von Wendenkönig » 31.12.2014, 15:41
Barbarossa hat geschrieben:Wendenkönig hat geschrieben:Hm, interessant. Wenn ich also etwas erfinde, von dem ich nicht weiß wie das Ergebnis wird, gebe ich es einem Bedürftigen und warte mal ab. Verantwortlich bin ich dann aber nicht, nur mitschuldig? Ich denke doch, Verantwortlich ist dann doch wohl der Hersteller, also in dem Fall die Farmakonzerne. Mitschuldig haben sich die entsprechenden Behörden der DDR gemacht, die diese Versuche zugelassen haben.
Wer will denn hier den ersten Stein werfen? Ich würde die Sache nach dem Prinziep "Der Hehler hängt wie der Stehler" behandeln. Oder ist hier ernsthaft jemand der Meinung, der Lieferant ist besser als der Probantenlieferant?
Erst einmal ein Hallo und Willkommen auch von mir, Wendenkönig.
Mit dem Prinzip "Der Hehler hängt wie der Stehler" gehe ich soweit auch mit.
Was aber das besonders Verwerfliche auf DDR-staatlicher Seite war, dass an Patienten ohne deren Wissen herumexperimentiert wurde. Es ist ein Unterschied, ob ein Partient solchen Experimenten einwilligt (vielleicht, weil er sterbenskrank ist und ein neues Präparat Hoffnung verspricht), oder ob er nicht einmal die Chance zur Zustimmung hat, weil er davon nichts weiß. Und auf diese DDR-Praxis hatten die westlichen Pharmakonzerne keinen Einfluss, weil auch keine Kontrollmöglichkeit vorhanden war. Hier sind diese also nach meiner Meinung schon zu entlasten und dem SED-Staat trifft hier m. E. die Hauptschuld, weil er sich nicht in die Karten schauen ließ. Anderenfalls hätten die Konzerne Lieferungen dieser Art komplett unterlassen müssen. Und das "nur" auf den bloßen Verdacht hin, die DDR könnte mit den Medikamenten schindluder betreiben.
Danke für Dein WILLKOMMEN,
Ich stimme ja mit Dir in einigen Punkten überein ABER, meine Frage wäre: Wer glaubt denn ernsthaft, die Pharmahersteller hätten nicht gewusst, wie mit ihren Produkten verfahren wurde? Genau wie die Bosse der Industrie wussten wer zum Beispiel die superbilligen Textilien, die Möbel, die Stahlerzeugnisse herstellte (in allen genannten Produktionszweigen kamen Strafgefangene der DDR Justiz zum Einsatz und das zum Teil tatsächlich unter menschenunwürdigen Bedingungen), genau so war bekannt, dass auch Strafgefangene UND "normale" DDR Bürger dafür herhalten mussten um Medikamente zu testen. Alle diese Leistungen wurden akribisch ausgehandelt und vertraglich festgehalten. Genauso vertraglich festgehalten wurden auch die die Umstände wie die Erprobung in Anwendung kommen würde. Auf Verschwiegenheit wurde besonders großer Wert gelegt, Verschwiegenheit gegen Außen wie in dem Fall auch gegen Innen. Ich glaube nämlich nicht dass es eine Positive Reaktion gegeben hätte wenn Testpersonen über Misserfolge und schlechte Nebenwirkungen geplaudert hätten. In dem Umfang in dem diese Test vonstatten gingen war doch allen klar, dass selbst die Probanten nichts wissen durften. Also wurden die Test´s ohne Kenntnis der "Patienten durchgeführt. Kein Stein konnte unabsichtlich in´s Wasser fallen und Wellen erzeugen. Wie gut für die Pharmas und profitabel für die DDR Behörden.
[quote="Barbarossa"][quote="Wendenkönig"]Hm, interessant. Wenn ich also etwas erfinde, von dem ich nicht weiß wie das Ergebnis wird, gebe ich es einem Bedürftigen und warte mal ab. Verantwortlich bin ich dann aber nicht, nur mitschuldig? Ich denke doch, Verantwortlich ist dann doch wohl der Hersteller, also in dem Fall die Farmakonzerne. Mitschuldig haben sich die entsprechenden Behörden der DDR gemacht, die diese Versuche zugelassen haben.
Wer will denn hier den ersten Stein werfen? Ich würde die Sache nach dem Prinziep "Der Hehler hängt wie der Stehler" behandeln. Oder ist hier ernsthaft jemand der Meinung, der Lieferant ist besser als der Probantenlieferant?[/quote]
Erst einmal ein Hallo und Willkommen auch von mir, Wendenkönig.
:)
Mit dem Prinzip "Der Hehler hängt wie der Stehler" gehe ich soweit auch mit.
Was aber das besonders Verwerfliche auf DDR-staatlicher Seite war, dass an Patienten ohne deren Wissen herumexperimentiert wurde. Es ist ein Unterschied, ob ein Partient solchen Experimenten einwilligt (vielleicht, weil er sterbenskrank ist und ein neues Präparat Hoffnung verspricht), oder ob er nicht einmal die Chance zur Zustimmung hat, weil er davon nichts weiß. Und auf diese DDR-Praxis hatten die westlichen Pharmakonzerne keinen Einfluss, weil auch keine Kontrollmöglichkeit vorhanden war. Hier sind diese also nach meiner Meinung schon zu entlasten und dem SED-Staat trifft hier m. E. die Hauptschuld, weil er sich nicht in die Karten schauen ließ. Anderenfalls hätten die Konzerne Lieferungen dieser Art komplett unterlassen müssen. Und das "nur" auf den bloßen Verdacht hin, die DDR könnte mit den Medikamenten schindluder betreiben.[/quote]
Danke für Dein WILLKOMMEN, :)
Ich stimme ja mit Dir in einigen Punkten überein ABER, meine Frage wäre: Wer glaubt denn ernsthaft, die Pharmahersteller hätten nicht gewusst, wie mit ihren Produkten verfahren wurde? Genau wie die Bosse der Industrie wussten wer zum Beispiel die superbilligen Textilien, die Möbel, die Stahlerzeugnisse herstellte (in allen genannten Produktionszweigen kamen Strafgefangene der DDR Justiz zum Einsatz und das zum Teil tatsächlich unter menschenunwürdigen Bedingungen), genau so war bekannt, dass auch Strafgefangene UND "normale" DDR Bürger dafür herhalten mussten um Medikamente zu testen. Alle diese Leistungen wurden akribisch ausgehandelt und vertraglich festgehalten. Genauso vertraglich festgehalten wurden auch die die Umstände wie die Erprobung in Anwendung kommen würde. Auf Verschwiegenheit wurde besonders großer Wert gelegt, Verschwiegenheit gegen Außen wie in dem Fall auch gegen Innen. Ich glaube nämlich nicht dass es eine Positive Reaktion gegeben hätte wenn Testpersonen über Misserfolge und schlechte Nebenwirkungen geplaudert hätten. In dem Umfang in dem diese Test vonstatten gingen war doch allen klar, dass selbst die Probanten nichts wissen durften. Also wurden die Test´s ohne Kenntnis der "Patienten durchgeführt. Kein Stein konnte unabsichtlich in´s Wasser fallen und Wellen erzeugen. Wie gut für die Pharmas und profitabel für die DDR Behörden.