Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

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Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von dieter » 31.03.2014, 11:59

Lieber Karlheinz,
meine liebe Frau und ich war zu meinen 60. in Beijing. Mit der Arbeitsmoral, das kann ich Dir bestätigen. Holyday Inn hatte Putzkräfte, die nur im Geiersturzflug geputzt haben. Meine Blutdrucktabletten lagen unter dem Bett, wo auch aller Dreck noch lag auch Fusseln. Die Ohropax von mir waren verschwunden, da meine liebe Frau und meine Wenigkeit schnarschen. :wink: Habe mich beschwert, nach langen zähen Verhandlungen konnte ich erreichen, nachdem ich die deutsche Reiseleitung in Beijing eingeschaltet hatte, dass ich zwei Ohropax bekam. Sie hatten ein deutsches Restaurant, wo natürlich keiner deutsch sprach. Wir wolten auf meinen 60. mit Sekt anstoßen, sollten aber die ganze Flasche nehmen und bezahlen. Sind dann rausgegangen, haben in einen Ladenlokal eine Flasche Sekt, viel billiger gekauft und zwei Papbecher dazu. Haben dann in einem amerikanischen Lokal zu meinen 60. gegessen. :wink: Konnten dann über die Woche den Rest drinken, hatten ja jeden Tag mehrere Touren. Im Hotel waren Abends dann noch Putzkräfte da, die wollten anscheinend sehen, wer sich beschwert hatte. :wink:
Im Hotel fiel uns auf, dass ständig junge Chinesinnen kamen, die dann mit älteren Herrn aufs Zimmer gingen. :wink: :mrgreen:
Die Arbeitsmoral muß nicht toll gewesen sein, in den Betrieben, wo sie uns hingeschleift hatten, saßen sie nur rum. In einem Krankenhaus, wo wir auch hin mußten, wollten sie ihre Medikamente verkaufen. Hatten bei meiner Frau was mit den Nieren festgestellt. Wir kauften nichts, ließen die Nieren in Frankfurt über prüfen, da war nichts dran.
Mein Fazit: Bei den Chinesen macht es nur die Masse an Beschäftigten, in ihren Standart brauchen sie noch ein bißchen um das deutsche Niveau zu erreichen. :wink: :mrgreen:

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von ehemaliger Autor K. » 30.03.2014, 16:54

Halle Forumsmitglieder,
ich habe gerade einen Moment Zeit und gesehen, das es um die chinesisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungeh geht. 1986 gab es in Peking die erste Messe für Firmen der Branche, in der ich damals tätig war. Ich musste seinerzeit die Organisation und Betreuung unseres Standes übernehmen. Damals wurden überall die neuen Beziehungen zu China erst aufgebaut und es gab tausend Probleme. Seinerzeit schrieb ich ein Telefax an meinen Chef aus Peking und informierte ihn über die Lage vor Ort. Ich hatte zu ihm ein freundschaftliches Verhältnis und deshalb ist es ein wenig leger geschrieben. Ich veröffentliche hiermit einen kleinen Abschnitt. Es ist lange her und nun kein Geschäftsgeheimnis mehr. Vielleicht wird daraus deutlich, wie groß die Probleme damals waren.

Ausschnitt aus dem Fax Herbst 1986
Alle Aussteller ärgern sich über die völlige Inkompetenz der chinesischen Manager. Zum Glück haben sie erkannt, dass sie mit den Problemen nicht fertig werden und deshalb kurzfristig die gesamte Organisation der Messe der uns gut bekannten amerikanischen Firma L…. übertragen. Die sind hier nun mit ihren knallharten Managern eingetroffen. Mr. James, also Joe und seine Cowboys, die wir ja von früher her gut kennen und der hat nun in seiner gewohnten Wildwest Manier hier alles von unten nach oben umgekrempelt. Wenigstens läuft der Laden jetzt. Dafür verlangt er nun von uns eine astronomische Standgebühr und das per Vorkasse. Ich habe ihm das Geld über Herrn T. anweisen lassen.
…………………………………………..
Die Verwaltung hat uns chinesische Arbeitskräfte zugewiesen. Diese Leute taugen überhaupt nichts, sie sitzen den ganzen Tag herum, klönen, essen und trinken Tee. So soll das überall in China sein, die Leute sitzen in den Firmen und langweilen sich, tun nichts. Ich habe Joe gesagt, er soll uns sofort neue Arbeitskräfte organisieren, mit denen können wir nichts anfangen, diese sozialistische Arbeitsmoral bringt uns nicht weiter. Er hätte das Problem schon gelöst, versprach er mir. Morgen kämen alles neue Leute und denen würde er dann schon den A… aufreißen (Originalton Joe) und ihnen zeigen, wie man auf amerikanische Art arbeitet. Hoffentlich klappt das auch, aber eigentlich ist er in diesen Dingen sehr zuverlässig.
……………………………………
In Peking ist alles völlig überteuert. Das Hotelzimmer in dem neuen Hotel kostet 350,- US-Dollar pro Nacht und hat so gut wie nichts zu bieten, überhaupt kein Preis-Leistungsverhältnis. Ich hoffe, Sie kriegen bei meiner Rechnung keinen Schreck, aber ich habe sehr viele Ausgaben….

