Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

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Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von dieter » 14.10.2013, 11:40

Schandi hat geschrieben:[Lieber Tom,
es geht nicht um das Zugeben. Jemand ist nur dann tatsächlich Pleite, wenn er von keiner Seite mehr Geld bekommt und auch seine Schulden langfristig nicht bezahlen kann. :wink:
Deswegen drucken die ihr Geld ja auch selber ;)

Gruß
Tom[/quote]
Lieber Tom,
Spanien kann als Euro-Mitglied kein Geld drucken. :wink:

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von Schandi » 13.10.2013, 21:52

Renegat hat geschrieben: Das stimmt nicht so ganz, du kannst dein Geld als kleiner Anleger auch direkt verleihen,
...
Ja, wenn man Geld übrig hat und es nicht auf Abruf braucht ist das bestimmt eine gute Idee.
Crowdfunding klingt ganz interessant. Habe ich mich aber noch nicht weiter mit befasst.
Renegat hat geschrieben:...
Ich werde meine Bank nach ihrer Kapitaldeckung fragen, ich hoffe, dass die 100% ist. :)
Mach das mal, wenn die 100% haben sag bescheid, dann wechsel ich auch dahin ;)
dieter hat geschrieben: Lieber Tom,
es geht nicht um das Zugeben. Jemand ist nur dann tatsächlich Pleite, wenn er von keiner Seite mehr Geld bekommt und auch seine Schulden langfristig nicht bezahlen kann. :wink:
Deswegen drucken die ihr Geld ja auch selber ;)

Gruß
Tom

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von dieter » 13.10.2013, 16:32

Triton hat geschrieben:Ein Unternehmer ist dann pleite, wenn er die Gehälter, Rechnungen nicht mehr bezahlen kann. Die USA bezahlen ihre Staatsangestellten nicht, in Spanien zum Beispiel nehmen Bauunternehmen keine Aufträge mehr von Kommunen an, weil diese nie bezahlen.
Insolvenz kommt aus dem Lateinischen und bedeutet einfach nicht zahlungsfähig. Für mich sind diese Staaten nicht zahlungsfähig.

Beste Grüße
Joerg Neubrand
Lieber Joerg,
Spanien oder die USA haben aber keine Insolvenz angemeldet. :wink: :mrgreen:

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von Triton » 13.10.2013, 11:13

Ein Unternehmer ist dann pleite, wenn er die Gehälter, Rechnungen nicht mehr bezahlen kann. Die USA bezahlen ihre Staatsangestellten nicht, in Spanien zum Beispiel nehmen Bauunternehmen keine Aufträge mehr von Kommunen an, weil diese nie bezahlen.
Insolvenz kommt aus dem Lateinischen und bedeutet einfach nicht zahlungsfähig. Für mich sind diese Staaten nicht zahlungsfähig.

Beste Grüße
Joerg Neubrand

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von dieter » 13.10.2013, 10:13

Schandi hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Renegat,
am Beispiel der USA werden wir sehen, ob Staaten Pleite gehen können. :wink:
Lieber Dieter,
die sind doch schon lange pleite. Sie geben es nur noch nicht zu ;)
Gruß
Tom
Lieber Tom,
es geht nicht um das Zugeben. Jemand ist nur dann tatsächlich Pleite, wenn er von keiner Seite mehr Geld bekommt und auch seine Schulden langfristig nicht bezahlen kann. :wink:

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von Renegat » 13.10.2013, 10:08

