von RedScorpion » 18.03.2013, 21:59
Triton hat geschrieben:
...
RedScorpion hat geschrieben:Da fallen mir gleich mehrere ein. Z.B. hatte man schon zuvor die politischen Schwierigkeiten und sozialen Verwerfungen der 30er den "Roten" in die Schuhe geschoben. Und nicht zuletzt auch die Niederlage gegen die Wehrmacht.
Aso, mit F nach dem Sommer 1940 gegen die UDSSR in den Krieg ziehen. Das (brauchbare) Material wurde verwendet, Freiwillige Franzosen durften mitmachen. Was hätte da noch viel mehr kommen sollen? Frankreich war am Boden, kriegsmüde.
...
Ja, aber weil es den Krieg verloren hatte (oder eben um Waffenstillstand bitten musste, je nach Lesart). Worauf aber Erholung einsetzte und Pétain von nicht wenigen vergleichsweise als Erfolg angesehen wurde.
Die Revolution war eigentlich immer in Gefahr, mehr oder weniger durchgehend bis 1944, als endlich glasklar wurde, dass die Rechte keine Option bot.
Erstaunlich (für mich jedenfalls), dass der NS dieses Potential so gut wie gar nicht nutzte.
Dass F aus freien Stücken, ohne Not wie Deutschland schon wieder gen Russland marschieren wollte, mein' ich ja gar nicht. Aber für eine echte Unterstützung gegen einen Friedensvertrag war Spielraum, den D nicht nutzte. Weil es meinte, es auch allein hinzubekommen (man ist schliesslich deutsch) und auch, weil man dann F nicht mehr als besiegten Gegner schadenfroh aus Rache für Versailles abqualifiziert, sondern als Partner aufgewertet hätte.
Triton hat geschrieben:
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RedScorpion hat geschrieben:
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Und die starke antikommunistische Stimmung in F halte ich für ein Gerücht. Daladier war Premier und Mitglied der radikalen Sozialisten.
...
Was aber nicht heisst, dass er deshalb alle Franzosen auf seiner Seite gehabt hätte. Ich sag' auch nicht, dass die Hochkonservativen, Klerikalen u.ä. in der Mehrheit waren (wobei Mehrheitswahlrecht, wenn's geschickt angestellt wird, auch diese Option zulässt), sondern dass sie (im Ggsatz zu nach 1944) eine ernstzunehmende Gefahr für die Republik waren, schon ohne deutsches Zutun.
Du kannst Dich ja an PJ aus dem anderen Forum erinnern. Ich will jetzt nicht sagen, dass er den Vorzeigefranzosen verkörpert oder den klerikfreundlichen Hochkonservativen, aber hier und da ging's in die Richtung. Von ihnen hat's in Heer und Verwaltung hier und da immer noch manche, und vor 1944 waren's viele.
Womit freilich noch nicht gesagt ist, dass die 1940 alle auf Seiten des NS standen oder wie 130 Jahre zuvor wieder jubelnd auf Moskau marschiert wären. Nur gab es die Option der freien Auswahl ja gar nicht, selbst wenn's deutscherseits geheissen hätte: Findet heraus/stimmt ab o.ä., ob ihr für uns seid oder gegen uns, wenn ihr für uns seid, bekommt Ihr den Vertrag. Aber nicht einmal das war drin.
LG
[quote="Triton"]
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[quote="RedScorpion"]Da fallen mir gleich mehrere ein. Z.B. hatte man schon zuvor die politischen Schwierigkeiten und sozialen Verwerfungen der 30er den "Roten" in die Schuhe geschoben. Und nicht zuletzt auch die Niederlage gegen die Wehrmacht.[/quote]
Aso, mit F nach dem Sommer 1940 gegen die UDSSR in den Krieg ziehen. Das (brauchbare) Material wurde verwendet, Freiwillige Franzosen durften mitmachen. Was hätte da noch viel mehr kommen sollen? Frankreich war am Boden, kriegsmüde.
...[/quote]
Ja, aber weil es den Krieg verloren hatte (oder eben um Waffenstillstand bitten musste, je nach Lesart). Worauf aber Erholung einsetzte und Pétain von nicht wenigen vergleichsweise als Erfolg angesehen wurde.
Die Revolution war eigentlich immer in Gefahr, mehr oder weniger durchgehend bis 1944, als endlich glasklar wurde, dass die Rechte keine Option bot.
Erstaunlich (für mich jedenfalls), dass der NS dieses Potential so gut wie gar nicht nutzte.
Dass F aus freien Stücken, ohne Not wie Deutschland schon wieder gen Russland marschieren wollte, mein' ich ja gar nicht. Aber für eine echte Unterstützung gegen einen Friedensvertrag war Spielraum, den D nicht nutzte. Weil es meinte, es auch allein hinzubekommen (man ist schliesslich deutsch) und auch, weil man dann F nicht mehr als besiegten Gegner schadenfroh aus Rache für Versailles abqualifiziert, sondern als Partner aufgewertet hätte.
[quote="Triton"]
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[quote="RedScorpion"]
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Und die starke antikommunistische Stimmung in F halte ich für ein Gerücht. Daladier war Premier und Mitglied der [i]radikalen[/i] Sozialisten.
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Was aber nicht heisst, dass er deshalb alle Franzosen auf seiner Seite gehabt hätte. Ich sag' auch nicht, dass die Hochkonservativen, Klerikalen u.ä. in der Mehrheit waren (wobei Mehrheitswahlrecht, wenn's geschickt angestellt wird, auch diese Option zulässt), sondern dass sie (im Ggsatz zu nach 1944) eine ernstzunehmende Gefahr für die Republik waren, schon ohne deutsches Zutun.
Du kannst Dich ja an PJ aus dem anderen Forum erinnern. Ich will jetzt nicht sagen, dass er den Vorzeigefranzosen verkörpert oder den klerikfreundlichen Hochkonservativen, aber hier und da ging's in die Richtung. Von ihnen hat's in Heer und Verwaltung hier und da immer noch manche, und vor 1944 waren's viele.
Womit freilich noch nicht gesagt ist, dass die 1940 alle auf Seiten des NS standen oder wie 130 Jahre zuvor wieder jubelnd auf Moskau marschiert wären. Nur gab es die Option der freien Auswahl ja gar nicht, selbst wenn's deutscherseits geheissen hätte: Findet heraus/stimmt ab o.ä., ob ihr für uns seid oder gegen uns, wenn ihr für uns seid, bekommt Ihr den Vertrag. Aber nicht einmal das war drin.
LG