von ehemaliger Autor K. » 06.04.2013, 16:54
Der Begriff Korruption stammt von dem lateinischen Verb „corrumpere“ ab und bedeutet: verderben, untergraben oder bestechen. Eine allgemein verbindliche Definition gibt es aber nicht.
Das Strafgesetzbuch stellt unter Strafe die folgenden Tatbestände: Vorteilsnahme (§ 331), Bestechlichkeit (§332), die Vorteilsgewährung (§ 333) und die Bestechung (§ 334).
Nach der Definition von Transparency International ist Korruption der Missbrauch von anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil.
Ich möchte jetzt allerdings der klassischen Definition von J. Senturia folgen: Korruption ist der Missbrauch öffentlicher Macht zu privatem Nutzen (Senturia 1931, Seite 449). Nicht betrachtet werden soll also Korruption innerhalb des staatlichen Sektors oder innerhalb des privaten Sektors, sondern nur die Korruption zwischen einem privaten Akteur und einem staatlichen Akteur.
Soziologisch gesehen handelt es sich bei der Korruption um einen Tauschakt zwischen einem privaten Akteur, dem sogenannten „Korrumpeur“ und dem staatlichen Akteur dem „Korrumpierten“.
Es lassen sich zwei verschiedene Formen von Tauschakten unterscheiden: 1.) Es werden Güter und Dienstleistungen getauscht, deren Austausch eigentlich illegal ist und 2.) die Korruption ist ein Zusatzgeschäft. Hier wird zusätzlich zum Tausch von legalen Gütern und Dienstleistungen ein illegaler Tausch vorgenommen mit dem Ziel, dass der legale Tausch überhaupt, schneller oder ausschließlich zugunsten des Korrumpeurs erfolgt (z.B. bei Lizenzen, Bauausschreibungen etc.) (H.Engerer, 1998, Seite 2)
Die Korruption ist somit ein illegaler Tauschakt zwischen einem privaten Korrumpeur und einem stattlichen Korrumpierten.
Die Volkswirtschaftslehre deutet Korruption im Rahmen der Preistheorie als Monopolrente. Hier ein Beispiel: In einigen Ländern werden öffentliche Dienstleistungen wie z.B. die Ausstellung eines Personalausweises zu durchaus vernünftigen Preisen vorgenommen. Die Beamten verschleppen oder verhindern aber die Ausstellung dieses Papieres, wenn sie keine Bestechungsgelder erhalten. Der wirkliche Preis des Personalausweises beträgt somit: Offizielle Gebühr + Bestechungssumme = Korruptionspreis. Die Differenz zwischen dem Korruptionspreis und dem offiziellen Preis ist der Korruptionsgewinn. Dieser entsteht daraus, dass der Beamte die Kontrolle über ein knappes Gut besitzt, nämlich die Ausstellung des Personalausweises. Da er diese Leistung monopolisiert, bildet sich die Monopolrente. In vielen Ländern müssen für zahlreiche öffentliche Leistungen Korruptionspreise bezahlt werden. Der Korruptionsgewinn ist häufig die wichtigste Einnahmequelle der Beamten.
Ist Korruption gut oder schlecht? Als Faustregel gilt: Bestehen gute Marktregulierungen bzw. sind Regulierungen notwendig, weil der Markt versagt, ist Korruption schlecht, bestehen schlechte oder falsche Marktregulierungen ist Korruption gut (Cheung 1996,1) Als Beispiel für schlechte Marktregulierung: Ein Wirtschaftswissenschaftler versuchte auf legale Weise in Peru eine Schneiderei zu eröffnen und war zehn Monate damit beschäftigt jeden Tag 6 Stunden lang unzählige Formulare auszufüllen. Das Fazit: Auf legale Weise ist es nicht möglich ein Geschäft zu betreiben, nur durch Korruption einflussreicher Beamter kann dies funktionieren. In vielen Ländern ist die Wirtschaft ohne Korruption überhaupt nicht lebensfähig, sie gleicht sonst einem Auto ohne Benzin.In Entwicklungsländern stellt sich noch zusätzlich die Frage, ob die Korruptionsgewinne ins Ausland abfließen oder ob sie produktiv im eigenen Land wieder angelegt werden. Korruption ist aber dann schlecht, wenn sie ein an sich gut funktionierendes System untergräbt.
Seit 1995 gibt es von der nichtstaatlichen Organisation Transparency International einen Korruptionswahrnehmungsindex. Anhand gemeldeter Korruptionsfälle wird den einzelnen Staaten ein Korruptionsgrad zugewiesen. Die Länder mit der geringsten Korruption stehen an der Spitze wie z.B. Finnland, Dänemark oder Deutschland (Platz 16), das Schlusslicht bilden Staaten wie Nigeria, Elfenbeinküste, Angola, Afghanistan. Allgemein gilt: Je höher das Land entwickelt ist, desto geringer ist die Korruption.
In vielen Ländern Asiens gehört die Korruption zur überlieferten Kultur. Despotische Regierungen und deren Beamte mussten zunächst durch Geschenke oder Opfer gnädig gestimmt werden. Staatliche Leistungen mussten also erkauft werden. In diesen Ländern besteht deshalb häufig kein Unrechtsbewusstsein, wenn es um Korruption geht.
