Der wichtige Person

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Re: Der wichtige Person

von dieter » 29.05.2013, 16:39

Lieber Beppe,
das sehe ich genauso. :wink:

Re: Der wichtige Person

von Peppone » 29.05.2013, 12:24

Harald hat geschrieben:Bei aller Ehrfurcht vor Luther (ich wurde lutherisch geboren und auch noch konfirmiert) ist er leider verantwortlich für den großen Krieg, der Deutschland zerriß, entvölkerte und zu Boden warf.

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Würd ich so nicht sagen. Dann kannst du auch gleich Jesus für die ganzen in seinem Namen geführten Kriege verantwortlich machen.
Verantwortlich für die Kriege der Reformationszeit bis hin zum 30jähr.Krieg waren die Fürsten, die diese Kriege führten, teilweise mutwillig vom Zaun brachen. Luthers Reformation mag der Grund dafür gewesen sein (sehr oft auch nur der vorgeschobene Grund), aber verantwortlich waren dann schon die kriegsführenden Parteien.

Beppe

Re: Der wichtige Person

von Harald » 29.05.2013, 12:20

Bei aller Ehrfurcht vor Luther (ich wurde lutherisch geboren und auch noch konfirmiert) ist er leider verantwortlich für den großen Krieg, der Deutschland zerriß, entvölkerte und zu Boden warf.

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Re: Der wichtige Person

von Peppone » 29.12.2012, 14:43

RedScorpion hat geschrieben:Luther als Basis für die dt. Sprache hat aber in meinen Augen 'n Problem: Erstens wurde seine Bibelübersetzung in katholischen Gegenden höchstens unter dem Tresen gelesen oder zumindest zur Kenntnis genommen,
Luther hat eine ganze Menge, auch katholischer, Bibelübersetzungen in Gang gesetzt (allen Voran der Herr Eck). Keine war aber so gut wie Luthers Werk. Es gab zuvor schon deutsche Übersetzungen, die waren aber entweder schlecht übersetzt oder derart gestelzt, dass sie nur für Theologen nützlich waren (auch Ecks katholische Version gehört in diese Kategorie...). Luthers Verdienst war es, die Volkssprache so weit wie möglich zu berücksichtigen - mit Erfolg. Unzählig viele Formulierungen aus der Luther-Bibelübersetzung sind heute Allgemeingut, auch bei Katholiken.
Die Bibelübersetzung Luthers hat vor allem in den norddeutschen Gebieten gewirkt (in sprachlicher Hinsicht). Dort wurde das Hochdeutsch wie eine Fremdsprache gelernt, und zwar - in katholischen wie in evangelischen Gegenden - primär aus Luthers Bibel. Das sog. "Hannover-Deutsch" ist dann im Süden als "Hochdeutsch" wahrgenommen und übernommen worden. Mitsamt Luthers prägnanten Formulierungen, die heute wie gesagt oft zu Redensarten geworden sind.

Beppe

Re: Der wichtige Person

von Barbarossa » 20.12.2012, 17:27

RedScorpion hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Ja - nicht umsonst wird Deutschland auch als das "Land der Dichter und Denker" genannt.
...
... und das der Richter und Henker, wohlgemerkt.

Beides liegt in D traditionell erschreckend dicht beieinander...
Ist das nicht in jedem Land, bzw. bei jedem Volk der Welt so?
Ich denke, das ist einfach menschlich.
Kein Volk der Welt ist besser oder schlechter, als das andere...
:wink:
RedScorpion hat geschrieben:Ohne Bismarck ist D in heutiger Gestalt wohl undenkbar,

ohne Ebert, Hitler, Adenauer und Kohl allerdings wohl ebensowenig...
Das ist richtig. Alle haben ihre Spruren hinterlassen - ob nun positiv oder negativ.
Die deutsche Einigung von 1871 war einfach die Folge des Erstarkens von Preußen - meines Erachtens also unausweichlich. Schon in der Revolution von 1848/49 wurde dem preußischen König die Kaiserkrone angeboten, der allerdings ablehnte, weil er sich als ein Herrscher von "Gottes Gnaden" sah und nicht von Volkes Gnaden. Es passte eben nicht in das Weltbild der Preußen von damals.
1871 passte es dann eben gerade so. Unstimmigkeiten gab es da nur beim Titel (Deutscher Kaiser <--> Kaiser von Deutschland).
Alles in allem verlief die Geschichte entsprechend des damaligen Zeitgeistes.

