Kritik an Papst Pius XII. beim Umgang mit dem NS
Verfasst: 24.04.2025, 20:07
Weiterführung von Thema:
viewtopic.php?p=76129#p76129
--> Ich habe nun doch entschieden, die Diskussion um Papst Pius XII. in einem gesonderten Thema fortzuführen.
Ein solches Thema hatten wir hier auch noch nicht. Daher bin ich der Ansicht, dass es sich lohnt, die Disukussion hier weiterzuführen.
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Zu Pius XII. (1939 - 1958):
Diesem Papst wird ja stets vorgeworfen, zu den faschistischen Verbrechen geschwiegen zu haben.
Sein Vorgänger, Pius XI. (1922 - 1939), verfasste ja wenigstens noch die Enzyklika „Mit brennender Sorge“ - auf Deutsch.
Zu Pius XII. habe ich jetzt gerade einmal recherchiert und folgendes gefunden. Ich stelle jetzt mal nur einige Zitate dazu aneinandergereiht ein:
»Nach Ansicht des Münsteraner Kirchenhistorikers Hubert Wolf hat sich Papst Pius XII. (1939-1958) sehr schwer getan damit, dass er sich verpflichtet gefühlt habe, als Papst zur Vernichtung der Juden zu schweigen. Das zeigten neue Erkenntnisse aus seinen Forschungen in den Vatikan-Archiven, berichtete Wolf...«
»Pius XII. lasse dort an manchen Stellen erkennen, "dass ihn diese Selbstfesselung fast zerreißt".
.
In einem Schreiben an den Würzburger Bischof Matthias Ehrenfried etwa habe Pius damals geschrieben: "Wo der Papst laut schreien möchte, da legt ihm sein Amt Zurückhaltung und Schweigen auf...«
.
»Die Akten zeigten sehr genau die interne Entscheidungsfindung im Vatikan und die Grundentscheidung in der Amtszeit von Pius XII., dass der Papst im Krieg nicht Partei werden dürfe. Das oberste Gebot sei unbedingte Neutralität gewesen, fügte Wolf hinzu: "Und diese Neutralität zwingt ihn 1940, zur Ermordung einer Million katholischer Polen nichts zu sagen. Und weil er 1940 zur Ermordung einer Million katholischer Polen nichts gesagt hat, kann er natürlich 1942 nichts zur Ermordung von sechs Millionen Juden mehr sagen."«
Quelle: https://katholisch.de/artikel/58954-his ... -zerrissen
.
»Der unbedingten Parteilosigkeit habe sich Pius XII. deshalb verpflichtet gefühlt, weil er aus der gescheiterten Friedensinitiative von Papst Benedikt XV.« (1914 - 1922) »während des Ersten Weltkriegs die Lehre gezogen habe, dass der Vatikan immer neutral bleiben müsse, erklärte Wolf. "Dies mit dem Ziel, am Ende als überparteiischer Vermittler auftreten zu können".«
Quelle: https://katholisch.de/artikel/59238-wol ... -holocaust
.
Er schwieg also aus einer bestimmten Überlegung heraus, auch wenn es ihm anscheinend schwer fiel.
Es war eine Art Doktrin.
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--> Ich habe nun doch entschieden, die Diskussion um Papst Pius XII. in einem gesonderten Thema fortzuführen.
Ein solches Thema hatten wir hier auch noch nicht. Daher bin ich der Ansicht, dass es sich lohnt, die Disukussion hier weiterzuführen.
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Zu Pius XII. (1939 - 1958):
Diesem Papst wird ja stets vorgeworfen, zu den faschistischen Verbrechen geschwiegen zu haben.
Sein Vorgänger, Pius XI. (1922 - 1939), verfasste ja wenigstens noch die Enzyklika „Mit brennender Sorge“ - auf Deutsch.
Zu Pius XII. habe ich jetzt gerade einmal recherchiert und folgendes gefunden. Ich stelle jetzt mal nur einige Zitate dazu aneinandergereiht ein:
»Nach Ansicht des Münsteraner Kirchenhistorikers Hubert Wolf hat sich Papst Pius XII. (1939-1958) sehr schwer getan damit, dass er sich verpflichtet gefühlt habe, als Papst zur Vernichtung der Juden zu schweigen. Das zeigten neue Erkenntnisse aus seinen Forschungen in den Vatikan-Archiven, berichtete Wolf...«
»Pius XII. lasse dort an manchen Stellen erkennen, "dass ihn diese Selbstfesselung fast zerreißt".
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In einem Schreiben an den Würzburger Bischof Matthias Ehrenfried etwa habe Pius damals geschrieben: "Wo der Papst laut schreien möchte, da legt ihm sein Amt Zurückhaltung und Schweigen auf...«
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»Die Akten zeigten sehr genau die interne Entscheidungsfindung im Vatikan und die Grundentscheidung in der Amtszeit von Pius XII., dass der Papst im Krieg nicht Partei werden dürfe. Das oberste Gebot sei unbedingte Neutralität gewesen, fügte Wolf hinzu: "Und diese Neutralität zwingt ihn 1940, zur Ermordung einer Million katholischer Polen nichts zu sagen. Und weil er 1940 zur Ermordung einer Million katholischer Polen nichts gesagt hat, kann er natürlich 1942 nichts zur Ermordung von sechs Millionen Juden mehr sagen."«
Quelle: https://katholisch.de/artikel/58954-his ... -zerrissen
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»Der unbedingten Parteilosigkeit habe sich Pius XII. deshalb verpflichtet gefühlt, weil er aus der gescheiterten Friedensinitiative von Papst Benedikt XV.« (1914 - 1922) »während des Ersten Weltkriegs die Lehre gezogen habe, dass der Vatikan immer neutral bleiben müsse, erklärte Wolf. "Dies mit dem Ziel, am Ende als überparteiischer Vermittler auftreten zu können".«
Quelle: https://katholisch.de/artikel/59238-wol ... -holocaust
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Er schwieg also aus einer bestimmten Überlegung heraus, auch wenn es ihm anscheinend schwer fiel.
Es war eine Art Doktrin.