[i]Der Begriff Korruption stammt von dem lateinischen Verb „corrumpere“ ab und bedeutet: verderben, untergraben oder bestechen. Eine allgemein verbindliche Definition gibt es aber nicht.
Das Strafgesetzbuch stellt unter Strafe die folgenden Tatbestände: Vorteilsnahme (§ 331), Bestechlichkeit (§332), die Vorteilsgewährung (§ 333) und die Bestechung (§ 334).
Nach der Definition von Transparency International ist Korruption der Missbrauch von anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil.
Ich möchte jetzt allerdings der klassischen Definition von J. Senturia folgen: Korruption ist der Missbrauch öffentlicher Macht zu privatem Nutzen (Senturia 1931, Seite 449). Nicht betrachtet werden soll also Korruption innerhalb des staatlichen Sektors oder innerhalb des privaten Sektors, sondern nur die Korruption zwischen einem privaten Akteur und einem staatlichen Akteur.
Soziologisch gesehen handelt es sich bei der Korruption um einen Tauschakt zwischen einem privaten Akteur, dem sogenannten „Korrumpeur“ und dem staatlichen Akteur dem „Korrumpierten“.
Es lassen sich zwei verschiedene Formen von Tauschakten unterscheiden: 1.) Es werden Güter und Dienstleistungen getauscht, deren Austausch eigentlich illegal ist und 2.) die Korruption ist ein Zusatzgeschäft. Hier wird zusätzlich zum Tausch von legalen Gütern und Dienstleistungen ein illegaler Tausch vorgenommen mit dem Ziel, dass der legale Tausch überhaupt, schneller oder ausschließlich zugunsten des Korrumpeurs erfolgt (z.B. bei Lizenzen, Bauausschreibungen etc.) (H.Engerer, 1998, Seite 2)
Die Korruption ist somit ein illegaler Tauschakt zwischen einem privaten Korrumpeur und einem stattlichen Korrumpierten.
Die Volkswirtschaftslehre deutet Korruption im Rahmen der Preistheorie als Monopolrente. Hier ein Beispiel: In einigen Ländern werden öffentliche Dienstleistungen wie z.B. die Ausstellung eines Personalausweises zu durchaus vernünftigen Preisen vorgenommen. Die Beamten verschleppen oder verhindern aber die Ausstellung dieses Papieres, wenn sie keine Bestechungsgelder erhalten. Der wirkliche Preis des Personalausweises beträgt somit: Offizielle Gebühr + Bestechungssumme = Korruptionspreis. Die Differenz zwischen dem Korruptionspreis und dem offiziellen Preis ist der Korruptionsgewinn. Dieser entsteht daraus, dass der Beamte die Kontrolle über ein knappes Gut besitzt, nämlich die Ausstellung des Personalausweises. Da er diese Leistung monopolisiert, bildet sich die Monopolrente. In vielen Ländern müssen für zahlreiche öffentliche Leistungen Korruptionspreise bezahlt werden. Der Korruptionsgewinn ist häufig die wichtigste Einnahmequelle der Beamten.
Ist Korruption gut oder schlecht? Als Faustregel gilt: Bestehen gute Marktregulierungen bzw. sind Regulierungen notwendig, weil der Markt versagt, ist Korruption schlecht, bestehen schlechte oder falsche Marktregulierungen ist Korruption gut (Cheung 1996,1) Als Beispiel für schlechte Marktregulierung: Ein Wirtschaftswissenschaftler versuchte auf legale Weise in Peru eine Schneiderei zu eröffnen und war zehn Monate damit beschäftigt jeden Tag 6 Stunden lang unzählige Formulare auszufüllen. Das Fazit: Auf legale Weise ist es nicht möglich ein Geschäft zu betreiben, nur durch Korruption einflussreicher Beamter kann dies funktionieren. In vielen Ländern ist die Wirtschaft ohne Korruption überhaupt nicht lebensfähig, sie gleicht sonst einem Auto ohne Benzin.In Entwicklungsländern stellt sich noch zusätzlich die Frage, ob die Korruptionsgewinne ins Ausland abfließen oder ob sie produktiv im eigenen Land wieder angelegt werden. Korruption ist aber dann schlecht, wenn sie ein an sich gut funktionierendes System untergräbt.
Seit 1995 gibt es von der nichtstaatlichen Organisation Transparency International einen Korruptionswahrnehmungsindex. Anhand gemeldeter Korruptionsfälle wird den einzelnen Staaten ein Korruptionsgrad zugewiesen. Die Länder mit der geringsten Korruption stehen an der Spitze wie z.B. Finnland, Dänemark oder Deutschland (Platz 16), das Schlusslicht bilden Staaten wie Nigeria, Elfenbeinküste, Angola, Afghanistan. Allgemein gilt: Je höher das Land entwickelt ist, desto geringer ist die Korruption.
In vielen Ländern Asiens gehört die Korruption zur überlieferten Kultur. Despotische Regierungen und deren Beamte mussten zunächst durch Geschenke oder Opfer gnädig gestimmt werden. Staatliche Leistungen mussten also erkauft werden. In diesen Ländern besteht deshalb häufig kein Unrechtsbewusstsein, wenn es um Korruption geht.
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