Re: Der wichtige Person

von dieter » 20.12.2012, 16:39

Babylon5 hat geschrieben:Da habe ich dieters Begründung wohl doch nicht so richtig gelesen. Eine solch verwegene These würde ich nicht wirklich unterstützen.
Ich halte Luther halt nur schon für eine enorm wichtige Figur der deutschen Geschichte- er hat eine massive Veränderung bewirkt und das Land, wie es heute ist, maßgeblich geprägt. Ob das nun gut oder schlecht war, darüber streiten wir an anderer Stelle...

Ich denke, soweit dürftest auch du zustimmen.
Lieber Babylon,
ich finde es überhaupt nicht verwegen, Luther als Erfinder der deutschen Schriftsprache zu bezeichnen, schließlich mußte er sich diese aus den vielen deutschen Dialekten zusammenstellen. :wink:

Re: Der wichtige Person

von Babylon5 » 20.12.2012, 16:14

Da habe ich dieters Begründung wohl doch nicht so richtig gelesen. Eine solch verwegene These würde ich nicht wirklich unterstützen.
Ich halte Luther halt nur schon für eine enorm wichtige Figur der deutschen Geschichte- er hat eine massive Veränderung bewirkt und das Land, wie es heute ist, maßgeblich geprägt. Ob das nun gut oder schlecht war, darüber streiten wir an anderer Stelle...

Ich denke, soweit dürftest auch du zustimmen.

Re: Der wichtige Person

von RedScorpion » 20.12.2012, 13:36

A bisserl komplizierter war's schon (allerdings für den guten Jörg auch wieder einfacher, konnte er doch auf mannigfach vorhandenes Material seiner Vorarbeiter zurückgreifen), denn es ging ja nicht um eine Uebersetzung Lat.-Dt. (die er zwar zu Rate zog), sondern um Verwirklichung seines Mottos im Zs.hang allein aus der Schrift (sprich aus dem Hebr., Aram. und aus der Koine).

Luther als Basis für die dt. Sprache hat aber in meinen Augen 'n Problem: Erstens wurde seine Bibelübersetzung in katholischen Gegenden höchstens unter dem Tresen gelesen oder zumindest zur Kenntnis genommen,

zweitens weiss man gar nicht genau, inwieweit, wo und bis wann denn Latein auch in niederen Schichten (zumindest in den Grundzügen) halbwegs als Lingua franca verwendet wurde (zumal ja z.B. im Westen Moselromanisch erst im Mittelalter ganz ausstarb),

und drittens änderte sich ja in Sachen Liturgie und v.a. Sprache auf katholischer Seite relativ wenig, auch lang nach Luther.

Ergo dürften Katholiken (oder eben Sprecher aus traditionell in katholischer Tradition stehenden Gebieten Deutschlands) bis heute nur schlecht (oder eben nicht "richtig" à la Luther) Deutsch sprechen. Halt' ich als Theorie für sehr gewagt.



LG

Re: Der wichtige Person

von dieter » 20.12.2012, 10:06

Lieber Babylon,
sehe ich genauso. :wink:

Re: Der wichtige Person

von Babylon5 » 20.12.2012, 09:13

RedScorpion hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: ...
Im kuturellen Bereich ist es Luther, der durch seine Bibelübersetzung erst die deutsche Schriftsprache geschaffen hat. :)
Ist das wirklich so? Abgesehen davon, dass seine Uebersetzung m.W. nicht die erste war,

ist es keine grosse Leistung, ein bereits geschriebenes Buch zu übersetzen (insbesondere, wenn man nix Bessres zu tun hat auf seiner Museumsburg in Pusemuckel). Das kann nu wirklich jeder, ob mit oder ohne Wörterbuch.



LG
Auch wenn ich dem Rest zustimme- hier muss ich wiedersprechen. Die besondere Leistung war dabei allerdings nicht, daß martin Luther einfach ein bereits vorhandenes Buch aus lateinischer in die deutsche Sprache übersetzte, sondern die große leistung des Martin Luther bestand darin, überhaupt auf den Gedanken zu kommen, so etwas zu tun.
Bis Martin Luther war es nämlich nun mal so, daß das einfache Volk zur Kirche ging und verdammt noch mal nicht wußte, was ihm da um die Ohren gehauen wurde...
Luther hat eine alte Tradition (zu Recht) in Frage gestellt, und dann entsprechend gehandelt. Und das verdient Anerkennung. Die Übersetzung an sich war dann nur noch das Mittel dazu...

