Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels üben?

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Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von Orianne » 27.07.2014, 12:30

Renegat hat geschrieben:Vielleicht ist D durch Nazizeit und Holocaust "geschichtsgeschädigt" und der Blick auf die aktuelle Situation ist verschwommen. Das führt dann zu seltsamen Aufrechnungen und Verbündungen.
Ich sehe das auch so, aber die Politiker von jetzt sind (fast) alle nach dieser Zeit geboren. Ich persönlich sehe diese Schuld als gesühnt an, und jeder freie Mensch hat das Recht sich über diese Nation zu äussern.

Dein letzter Punkt Renegat finde ich gut, aber ob das in den Lehrplänen von Deutschland steht, das kann ich leider nicht sagen, ich kann aber sagen, dass ich vorsichtig sein muss beim Napoleonismus (bezeichne ich immer so) und beim Sonderbundskrieg* später.


*Nach den kant. Verfassungsreformen 1830-31 zu Beginn der Regeneration besassen elf Kantone neu eine liberal-repräsentative Verfassung. In den folgenden Verfassungskämpfen rückte die Revision des Bundesvertrags von 1815 in den Vordergrund. Der Konflikt zwischen Liberal-Radikalen und Konservativen führte zu zwei ersten Sonderbündnissen, wobei die konfessionellen Gegensätze vorerst keine Rolle spielten: Im März 1832 gründeten sieben liberal-radikale Kantone das überkonfessionelle Siebnerkonkordat, worauf sechs konservative Kantone im November den ebenfalls überkonfessionellen Sarnerbund schufen, den die Tagsatzung jedoch bereits im Aug. 1833 auflöste, da er gegen die Bestimmungen des Bundesvertrags verstiess. Als die sieben kath.-konservativen Kt. Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis 1845 ein Separatbündnis schlossen, das sie als Schutzvereinigung, v.a. zur Wahrung der kath. Religion und der Kantonssouveränität, verstanden, sahen die Liberalen darin nichts anderes als einen S., eine Bezeichnung, die sich in der Folge durchsetzte. Die Krise eskalierte und mündete 1847 in einen Bürgerkrieg. Die Liberalen gewannen den Krieg dank mehr und modernerer Waffen und besseren Offizieren (General Henri Dufour).

Der kurze Sonderbundskrieg kostete weniger Opfer als der 2. Freischarenzug von 1845. Die neuesten Untersuchungen gehen bei einer Kriegsdauer von 25 Tagen von 60 Toten und 386 Verwundeten bei den Tagsatzungstruppen gegenüber 33 Toten und 124 Verwundeten beim S., also insgesamt von 93 gefallenen und 510 verwundeten Soldaten aus. Nach dem Krieg überwälzte die Tagsatzung die angefallenen Kosten auf die ehem. Sonderbundskantone und die neutralen Kantone. Sie errechnete Gesamtkosten von 6,18 Mio. Fr., von denen 1852 die ausstehenden 2,2 Mio. Fr. erlassen wurden.

Die Führer des S.s, von denen sich die meisten ins Ausland abgesetzt hatten, wurden des Landesverrats angeklagt. Dennoch gelang es dem Untersuchungsgericht nicht, dem Kriegsrat oder einzelnen seiner Mitglieder schlüssig zu beweisen, dass sie - abgesehen von Geld- und Waffenlieferungen - eine ausländ. Intervention geplant hatten. 1855 wurde der Prozess letztinstanzlich eingestellt, ohne dass in jedem Fall ein eigentl. Ermittlungsverfahren durchgeführt worden war.

Die Tagsatzungsmehrheit schickte in die besiegten Kantone eidg. Repräsentanten, die für neue Regierungen und die Ausweisung der Jesuiten zu sorgen hatten. Bis auf Schwyz setzten die Liberal-Radikalen per Diktat in jedem ehem. Sonderbundskanton eine ihnen genehme Regierung ein. Ab Febr. 1848 machte sich eine Revisionskommission der Tagsatzung an das liberal-radikale Programm einer Bundesrevision. Eine Mehrheit der Kantone nahm während der Monate Juli und August in Volksabstimmungen die neue Bundesverfassung an, was in den Augen der Tagsatzungsmehrheit genügte, um den Bundesvertrag von 1815 aufzulösen, während die Katholisch-Konservativen Einstimmigkeit für eine Revision voraussetzten und deshalb die Einführung der neuen Verfassung als revolutionären Schritt betrachteten. Da der Bundesvertrag keine Revisionsklausel enthielt, ist diese Frage bis heute umstritten.

Quellen von R. Rocca und eigene Aufzeichnungen

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von Renegat » 27.07.2014, 12:03

Vielleicht ist D durch Nazizeit und Holocaust "geschichtsgeschädigt" und der Blick auf die aktuelle Situation ist verschwommen. Das führt dann zu seltsamen Aufrechnungen und Verbündungen.
Dass sich "Isten" unterschiedlichster Couleur verbünden, ist ja nicht besonders überraschend. Extreme Positionen unterscheiden sich vielleicht hinsichtlich ihres theoretischen Endziels. Die Wege dahin sind weitgehend gleich, Besserwisserei, die Überzeugung im Besitz der alleinseeligmachenden Wahrheit zu sein, Gleichschaltung, Kontrolle, Hass auf Menschen mit anderen Meinungen und Lebensentwürfen, Gewalt, Terror und Krieg.

