von Spartaner » 27.07.2014, 20:07
In Deutschland sind Medien von der aktuellen politischen Lage und vom aktuellen politischen Meinung der führenden Parteien getrieben. Die Zeitungen müssen zudem Mehrfachauflagen verhindern und immer auf den aktuellsten Stand bleiben (bzw den aktuellen politischen Trend entsprechen) . Da bleibt der Rundumblick manchmal auf der Strecke. Zudem ist die Trendausrichtung der Berichterstattung vorher in Sitzungen beschlossen worden. Da kann eine kurze Trendabeweichung für den jeweiligen Reporter sprichwortlich tödlich sein.
Zitat Peter Müller vom Spiegel :
"Für uns beim „Spiegel“ kam hinzu, dass wir uns, vor allem was die entscheidende Phase vor Wulffs Rücktritt angeht, nichts vorzuwerfen haben, was unsere Berichterstattung angeht. Dies war uns in dem Interview auch wichtig, weil wir natürlich wussten, dass damals, was die Berichterstattung angeht, natürlich nicht nur drei, vier Kollegen, sondern ein ganzes Team von zehn, 15 Leuten sich immer wieder mit dem Fall Wulff beschäftigt hatten, und jeden Anwurf von Wulff, dass damals auf unserer Seite unsauber gearbeitet worden wäre, das war uns wichtig und entscheidend, dass wir den auch von uns gewiesen haben."
Die eigene Ermessenspielraum der Berichterstattung bewegt sich in einen überschaubaren vorgegebenen Rahmen. Das nicht immer die Presse gleichgeschaltet ist, zeigte sich jüngst an dem Fall des auf der Berliner Fanmeile aufgeführten Gaucho-Tanzes der deutschen Fussball-Nationalelf. Hier wurde die Berliner TAZ hefitigst von anderen Zeitungen kritisiert. Das ist aber eher die Ausnahme. Da gilt eher das Sprichwort: Krähen kratzen untereinander keine Augen aus"
Zeitungen und Medien orientieren sich schon mal vorher, was von anderen Reportern und Medien vorher recheriert wird. Informationsvorsprung bedeutet dabei alles. Für aktuelle Fotos und Informationen werden heut zu Tage schon Unsummen bezahlt. Das es dabei nicht immer seriös zu geht, ist auch kein Geheimniss mehr. Wahrung von Persönlichkeit, Fairness in der Berichterstattung werden schon mal über den Haufen geworfen. Das man dabei schon mal den gesetzlichen Rahmen überschreitet, wird bewusst mit einkalkuliert.
Der Fall Wulff hat gezeigt, das Medien in Deutschland in eine gewisse Art von Erklärungsnot gerieten.
Spiegel:
"Sie hatten den Menschen eine Erklärung, ein Narrativ, geliefert, anstatt sich immer neu in Widersprüche zu verwickeln."
Wulff :
"Ich verstehe ihren Punkt, aber er hätte nicht zum Erfolg geführt. Bestimmte Medien hätten mich trotzdem abgeschossen, auch der Spiegel. Es ist ja nicht so, wie Sie es darstellen, dass eines zum anderen kam und am Ende " die Summe" den Ausschlag gab. Es ist andersherum. Einige Leitmedien hatten bereits während meiner Kandidatur und dann in den ersten Tagen meiner Amtsführung eine Schablone für mich entworfen, in die alles hineingepackt wurde, was man finden konnte. Ich würde mir die Brötchen eigens aus Hannover kommen lassen und solche Geschichten. Dann kam meine Bremer Rede mit dem Satz , der Islam gehöre inzwischen zu Deutschland. Das ich dafür von Bild und FAZ getadelt wurde, war zu erwarten . Aber beim Spiegel? Kein positives Wort! Stattdessen ist auch der Spiegel in Hannover rumgelaufen und hat einer angeblichen Rotlichtvergangenheit meiner Frau hinterherrecheriert. Spiegel 30/2014
In Deutschland sind Medien von der aktuellen politischen Lage und vom aktuellen politischen Meinung der führenden Parteien getrieben. Die Zeitungen müssen zudem Mehrfachauflagen verhindern und immer auf den aktuellsten Stand bleiben (bzw den aktuellen politischen Trend entsprechen) . Da bleibt der Rundumblick manchmal auf der Strecke. Zudem ist die Trendausrichtung der Berichterstattung vorher in Sitzungen beschlossen worden. Da kann eine kurze Trendabeweichung für den jeweiligen Reporter sprichwortlich tödlich sein.