Schandi hat geschrieben: Nur Banken können das. Ich als kleiner Anleger kann nicht entscheiden an wen die Bank mein angelegtes Geld verleiht.
Das stimmt nicht so ganz, du kannst dein Geld als kleiner Anleger auch direkt verleihen, durch Aktien, Fonds aber auch an kleine Startup-Unternehmer und die damit fördern. Es gibt sogar im Netz Portale, wo Anleger mit Kapital und Unternehmer mit Kapitalbedarf zusammengebracht werden. Habe ich nicht ausprobiert. Wenn ich Geld übrig hätte, wäre mir persönliche Einschätzung und Kontakt lieber.
Gibt man sein Geld der Bank, kauft man sich den Service einer Vermittlungsagentur und Sicherheit, jedenfalls solange der Staat garantiert.
Wenn man sich als Verbraucher und Anleger klarmacht, wie das System funktioniert, kann man außerdem versuchen, seine Geldgeschäfte kleineren Banken zu übertragen, die noch ganz klassisch arbeiten, die gibt es schon noch.
Ich werde meine Bank nach ihrer Kapitaldeckung fragen, ich hoffe, dass die 100% ist. :)

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von Schandi » 13.10.2013, 05:52

Renegat hat geschrieben:Was meinst du mit 100% Deckung, Schandi?
Wenn ich an das klassische Bankwesen denke, muß eine Bank Zinsen berechnen.
1. Als eine Bearbeitungsgebühr für die eigenen Personal- und Sachkosten + Gewinn.
2. Als Risikozuschlag, jede Bank prüft vor Kreditvergabe, wie hoch das Risiko ist, das verliehene Geld nicht zurückzubekommen und welcher Art die Sicherheiten (Grundschuld, Sachwerte) sind. Je höher das Risiko, umso höher der Zins, ziemlich vereinfacht. Genauso verhält es sich bei Geldanlegern. Verleihen Banken Geld an Staaten, wurde früher das Risiko als gering eingestuft, weil davon auszugehen war, dass Staaten langfristig existieren und Kredite immer bedient werden können. Darum waren die Zinsen niedrig.
Hallo Renegat.
Ich meine mit Deckung das, was Titus geschrieben hat.
Wie kann man, egal ob Bank, oder nicht, etwas verleihen, was bis dahin nicht existiert?
MMn. gar nicht!

1. Das Zinsen verlangt werden ok, aber Zinsen für etwas, das es nicht gibt nenne ich Betrug.
2. Ja ok, aber:
Nur Banken können das. Ich als kleiner Anleger kann nicht entscheiden an wen die Bank mein angelegtes Geld verleiht.
Und dass die das tun hat man schön an der letzten Bankenkriese gesehen.
Wenn die Banken nicht vom Steuerzahler gerettet werden, dann sind die Ersparnisse der Anleger weg. :evil:
dieter hat geschrieben: Lieber Renegat,
am Beispiel der USA werden wir sehen, ob Staaten Pleite gehen können. :wink:
Lieber Dieter,
die sind doch schon lange pleite. Sie geben es nur noch nicht zu ;)

BTW:
Wenn sich Staaten Geld von privaten Banken leihen, wie sollte das jemals über Abzahlung auf 0 gebracht werden?
Dann müßte der Staat doch ALLES Geld wieder einsammeln, zurückgeben und selbst dann wären ja noch die Zinsen zu bezahlen???
Wie soll das gehen?


Gruß
Tom

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von Titus Feuerfuchs » 11.10.2013, 18:48

Renegat hat geschrieben:Was meinst du mit 100% Deckung, Schandi?

Wohl das hier:

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Zur Geldschöpfung:

Einige neoliberale Ökonomen (Friedman, Eucken, u.a.) plädierten für ein sogenanntes "Vollgeldsystem". Die Mindestreserve der Banken beträgt dabei 100%, dh. die vergebenen Kredite dürfen die Spareinlagen nicht übersteigen. Das Geldschöpfungsmonopol liegt beim Staat und nicht bei den Banken.

Aktuell wird das von einigen Ökonomen des IWF wieder aufgegriffen. Sie erwarten sich dadurch ein höheres Wachstum.

http://www.handelsblatt.com/politik/oek ... 08170.html

Renegat hat geschrieben: [...] Verleihen Banken Geld an Staaten, wurde früher das Risiko als gering eingestuft, weil davon auszugehen war, dass Staaten langfristig existieren und Kredite immer bedient werden können. Darum waren die Zinsen niedrig.
Kann man so nicht sagen.