Mit dem Holocaust hat man mehrere Schülergenerationen konfrontiert. Darunter viele Schüler, die sich vielleicht heimlich dabei einen Punkt gutgeschrieben haben, weil ihre Eltern und Großeltern für die Hitlerjahre ein Abwesenheitsalibi hatten. Ein Umstand, an den sie in vielen Zusammenhängen immer wieder erinnert wurden, da die vielen Migrantenabkömmlinge im Kopf der Abstammungsdeutschen nie richtig dazugehörten. Deshalb brauchte man bei den Lehrplänen auch keine Rücksicht auf deren Befindlichkeit zu nehmen.

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von dieter » 25.07.2014, 10:12

Orianne hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:@Paul: Ich sehe das auch so, einzig die Lebensbedingungen im Gaza-Streifen müssten sich um 90 % bessern, denn ein Mensch der etwas besitzt, der handelt dann ganz anders, er wird sich z.B. vermutlich nicht mehr von der Hamas beeinflussen lassen, dies meint der Nahostexperte Erich Gysling.

http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Gysling
Liebe Orianne,
dann müßte aber die Blockade des Gazastreifens weitgehend aufghoben werden, damit die Menschen dort etwas verdienen können. :wink:
Ja, das gehört doch zu den 90 % lieber Dieter, die restlichen 10 % halte für die Blauhelme vor.
Liebe Orianne,
dann stimmen wir ja überein. :wink:

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von Orianne » 24.07.2014, 18:35

dieter hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:@Paul: Ich sehe das auch so, einzig die Lebensbedingungen im Gaza-Streifen müssten sich um 90 % bessern, denn ein Mensch der etwas besitzt, der handelt dann ganz anders, er wird sich z.B. vermutlich nicht mehr von der Hamas beeinflussen lassen, dies meint der Nahostexperte Erich Gysling.

http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Gysling
Liebe Orianne,
dann müßte aber die Blockade des Gazastreifens weitgehend aufghoben werden, damit die Menschen dort etwas verdienen können. :wink:
Ja, das gehört doch zu den 90 % lieber Dieter, die restlichen 10 % halte für die Blauhelme vor.

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von Titus Feuerfuchs » 24.07.2014, 18:21

Lia hat geschrieben:Ja, man darf als Deutscher die Politik des Staates Israel ebenso kritisieren wie die Russlands, Englands, Griechenlands, Frankreichs.
So lange wie nicht wieder Rassenhass die Basis der Kritik ist, sondern diese sich sachlich an Fakten orientiert.
So ist es. :thumbup:

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von dieter » 24.07.2014, 14:45

Orianne hat geschrieben:@Paul: Ich sehe das auch so, einzig die Lebensbedingungen im Gaza-Streifen müssten sich um 90 % bessern, denn ein Mensch der etwas besitzt, der handelt dann ganz anders, er wird sich z.B. vermutlich nicht mehr von der Hamas beeinflussen lassen, dies meint der Nahostexperte Erich Gysling.

http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Gysling
Liebe Orianne,
dann müßte aber die Blockade des Gazastreifens weitgehend aufghoben werden, damit die Menschen dort etwas verdienen können. :wink:

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von Lia » 24.07.2014, 12:39

Ja, man darf als Deutscher die Politik des Staates Israel ebenso kritisieren wie die Russlands, Englands, Griechenlands, Frankreichs.
So lange wie nicht wieder Rassenhass die Basis der Kritik ist, sondern diese sich sachlich an Fakten orientiert.

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von Orianne » 24.07.2014, 12:35

@Paul: Ich sehe das auch so, einzig die Lebensbedingungen im Gaza-Streifen müssten sich um 90 % bessern, denn ein Mensch der etwas besitzt, der handelt dann ganz anders, er wird sich z.B. vermutlich nicht mehr von der Hamas beeinflussen lassen, dies meint der Nahostexperte Erich Gysling.

http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Gysling

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von Paul » 24.07.2014, 12:16

Barbarossa hat geschrieben:Da stimme ich dir zu Paul. Terrorismus ist überhaupt schwer zu bekämpfen. Auf diplomatischem Wege ist ihm auf keinen Fall beizukommen.
Angriffe mit vielen Todesopfern werden die Radikalisierung und damit den Terrorismus bei den Palästinensern eher noch schüren anstatt ihn zurückzudrängen.
Auch rein militärisch ist Terrorismus nicht zu bekämpfen, wenn objektive Gründe ihn speisen.
Die Kurden im Irak sagen klar, Isis muß militärisch bekämpft werden, aber gleichzeitig müssen die demokratischen sunnitischen Kräfte gestärkt werden z.B. indem sie die Lebensverhältnisse verbessern können.
Die Kurdisch-syrische-Autonomie hat das friedliche freundliche Zusammenleben der Völker als ihre "Idiologie" und ist damit erfolgreich. Die Asyrer sind besonders glücklich darüber, aber auch die meisten betroffenen Araber finden das gut, auch wenn sie andere Dinge in der "PKK Idiologie" kritisieren.

