Hugenotte ist die seit dem Jahre 1560 verwendete Bezeichnung für die französischen Protestanten, deren Glaube stark von der Lehre Johannes Calvins beeinflusst worden ist. Mit Inkrafttreten der französischen Verfassung im Jahre 1791 setzte sich die Bezeichnung Protestant durch.
Bereits seit 1530 wurden die Protestanten durch den katholischen Klerus und den König nicht nur unterdrückt, sie wurden verfolgt bis in das Jahr 1787 hinein. Erst das Edikt von Versailles 1787 brachte eine entscheidende Wende und damit das Ende der Verfolgungen. Bis zum heutigen Tage sind die französischen Protestanten in Frankreich eine Minderheit.
Bereits 1685 schuf Kurfürst Friedrich Wilhelm mit seinem Edikt von Potsdam die Voraussetzung für die Aufnahme der französischen Hugenotten. Seine Botschaft „Refugees welcome!“ wurde tausendfach in französischer Sprache in Frankreich verteilt. Das allerdings gefiel Ludwig XIV. nicht und er verbot seinen protestantischen Untertanen das Verlassen des Landes. Nur von den protestantischen Predigern verlangte er, dass sie Frankreich verlassen müssten, wenn sie nicht katholisch würden.
Die Hugenotten gelten nicht als Heimatvertriebene, auch nicht als Wirtschaftsflüchtlinge. Sie waren Glaubensflüchtlinge, die ohne Diskriminierung oder Verfolgung ihren Glauben leben wollten. Nach Preußen und in andere deutsche Gebiete kamen etwa 40.000 Hugenotten.
Weitere Informationen
- Gebildete Migranten machten Preußen zur Großmacht (Welt.de)
- Die Flucht der Hugenotten (Deutsches Hugenotten-Museum)