Im Gegenteil, die Zinsen für Bonds der PIGS waren vor der Euroeinführung höher als danach, was deren Verschuldungsraten etwas bremste. Durch die Euroeinführung sanken die Zinsen auf ein sehr niedriges Niveau, was Schuldenmacherei, Misswirtschaft und Reformresistenz nachhaltig und intensiv begünstigte. Erst mit der Krise 2008 wendete sich das Blatt und die PIGS wurden aufgrund expodierender Zinsen insolvent.

Es gibt aber weitere Gründe, warum Staaten ihre Anleihen leichter platzieren können als Unternhemen.

Zum einen müssen Staatsanleihen nicht mit Eigenkapital unterlegt werden, zum anderen werden diese z.T. direkt von der Zentralbanken aufgekauft (FED, EZB). Beides findet bei Unternehmensanleihen nicht statt.

Den Unternehmen fallen auch noch die Basel III -Regeln auf den Kopf, die den Banken eine Aufstockung der Eigenkapitalquote vorschreiben und so die Kreditvergabe bremsen.

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von dieter » 11.10.2013, 11:47

Renegat hat geschrieben:Was meinst du mit 100% Deckung, Schandi?
Wenn ich an das klassische Bankwesen denke, muß eine Bank Zinsen berechnen.
1. Als eine Bearbeitungsgebühr für die eigenen Personal- und Sachkosten + Gewinn.
2. Als Risikozuschlag, jede Bank prüft vor Kreditvergabe, wie hoch das Risiko ist, das verliehene Geld nicht zurückzubekommen und welcher Art die Sicherheiten (Grundschuld, Sachwerte) sind. Je höher das Risiko, umso höher der Zins, ziemlich vereinfacht. Genauso verhält es sich bei Geldanlegern. Verleihen Banken Geld an Staaten, wurde früher das Risiko als gering eingestuft, weil davon auszugehen war, dass Staaten langfristig existieren und Kredite immer bedient werden können. Darum waren die Zinsen niedrig.
Lieber Renegat,
am Beispiel der USA werden wir sehen, ob Staaten Pleite gehen können. :wink:

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von Renegat » 11.10.2013, 10:23

Was meinst du mit 100% Deckung, Schandi?
Wenn ich an das klassische Bankwesen denke, muß eine Bank Zinsen berechnen.
1. Als eine Bearbeitungsgebühr für die eigenen Personal- und Sachkosten + Gewinn.
2. Als Risikozuschlag, jede Bank prüft vor Kreditvergabe, wie hoch das Risiko ist, das verliehene Geld nicht zurückzubekommen und welcher Art die Sicherheiten (Grundschuld, Sachwerte) sind. Je höher das Risiko, umso höher der Zins, ziemlich vereinfacht. Genauso verhält es sich bei Geldanlegern. Verleihen Banken Geld an Staaten, wurde früher das Risiko als gering eingestuft, weil davon auszugehen war, dass Staaten langfristig existieren und Kredite immer bedient werden können. Darum waren die Zinsen niedrig.

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von Schandi » 11.10.2013, 02:34

Triton hat geschrieben:Zinsen für Darlehen (bereits existierendes Geld) sind in Ordnung.

Banken gehen pleite, weil sie Kredite vergeben, denen keine Sicherheiten entgegenstehen. Sie tun das, weil sie Geld aus dem Nichts erschaffen und darauf Zinsen verlangen können. Der Staat kann das eindämmen, in dem er vernünftige Mindestreserven und Eigenkapitaldecken verlangt.

Beste Grüße
Joerg
Stimme ich dir zu.
1. Eine Deckung müßte 100% sein. 2. Die Banken müssen für ihr Versagen auch haftbar gemacht werden können.
Kann mir aber nicht vorstellen, dass das passiert.
Schließlich hat der Staat ja erst dieses Bankenkonstrukt entstehen lassen.

Warum sollte er es jetzt beschränken (falls das überhaupt noch möglich ist).

Gruß
Tom

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von Triton » 10.10.2013, 16:54

Zinsen für Darlehen (bereits existierendes Geld) sind in Ordnung.