In dem Hotel gibt es fünf verschiedene Speisesäle, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Western Food und Muslim Food. Joe hat heute Abend mich und einige andere Aussteller zum Western Food eingeladen. Vielleicht erklärt er uns bei der Gelegenheit einmal seine astronomischen Standgebühren…...

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von Spartaner » 30.03.2014, 16:50

Deutschland hat es aus wirtschaftliche Erwägungen gegenüber China versäumt, die Subventionspolitik der Chinesen zu kritisieren.
Die Solar- Branche wo früher zig Millionen Forschungsgelder vom deutschen Steuerzahler hinein geflossen sind, war das bisher grösste Opfer der deutschen Politik im Zusammenhang der Beziehungen zu China . Erst die EU musste Strafzölle auf chinesische Solar- Produkte erheben, aber da war "das Kind bereits in den Brunnen" gefallen. Bekanntlich gibt es keinen großen Solarhersteller mehr in Deutschland und hunderte Arbeitsplätze wurden dadurch in Deutschland vernichtet.

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von Spartaner » 30.03.2014, 16:40

China wird sich in der Kritik gegen Russland zurückhalten, da sie früher das Völkerrecht durch die Annexion Tibets gebrochen hatten. Wenn die Chinesen nicht selber wieder in Kritik geraten wollen, sind sie gut beraten Verständnis zu zeigen. Chruschtschow hatte damals mit der Schenkung der Krim an die Ukrainische SSR ebenfalls das Völkerrecht gebrochen. Ich kenne keinen Präsidenten bzw. Staatsoberhaupt, der über den Willen der Bevölkerung hinweg jemals Territorium verschenkt hat.

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von Spartaner » 30.03.2014, 16:27

Lieber Dieter,
das ist auch nur wieder eine Behauptung der westlichen Presse. Putin hat diese Meldung bereits relativiert. Er hatte bereits Kontakt zu den Chinesen aufgenommen und die zeigten Verständnis für die Befindlichkeiten Russlands.

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von dieter » 30.03.2014, 10:17

Lieber Barbarossa,
China geht auf Distanz zu Russland, sonst können die Tibeter und die Uiguren in Sing Kiang ja auch ihre Unabhängigkeit fordern, wenn es um das Selbstbestimmungsrecht der Völker wie bei der Krim geht. Im Sicherheitsrat haben sich die Chinesen zuletz der Stimme enthalten. :wink:

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von Barbarossa » 29.03.2014, 09:38

Chinas Präsident Xi Jinping ist gestern, Freitag, den 28. März in Deutschland eingetroffen, um 18 bilaterale Abkommen unterzeichnen. Es handelt sich dabei um Wirtschaftsabkommen. So soll etwa die Deutsche Börse zusammen mit der Bank of China die nötige Infrastruktur entwickeln, damit Frankfurt zu einer Drehschreibe für den Handel mit der chinesischen Währung werden kann. Beide Regierungen erklärten, dass man künftig auch in sicherheits-, außen- und finanzpolitischen Fragen enger zusammenarbeiten wolle.
Artikel lesen: >> Wirtschaftliche Investitionen und Außenpolitik - China schließt Pakt mit Deutschland <<

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von dieter » 28.05.2013, 14:29

Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Aber D ist der einzige Staat der EU, der noch einigermaßen funktioniert. :wink:
Ein Hoch auf Deutschland, oder was?

Da fallen mir aber schon noch so einige Staaten in Europa ein, die sehr wohl noch funktionieren, geschweige denn so gut wie Deutschland...
:roll:
Beppe
Lieber Beppe,
ich meinte ausdrücklich die EU und nicht Europa. Welche Staaten funktionieren besser als Deutschland :?:

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von Renegat » 27.05.2013, 23:45

Barbarossa hat geschrieben: Ja noch nicht. Aber was, wenn alle anderen Produzenten erst mal Pleite gemacht haben? In Brandenburg sind doch schon eine ganze Reihe solcher Firmen in die Insolvenz gegengen. Das Szenario habe ich mir nicht einfach ausgedacht. Es läuft gerade bereits. Siehe: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 380#p11380
Firmeninsolvenzen sind nicht so dramatisch und endgültig, die heben mal kurz die Hand und machen morgen unter neuer Firmierung schuldenfrei weiter.

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von Barbarossa » 27.05.2013, 23:38

Renegat hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: Die Folge davon wird sein: Wenn es ersteinmal keine Konkurrenz für die Chinesen mehr gibt, können sie anschließend jeden Preis nehmen - sie müssen ja niemanden mehr unterbieten.
Wenn der Preis anzieht, werden die abgehängten Produzenten auch wieder herstellen und verkaufen, China hat ja kein Monopol.
Ja noch nicht. Aber was, wenn alle anderen Produzenten erst mal Pleite gemacht haben? In Brandenburg sind doch schon eine ganze Reihe solcher Firmen in die Insolvenz gegengen. Das Szenario habe ich mir nicht einfach ausgedacht. Es läuft gerade bereits. Siehe: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 380#p11380

Mit den Agrar-Subventionen der EU habt ihr natürlich Recht. Das ist annalog dazu und gehören genauso gestrichen.