Zitat Peter Müller vom Spiegel :
"Für uns beim „Spiegel“ kam hinzu, dass wir uns, vor allem was die entscheidende Phase vor Wulffs Rücktritt angeht, nichts vorzuwerfen haben, was unsere Berichterstattung angeht. Dies war uns in dem Interview auch wichtig, weil wir natürlich wussten, dass damals, was die Berichterstattung angeht, natürlich nicht nur drei, vier Kollegen, sondern ein ganzes Team von zehn, 15 Leuten sich immer wieder mit dem Fall Wulff beschäftigt hatten, und jeden Anwurf von Wulff, dass damals auf unserer Seite unsauber gearbeitet worden wäre, das war uns wichtig und entscheidend, dass wir den auch von uns gewiesen haben."
Die eigene Ermessenspielraum der Berichterstattung bewegt sich in einen überschaubaren vorgegebenen Rahmen. Das nicht immer die Presse gleichgeschaltet ist, zeigte sich jüngst an dem Fall des auf der Berliner Fanmeile aufgeführten Gaucho-Tanzes der deutschen Fussball-Nationalelf. Hier wurde die Berliner TAZ hefitigst von anderen Zeitungen kritisiert. Das ist aber eher die Ausnahme. Da gilt eher das Sprichwort: Krähen kratzen untereinander keine Augen aus"
Zeitungen und Medien orientieren sich schon mal vorher, was von anderen Reportern und Medien vorher recheriert wird. Informationsvorsprung bedeutet dabei alles. Für aktuelle Fotos und Informationen werden heut zu Tage schon Unsummen bezahlt. Das es dabei nicht immer seriös zu geht, ist auch kein Geheimniss mehr. Wahrung von Persönlichkeit, Fairness in der Berichterstattung werden schon mal über den Haufen geworfen. Das man dabei schon mal den gesetzlichen Rahmen überschreitet, wird bewusst mit einkalkuliert.
Der Fall Wulff hat gezeigt, das Medien in Deutschland in eine gewisse Art von Erklärungsnot gerieten.
Spiegel:
[b]"Sie hatten den Menschen eine Erklärung, ein Narrativ, geliefert, anstatt sich immer neu in Widersprüche zu verwickeln."[/b]
Wulff :
"Ich verstehe ihren Punkt, aber er hätte nicht zum Erfolg geführt. [b]Bestimmte Medien hätten mich trotzdem abgeschossen, auch der Spiegel. [/b]Es ist ja nicht so, wie Sie es darstellen, dass eines zum anderen kam und am Ende " die Summe" den Ausschlag gab. Es ist andersherum. [b]Einige Leitmedien hatten bereits während meiner Kandidatur und dann in den ersten Tagen meiner Amtsführung eine Schablone für mich entworfen, in die alles hineingepackt wurde, was man finden konnte. [/b]Ich würde mir die Brötchen eigens aus Hannover kommen lassen und solche Geschichten. [b]Dann kam meine Bremer Rede mit dem Satz , der Islam gehöre inzwischen zu Deutschland. Das ich dafür von Bild und FAZ getadelt wurde, war zu erwarten . [/b]Aber beim Spiegel? Kein positives Wort! Stattdessen ist auch der Spiegel in Hannover rumgelaufen und hat einer angeblichen Rotlichtvergangenheit meiner Frau hinterherrecheriert. Spiegel 30/2014