Renegat: Ewiges Leben:
Nein, das hätte keine Religion gern und war nie Ziel irgendeiner Religion.
Nur science fiction und daran angelehnte Medizintechnik spielen mit dem Wunsch nach Unsterblichkeit.
Das ewige Leben im Jenseits ist eine elementare Vorstellung im Christentum. In der Apokalypse, meinem Lieblingskapitel in der Bibel, wird beschrieben, dass am Jüngsten Tag alle Toten auferstehen und vor Gottes Thron Rechenschaft ablegen müssen. Die einen erhalten ein neues, ewiges Leben auf einer neuen Erde. Die anderen werden im Höllenpfuhl ausgelöscht. Dies ist der sogenannte, zweite und endgültige Tod. Diesen würde ich persönlich bevorzugen.
Nach dem frühen Tod meiner Eltern lebte ich in einem evangelischen Jugendheim. Dort mussten wir unter anderem immer das apostolische Glaubensbekenntnis aufsagen. Das kann ich noch immer:
Ich glaube an Gott, den Vater,den Allmächtigen,den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Die frommen, prügelnden Schwestern, die verdammten Pinguine, wie wir sie nannten (wir hassten sie und sie hassten uns auch), erzählten uns immer die folgenden Sprüche.
Jesus sagt, in Johannes Kapitel 8 Vers 51:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Wer sich nach meinem Wort richtet, wird in Ewigkeit nicht sterben.“
Oder:
"Die einen werden eingehen in das ewige Leben, die andern in die ewige Pein!" (Math. 25,46).
Wo bleibt jetzt hier aber der zweite Tod? Die ewige Pein wünsche in den verfluchten Pinguinen.
Im Gefängnis war die Bibel das einzige Buch, das ich immer behalten konnte. Deshalb kenne ich sie ganz gut, besser als viele Gläubige.