gewalttätigen Ausschreitungen, die an diesem Jahrestag inzwischen zum Ritual geworden sind. Laut Nationalpolizei brannten 317 Autos, davon 215 in den Banlieues rund um Paris – knapp sieben Prozent mehr als im Vorjahr...

STAATSBESUCH:
Köhler will sich der eigenen Geschichte stellen
Bundespräsident kündigt in Warschau Besuch seines Geburtsortes an

WARSCHAU - Auf diesen Satz des deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler hatten die Polen fünf Jahre lang gewartet: „Wenn ich demnächst meine Geburtsstadt Skierbieszow in Südpolen besuche, werde ich auch über Geschichte reden“, sagte Köhler gestern in Warschau. Polens Präsident Lech Kaczynski nickte: „Es ist ein gutes Zeichen für die deutsch-polnischen Beziehungen, dass der Bundespräsident zu Beginn seiner zweiten Amtszeit Polen zum Ziel seines ersten Auslandsbesuchs gewählt hat.“ Während sich Köhler und Kaczynski bei der Bewertung aktueller Fragen weitgehend einig waren, gab es im Falle der deutsch-polnischen Geschichte Unstimmigkeiten, aber auch einen ersten Ansatz, diese Fragen endlich gemeinsam anzugehen. Noch gestern Abend reiste Köhler weiter nach Frankreich, wo er von Präsident Nicolas Sarkozy empfangen wurde...