Banken gehen pleite, weil sie Kredite vergeben, denen keine Sicherheiten entgegenstehen. Sie tun das, weil sie Geld aus dem Nichts erschaffen und darauf Zinsen verlangen können. Der Staat kann das eindämmen, in dem er vernünftige Mindestreserven und Eigenkapitaldecken verlangt.

Beste Grüße
Joerg

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von Schandi » 10.10.2013, 16:43

Schönes Thema.

Die beste Aussage, die ich mal dazu gehört habe ist.
"Umverteilung von fleißig nach reich".

Es wissen, zumindest die meißten, dass das Geldsystem "so" nicht funktioniert, trotzdem wird nichts geändert.
Ich glaube die Politiker können es nicht und die Banken wollen es natürlich nicht.

Warum gehen Banken überhaupt pleite?
Doch nur, weil sie die Zinsen für die Einlagen nicht mehr mit den Einnahmen der Kredite decken können?

Dass der Zins an sich Sinnvoll ist ok. Wenn ich jemanden etwas leihe will ich da auch was für haben.
Allerdings muss ich dann vorher das, was ich verleihe, erarbeitet haben.
Die Vorstellung, dass Geld verliehen wird, dass es voher gar nicht gab finde ich krank.
Ich kann doch auch nichts verleihen, was ich nicht besitze (und dann noch Zinsen dafür verlangen).
Geld kann nunmal nicht arbeiten!

Dann sind alle Staaten verschuldet. Bei wem eigentlich? Gegenseitig? Dann könnte man es doch verrechnen.
Geht aber nicht, da alle bei den Banken verschuldet sind, also die Banken, die "wir" dann retten "dürfen". :crazy:
Und natürlich müssen die gerettet werden, weil sonst von einem Tag auf den anderen alles im Chaos versinken würde. :wtf:


Zumindest eine Alternativwährung wäre mal eine Idee.
Geht aber auch nicht. Ist ja verboten.
Denn dann würden die Leute u.U. nicht mehr mit diesem Falschgeld handeln und sich auf wertstabiles zur Altersvorsorge verlassen.

Ich bin ja mal gespannt, wann der nächste Crash kommt. Wenn ich mir die Staatsverschuldung ansehe kann das nicht mehr so lange dauern.

Gruß
Tom

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von dieter » 12.09.2013, 09:26

klaus.leiter hat geschrieben:Viele haben hier wohl nicht ganz verstanden,wie Geld denn ensteht.

Geld ist nichts anderes als Schulden. Jedem Euro steht das Versprechen gegenüber einen gewissen Gegenwert zu erzeugen. Geldscheine sind nichts anderes als Schuldscheine.

Nun ist die Geldmenge in der letzten Zeit immer größer geworden. Es hat sich also das Verhältnis von Geldmenge zu Waren verändert . Die Folge ist aber kein Zusammenbrechen der Wirtschaft, sondern einfach nur eine stärkere Inflation, wenn das Bruttoinlandsprodukt nicht so schnell wächst wie die Geldmenge.
Lieber Klaus,
seit wir den Euro haben ist die Inflation in Deutschland schwächer gestiegen als zu Zeiten de DM. :wink:

Re: Warum der Zins/Kapitalismus für viele nicht funktioniert

von klaus.leiter » 11.09.2013, 14:52

Viele haben hier wohl nicht ganz verstanden,wie Geld denn ensteht.

Geld ist nichts anderes als Schulden. Jedem Euro steht das Versprechen gegenüber einen gewissen Gegenwert zu erzeugen. Geldscheine sind nichts anderes als Schuldscheine.

Nun ist die Geldmenge in der letzten Zeit immer größer geworden. Es hat sich also das Verhältnis von Geldmenge zu Waren verändert . Die Folge ist aber kein Zusammenbrechen der Wirtschaft, sondern einfach nur eine stärkere Inflation, wenn das Bruttoinlandsprodukt nicht so schnell wächst wie die Geldmenge.

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