Den Altgenossen der SED und den Stasi-IMs verzeihen?
Verfasst: 16.09.2009, 23:07
Seit einigen Jahren ist besonders innerhalb der SPD eine Diskussion im Gange, die u. a. die Partei vor allem in den westlichen Bundesländern offenbar zerrissen hat und zwar in Form der WASG, die dann mit der PDS fusioniert ist.
Es ist eine Frage, die aber alle angeht, denn es geht dabei um nicht weniger, als um einen möglichen Koalitionsschluß mit der PDS, heute "Linke".
Vor einigen Tagen habe ich dann in einer Polit-Diskussion im Fernsehen eine Politikerin reden gehört, die meinte, ob es nicht möglich sein könnte, daß man einer Partei 20 Jahre nach der Wende verzeiht?
Diese Frage möchte ich hiermit nun hier an das Forum weiter leiten.
Ich möchte dabei daran erinnern, daß es sich bei den Ost-Linken um die PDS handelt, eine Partei, die als SED bis 1990 über eine Diktatur namens "DDR" herrschte, die:
- die Meinungs- und Pressefreiheit extrem einschränkte,
- die eigenen Bürger gängelte, wenn sie nicht "linientreu" waren (fehlender Pluralismus in der Politik) und
- das eigene Volk bis in den intimen privaten Bereich hinein bespitzelte (Stasi),
- durch ihre ideologisch begründete Mißwirtschaft einen Mangel an Konsumprodukten (fast) aller Art und damit einen florierenden Schwarzmarkt zu verantworten hat,
- die Gesellschaft uniformierte (Junge Pioniere, FDJ, Kampfgruppen, vormilitärische Ausbildung im Rahmen des Schulunterrichts, überdehnte Polizei- und Militärapparate),
- die Reisefreiheit einschänkte und darüber hinaus die Bürger an einer Flucht durch eine Mauer mit Todesstreifen hinderte, was hunderte, wenn nicht tausende von Todesopfer forderte.
Ein Ausreiseantrag wurde quasi als Verrat angesehen, eine "illegale" Flucht war sogar ein Verbrechen, bei dem man als "Politischer" schlechter als ein Mörder behandelt wurde, denn - um es mit den Worten zweier Leute zu sagen, die persönliche Erfahrungen hatten (auf der einen, wie auf der anderen Seite) - "Mörder hatten auch noch Rechte".
Wenn man "Glück" hatte wurde man von Westdeutschland für eine bestimmte Ablösesumme freigekauft, was allerdings nichts anderes als Menschenhandel war. Für die "DDR" wurde es zu einer lukrativen Devisenbeschaffungsmethode und die "Querulanten" war man auch los.
Gerade die heutigen "Alt-Genossen" waren die jenigen, die das System der "DDR" befürwortet haben und es gerechtfertigt haben. Oft hört und liest man noch heute Sprüche, wie "In der DDR war auch nicht alles schlecht".
Einer solchen Partei mit diesen Mitgliedern soll man vertrauen und ihnen verzeihen?
Was meint ihr dazu?
Edit:
Übrigens ist das ein Thema, das auch Westdeutsche betrifft: http://www.geschichte-wissen.de/forum/v ... f=31&t=834
Es ist eine Frage, die aber alle angeht, denn es geht dabei um nicht weniger, als um einen möglichen Koalitionsschluß mit der PDS, heute "Linke".
Vor einigen Tagen habe ich dann in einer Polit-Diskussion im Fernsehen eine Politikerin reden gehört, die meinte, ob es nicht möglich sein könnte, daß man einer Partei 20 Jahre nach der Wende verzeiht?
Diese Frage möchte ich hiermit nun hier an das Forum weiter leiten.
Ich möchte dabei daran erinnern, daß es sich bei den Ost-Linken um die PDS handelt, eine Partei, die als SED bis 1990 über eine Diktatur namens "DDR" herrschte, die:
- die Meinungs- und Pressefreiheit extrem einschränkte,
- die eigenen Bürger gängelte, wenn sie nicht "linientreu" waren (fehlender Pluralismus in der Politik) und
- das eigene Volk bis in den intimen privaten Bereich hinein bespitzelte (Stasi),
- durch ihre ideologisch begründete Mißwirtschaft einen Mangel an Konsumprodukten (fast) aller Art und damit einen florierenden Schwarzmarkt zu verantworten hat,
- die Gesellschaft uniformierte (Junge Pioniere, FDJ, Kampfgruppen, vormilitärische Ausbildung im Rahmen des Schulunterrichts, überdehnte Polizei- und Militärapparate),
- die Reisefreiheit einschänkte und darüber hinaus die Bürger an einer Flucht durch eine Mauer mit Todesstreifen hinderte, was hunderte, wenn nicht tausende von Todesopfer forderte.
Ein Ausreiseantrag wurde quasi als Verrat angesehen, eine "illegale" Flucht war sogar ein Verbrechen, bei dem man als "Politischer" schlechter als ein Mörder behandelt wurde, denn - um es mit den Worten zweier Leute zu sagen, die persönliche Erfahrungen hatten (auf der einen, wie auf der anderen Seite) - "Mörder hatten auch noch Rechte".
Wenn man "Glück" hatte wurde man von Westdeutschland für eine bestimmte Ablösesumme freigekauft, was allerdings nichts anderes als Menschenhandel war. Für die "DDR" wurde es zu einer lukrativen Devisenbeschaffungsmethode und die "Querulanten" war man auch los.
Gerade die heutigen "Alt-Genossen" waren die jenigen, die das System der "DDR" befürwortet haben und es gerechtfertigt haben. Oft hört und liest man noch heute Sprüche, wie "In der DDR war auch nicht alles schlecht".
Einer solchen Partei mit diesen Mitgliedern soll man vertrauen und ihnen verzeihen?
Was meint ihr dazu?
Edit:
Übrigens ist das ein Thema, das auch Westdeutsche betrifft: http://www.geschichte-wissen.de/forum/v ... f=31&t=834