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von Renegat » 27.05.2013, 23:15

Triton hat geschrieben:Ein Glück, dass es in der EU keine Industrie- oder Agrarsubventionen gibt, die zum Beispiel die Landwirtschaft und die Textilindustrie in der 3.Welt kaputtmachen.

Beste Grüße
Joerg
Ja, welch ein Segen :D , sonst müssten wir das ganze Jahr leckere Tomaten essen und würden im Sommer den Unterschied gar nicht mehr zu schätzen wissen.

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von Triton » 27.05.2013, 22:59

Ein Glück, dass es in der EU keine Industrie- oder Agrarsubventionen gibt, die zum Beispiel die Landwirtschaft und die Textilindustrie in der 3.Welt kaputtmachen.

Beste Grüße
Joerg

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von Renegat » 27.05.2013, 22:47

Barbarossa hat geschrieben:[
Die Folge davon wird sein: Wenn es ersteinmal keine Konkurrenz für die Chinesen mehr gibt, können sie anschließend jeden Preis nehmen - sie müssen ja niemanden mehr unterbieten.
Wenn der Preis anzieht, werden die abgehängten Produzenten auch wieder herstellen und verkaufen, China hat ja kein Monopol.

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von Barbarossa » 27.05.2013, 22:32

Triton hat geschrieben:... Ich denke, wir Deutschen würden es uns auch verbeten, wenn sich jeder Kleinstaat am anderen Ende der Welt in unseren inneren Belange einmischen wollen würde...
Also "unsere Vergangenheit" lasse ich jetzt außer Acht. Es geht in diesem Fall auch nicht um Menschenrechte,
sondern es geht in diesem Fall um Produkte aus China, die das Land hier in Europa auf den Markt wirft. Diese Produkte sind im Vergleich zu unseren eigenen Produkten deswegen konkurrenzlos billig, weil sie vom chinesischen Staat so stark subventioniert werden, daß nur noch sie gekauft werden - Gesetz des Marktes (scheinbar).
Die Folge ist aber, daß unsere heimische Produktion damit kaputt gemacht wird - d. h. es ist ja in der Solar-Branche bereits passiert (!).
Die Folge davon wird sein: Wenn es ersteinmal keine Konkurrenz für die Chinesen mehr gibt, können sie anschließend jeden Preis nehmen - sie müssen ja niemanden mehr unterbieten.

Und: Lässt man ihnen das in einer Branche durchgehen, können sie das gleiche auch in anderen Branchen durchziehen.
Folge: China wird kampflos die wirtschaftliche Führungsmacht der Welt.
Sollte dir auch das egal sein, dann fang schon mal an, Chinesisch zu lernen und kauf dir auch eine Mao-Bibel. Beides wirst du dann brauchen.
:wink:

Re: Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

von Triton » 27.05.2013, 22:02

Peppone hat geschrieben: Schröder hat zwar die Menschenrechte jedesmal geflissentlich außen vor gelassen, aber im Prinzip macht die deutsche Politik schon seit langem immer das Gleiche: Verträge unterzeichnen, was das Zeug hält, und ansonsten die Klappe nicht zu weit aufreißen.

Und, wenn man ehrlich ist, Deutschland ist mit dieser Methode nicht zu schlecht gefahren. Wirtschaflich, und auch politisch. Die chinesische Führung wird dadurch zwar eher gestärkt als zu menschenrechtsfreundlicherem Handeln animiert, aber was soll´s.
Deutschland, ein 80Mio-Volk mit der wohl schwärzesten Vergangenheit aller Staaten der letzten 100 Jahre, soll mit erhobenem Zeigefinger einem 20x größeren Volk, das unendliche Opfer in der jüngeren Geschichte erbringen musste, erklären, wie es das mit den Menschenrechten handhaben soll? Das ist aus meiner Sicht in einem Ausmaß verrückt und größenwahnsinnig, von der historischen Borniertheit und Ignoranz ganz zu schweigen, dass ich mich jedesmal schäme, wenn unsere Kanzlerin da ihre Sicht der Dinge herunterbetet. Aber zum Glück nimmt sie da sowieso niemand ernst. :crazy:
Ich denke, wir Deutschen würden es uns auch verbeten, wenn sich jeder Kleinstaat am anderen Ende der Welt in unseren inneren Belange einmischen wollen würde.

China ist heute der größte Gläubigerstaat in der Welt mit riesigen Handelsbilanzüberschüssen. Diese wurden auch in EU-Staatsanleihen investiert, nicht zuletzt deshalb hat China ein erhebliches Interesse an einem prosperierenden Europa, das neben dem Zinsdienst auch noch die chinesischen Waren abkaufen soll.

Beste Grüße
Joerg

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