von ehemaliger Autor K. » 05.08.2013, 12:51
Barbarossa hat geschrieben: Nachrichten-Schlagzeilen:
"Rohani als Präsident vereidigt"
und
"Medien ziehen Rohani-Zitat zu Israel zurück"
(faz.net)
Der als moderat geltende Hassan Rohani ist als Präsident vereidigt worden. Zuvor gab es Widersprüchlichkeiten bei einer Meldung. So wurde eine Meldung bereits am Freitagabend über eine Israel-kritische Äußerung veröffentlicht, wo es wörtlich hieß:
„Das zionistische Regime ist seit Jahren eine Wunde im Leib der muslimischen Welt und muss entfernt werden.“
Diese Meldung wurde jedoch zurückgezogen und eine überarbeitete Meldung herausgebracht, in der es nun heißt:
„In unserer Region gab es jahrelang eine Wunde in der muslimischen Welt unter dem Schatten der Besetzung des heiligen Landes Palästina und des geliebten Al Quds.“
Dies ist eine interessante Umformulierung, denn wenn es heißt: „Das zionistische Regime ist eine Wunde“, nun aber sagt: „es gab eine Wunde“, bedeutet dies vielleicht, das diese Wunde nun nicht mehr existiert? Ein eindeutiger Wink an das Ausland und ein erstes Signal für eine Gesprächsbereitschaft, vermute ich einmal.
Der Iran versucht offensichtlich, aus der Isolation auszubrechen. Nach Meinung einiger Experten wie Scholl-Latour waren dem Iran die Palästinenser ohnehin immer völlig gleichgültig, sie waren nur als Manövriermasse interessant. Jeder, der den Nahen Osten kennt, weiß, das Welten liegen zwischen den arabischen Ländern und Persien. Hinzu kommt noch, dass der Iran schiitisch ist, die arabischen Staaten aber sunnitisch. All diese Gegensätze sind kaum zu vereinbaren. Der Export der islamischen Revolution unter Khomeini hat nicht funktioniert und der spätere Versuch, im Nahen Osten eine Hegemonialstellung zu erreichen, scheint auch nicht zu klappen.
Ob die Politik des neuen Präsidenten wirklich eine Wende bedeutet, bleibt abzuwarten. Sie ist das Produkt der gegenwärtigen Notlage, in der sich das Land befindet. Es wäre aber sicherlich vernünftig, jetzt zu testen, inwiefern man Einfluss auf die Politik des Irans nehmen kann.
[quote="Barbarossa"]:arrow: [b]Nachrichten-Schlagzeilen:
"[url=http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/iran-rohani-als-praesident-vereidigt-12369158.html]Rohani als Präsident vereidigt[/url]"
und
"[url=http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/asien/iran-medien-ziehen-rohani-zitat-zu-israel-zurueck-12316813.html]Medien ziehen Rohani-Zitat zu Israel zurück[/url]"[/b]
(faz.net)
[b]Der als moderat geltende Hassan Rohani ist als Präsident vereidigt worden. Zuvor gab es Widersprüchlichkeiten bei einer Meldung. So wurde eine Meldung bereits am Freitagabend über eine Israel-kritische Äußerung veröffentlicht, wo es wörtlich hieß:
„Das zionistische Regime ist seit Jahren eine Wunde im Leib der muslimischen Welt und muss entfernt werden.“
Diese Meldung wurde jedoch zurückgezogen und eine überarbeitete Meldung herausgebracht, in der es nun heißt:
„In unserer Region gab es jahrelang eine Wunde in der muslimischen Welt unter dem Schatten der Besetzung des heiligen Landes Palästina und des geliebten Al Quds.“[/b][/quote]
Dies ist eine interessante Umformulierung, denn wenn es heißt: „Das zionistische Regime ist eine Wunde“, nun aber sagt: „es gab eine Wunde“, bedeutet dies vielleicht, das diese Wunde nun nicht mehr existiert? Ein eindeutiger Wink an das Ausland und ein erstes Signal für eine Gesprächsbereitschaft, vermute ich einmal.
Der Iran versucht offensichtlich, aus der Isolation auszubrechen. Nach Meinung einiger Experten wie Scholl-Latour waren dem Iran die Palästinenser ohnehin immer völlig gleichgültig, sie waren nur als Manövriermasse interessant. Jeder, der den Nahen Osten kennt, weiß, das Welten liegen zwischen den arabischen Ländern und Persien. Hinzu kommt noch, dass der Iran schiitisch ist, die arabischen Staaten aber sunnitisch. All diese Gegensätze sind kaum zu vereinbaren. Der Export der islamischen Revolution unter Khomeini hat nicht funktioniert und der spätere Versuch, im Nahen Osten eine Hegemonialstellung zu erreichen, scheint auch nicht zu klappen.
Ob die Politik des neuen Präsidenten wirklich eine Wende bedeutet, bleibt abzuwarten. Sie ist das Produkt der gegenwärtigen Notlage, in der sich das Land befindet. Es wäre aber sicherlich vernünftig, jetzt zu testen, inwiefern man Einfluss auf die Politik des Irans nehmen kann.