Re: Der wichtige Person

von RedScorpion » 20.12.2012, 00:39

dieter hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:
demark hat geschrieben:Armin der Etrusker, der Befreier vom römischen Joch,
Ach, Armin war Etrusker? Hast du da was verwechselt? Du meintest doch sicher Arminius, manchmal im 19. Jhd, Hermann genannt. Naja und zur Befreiung vom römischen Joch müßte man einiges einwenden, was hier den Rahmen sprengt. Deshalb empfehle ich den Armin zu streichen, die Figur gehört mehr zum Nationenbildungsmythos des 19. Jhd.
Lieber Renegat,
Arminius gehört unbedingt dazu, weil Germanien sonst eine römische Provinz geworden wäre und wir als Romanen eine romanische Sprache heute reden würden. :wink:
...
Also, das ist vllt 'ne Logik ... Abgesehen davon, dass z.B. Britannien jahrhundertelang Provinz war, und erst seit Hastings wieder einigermassen romanischer Einschlag in der Sprache zu verzeichnen ist, Dakien aber z.B. nur ein paar Jahrzehnte, und bis heute romanischsprachig - sogar näher am Original als andere romanische Sprachen,

ist Germanien sehr wohl röm. Herrschaftsbereich gewesen, ob nu direkte Provinzverwaltung linksrheinisch oder eben "nur" durch direkten oder indirekten Einfluss bis zur Elbe. Und das waren jene Gebiete, die auch noch 1000 Jahre später "Deutschland" ausmachten, und nicht der (grossteils erst noch zu besiedelnde oder gerade erst besiedelte) noch unbedeutende Osten.

Kriterium ist eben nicht in erster Linie "röm. Herrschaft ja oder nein", jedenfalls nicht allein.

Jenseits aller Fragen nach der Historizität des wackeren Cheruskerfürsten.

dieter hat geschrieben: ...
Für mich ist Bismarck als Einiger von Deutschland die wichtigste Person im politischen Bereich, weil trotz der zwei verlorenen Weltkriege Deutschland heute noch beteht, trotz enormer Gebietsabtretungen. :wink:
...
Wieso der Smilie? Weil es ohne Bismarck nicht zu Gebietsabtretungen hätte kommen, oder jene Gebiete ohne eine innenpolitische Niete wie Bismarck nicht durch von D. begonnene Kriege hätten verlorengegangen werden können?

dieter hat geschrieben: ...
Im kuturellen Bereich ist es Luther, der durch seine Bibelübersetzung erst die deutsche Schriftsprache geschaffen hat. :)
Ist das wirklich so? Abgesehen davon, dass seine Uebersetzung m.W. nicht die erste war,

ist es keine grosse Leistung, ein bereits geschriebenes Buch zu übersetzen (insbesondere, wenn man nix Bessres zu tun hat auf seiner Museumsburg in Pusemuckel). Das kann nu wirklich jeder, ob mit oder ohne Wörterbuch.



LG

Re: Der wichtige Person

von RedScorpion » 20.12.2012, 00:26

Barbarossa hat geschrieben:Ja - nicht umsonst wird Deutschland auch als das "Land der Dichter und Denker" genannt.
...
... und das der Richter und Henker, wohlgemerkt.

Beides liegt in D traditionell erschreckend dicht beieinander.


Ohne Bismarck ist D in heutiger Gestalt wohl undenkbar,

ohne Ebert, Hitler, Adenauer und Kohl allerdings wohl ebensowenig.


Wobei alle - ausser Ebert - unverschämtes Glück hatten, welches manche zu nutzen wussten, andere nicht.


All in all allerdings keine gute Geburt, das Deutschland Bismarcks. Erst im dritten Anlauf halbwegs dahingeferkelt (um beim Jargon der Schweinekrone zu bleiben), unter allerschlechtesten Bedingungen, ist's beinahe ein Wunder, dass es bis 1914 gehalten hat.

Umso lobenswerter dann die Arbeiten von Ebert, Adenauer und Kohl.

Allerdings hat Angela Merkel ihre Ossi-Fettgriffel schon zulange drin im Marmeladenglas, um nur geringen Schaden anzustellen.

Re: Der wichtige Person

von dieter » 19.12.2012, 10:14

Rikardo hat geschrieben:Ich danke Ihnen fuer die Antworten. Die Antworten sind sehr interessant. Ich habe verstanden dass die Deutschen nicht nur die politische Persone, sonder auch Personen, die fuer Entwicklung der Kultur und Gesellschaft helfen, schaetzen.
Lieber Rikardo,
gern geschehen. :wink:

Re: Der wichtige Person

von Barbarossa » 18.12.2012, 20:25

Ja - nicht umsonst wird Deutschland auch als das "Land der Dichter und Denker" genannt.
Wir sind auch stolz darauf.
:wink:

Re: Der wichtige Person

von Rikardo » 18.12.2012, 11:41

Ich danke Ihnen fuer die Antworten. Die Antworten sind sehr interessant. Ich habe verstanden dass die Deutschen nicht nur die politische Persone, sonder auch Personen, die fuer Entwicklung der Kultur und Gesellschaft helfen, schaetzen.

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