Israel ...muß mit dem Aufbau in den besetzten Gebieten anfangen und letztlich müssen die Vertriebenen zurückkehren, zumindest im Westjordanland und Gaza lebenswerte Lebensbedingungen vorfinden.
Die Siedlungen z.B. östlich von Ostjerusalem und Anexionsabsichten sind keine realistische Friedensperspektive, da mag Arabien noch so groß sein. Israel kann die besetzten Gebiete nicht auf ewig besetzt halten und kontrollieren.

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von RedScorpion » 24.07.2014, 11:14

"Terroristische Vereinigung" hängt vom politischen Blickwinkel ab.

Barbarossa hat geschrieben: ...
Terrorismus ist überhaupt schwer zu bekämpfen. Auf diplomatischem Wege ist ihm auf keinen Fall beizukommen.
...
Kommt drauf an. Es gab in der Vergangenheit Beispiele dafür, dass es ratsam war, hinter verschlossenen Türen, ohne eine aufgescheuchte Presse und ohne sich öffentlich empörende Politiker zu verhandeln. Das war damals vor Oslo so, und mit der IRA nicht anders.

Wichtiger aber ist noch, politisch gegen Terrorismus vorzugehen. Denn dann, wenn eine Gruppe, die Gewalt anwendet, nicht mehr bei ihrem anvisierten medialen Target ankommt, kann sie einpacken.
Da liegt es eben an den betroffenen Interessengruppen mitzuhelfen, dass die politischen Probleme benannt und entschärft werden. Das ist nicht immer wahnsinnig kompliziert; man muss es allerdings wollen.


LG

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von Orianne » 24.07.2014, 09:59

Solange die Hamas immer noch mit Raketen hantiert, die sie übrigens auch in Schulen die von der UNO betrieben werden, verstecken, wird es keinen Frieden geben. Steinmeier und Kerry sind da chancenlos, da hier Diplomatie nicht hilft, die Hamas ist eine terroristische Vereinigung, die hören erst auf wenn sie keine Waffen mehr haben.

Anmerkung: Schon bei den Römern galt der Dienst für Legionäre in Palästina, Galiläa oder Judäa als Strafe, dort wollte niemand freiwillig hin.

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von Barbarossa » 24.07.2014, 02:48

Da stimme ich dir zu Paul. Terrorismus ist überhaupt schwer zu bekämpfen. Auf diplomatischem Wege ist ihm auf keinen Fall beizukommen.
Angriffe mit vielen Todesopfern werden die Radikalisierung und damit den Terrorismus bei den Palästinensern eher noch schüren anstatt ihn zurückzudrängen.

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von Paul » 24.07.2014, 00:53

Unsere Meinung ist ja auch eigentlich nicht so wichtig. Die Führungen der Weltmächte, also auch insbesondere der USA müssen endlich ein realistisches Friedenskonzept entwickeln.
Die Nichttuerrei hat die Situation so verschärft. Insbesondere die frühen israelischen und amerikanischen Regierungen hatten es in der Hand den Haß der Vertriebenen und die Probleme nicht eskalieren zu lassen.
Die Probleme zwischen Israel und den Palestinensern hat den größten Teil zum heutigen islamistischen Terrorismus beigetragen. Den könnte ein Friedensschluß jetzt aber auch nicht mehr beenden.

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von Titus Feuerfuchs » 23.07.2014, 16:07

Die Frage des Threads ist zwar leider nach wie vor virulent, da nach wie eine mit historischer Schuld gerechtfertigte politische Nibelungentreue Deutschlands gegenüber Israel gepflegt wird, aber nichtsdestotrotz skurril.

Warum soll man's als Deutscher denn nicht dürfen? :?:


Soll sich Deutschland z.B. gegen die Expertise der UNO stellen, nur um seiner historischen Schuld gerecht zu werden?

Israelische Bombardements

Israel hat bei seiner Offensive im Gazastreifen möglicherweise Kriegsverbrechen begangen - diesen schweren Vorwurf hat am Mittwoch die UNO-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay in Genf erhoben. Es gebe eine „große Möglichkeit“, dass Israel durch das Töten von Zivilisten und das Bombardieren von Häusern und Spitälern internationales humanitäres Recht verletzt habe. Jeder einzelne Fall müsse unabhängig geprüft werden, forderte Pillay, die zugleich den Raketenbeschuss auf Israel durch die Hamas verurteilte.

http://orf.at/stories/2239027/

Wie lange, wie viele Generationen, soll die Schuld noch weitergereicht werden?

Re: Darf man als Deutscher Kritik an der Politik Israels übe

von dieter » 23.07.2014, 13:08

Orianne hat geschrieben:Natürlich darf Deutschland aus meiner Sicht Kritik üben, der Krieg ist bald 70 Jahre vorbei, das Land hat meiner Ansicht nach genug gesühnt.
Liebe Orianne,
vielen Dank für Deine Aussage. :)

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