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Reisefreiheit in der DDR

Verfasst: 15.04.2016, 23:55
von Marius Arnaldus
Wer wissen möchte, in welche Länder des Ostblocks DDR-Bürger vor der Wende ohne größere Probleme reisen konnten,
und wie es damals dort aussah, ein Link zu meiner Webseite. Und ich hatte den Farbfilm NICHT vergessen. :)

http://www.historyhacking.de/reisen/osteuropa-vor-1990/

(Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Sowjetunion [aus Polen habe ich keine besonders schönen Bilder])

Re: Reisefreiheit in der DDR

Verfasst: 16.04.2016, 11:21
von Barbarossa
Tolle Bilder. Einen Trabi hatten wir auch. Aber weiter als bis nach Polen sind wir damit nicht gefahren - nach 1980 nicht mal mehr dahin.

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Re: Reisefreiheit in der DDR

Verfasst: 18.04.2016, 20:02
von Marius Arnaldus
Das war bei uns damals genauso. Alle Reisen über Polen und die Tschechoslowakei hinaus waren Gruppenreisen mit JUGENDTOURIST.

Re: Reisefreiheit in der DDR

Verfasst: 18.04.2016, 20:41
von Barbarossa
Über Jugendtourist bin nur einmal verreist und zwar in der 10 Klasse nach Moskau als Klassenfahrt.
hier nachzulesen (in mehreren Teilen):
http://geschichte-wissen.de/foren/viewt ... 158#p36158
http://geschichte-wissen.de/foren/viewt ... 177#p36177
(http://geschichte-wissen.de/foren/viewt ... 187#p36187)
http://geschichte-wissen.de/foren/viewt ... 217#p36217
http://geschichte-wissen.de/foren/viewt ... 339#p36339

Das war schon eine Fahrt, die war was Besonderes.

Re: Reisefreiheit in der DDR

Verfasst: 19.04.2016, 10:33
von Ruaidhri
Natürlich hatten wir im Westen mehr Reisefreiheit- nur nach Moskau oder Warschau war es zu meiner Schulzeit halt nicht möglich.
Mit leisem Schmunzeln stelle ich gewisse Ost-West-Gemeinsamkeiten im Verhalten auf Klassenfahrten fest, wobei wir reine Mädchenklasse waren und statt Wodka landestypischen Rotwein tranken. Klassenfahrt 12. Jahrgang nach Paris.

Re: Reisefreiheit in der DDR

Verfasst: 19.04.2016, 12:29
von Barbarossa
:-D

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Re: Reisefreiheit in der DDR

Verfasst: 21.04.2016, 07:44
von Marius Arnaldus
Wenn man Inlandsreisen mit einbezieht: "Bürger des Arbeiter- und Bauernstaates reisten häufiger als Westdeutsche und waren damit die wahren Reiseweltmeister":
http://www.welt.de/reise/deutschland/ar ... nfig=print

Re: Reisefreiheit in der DDR

Verfasst: 21.04.2016, 09:26
von Wallenstein
Ich habe die Doktorarbeit, auf die sich der Artikel bezieht, nicht gelesen. Es gibt allerdings eine Reihe verschiedener Definitionen von Reisen und Tourismus. Die Tourismusindustrie beruft sich oft auf die Definition von Morgenroth

„Im engsten Sinne ist als Fremdenverkehr der Verkehr der Personen
zu begreifen, die sich vorübergehend von ihrem Dauerwohnsitz
entfernen, um zur Befriedigung von Lebens- und Kulturbedürfnissen
oder persönlichen Wünschen verschiedenster Art anderwärts,
lediglich als Verbraucher von Wirtschafts- und Kulturgütern zu
verweilen.“
(MORGENROTH 1927)

Hier stellt sich jetzt die Frage der Zählung, z.B. nach der Dauer des Urlaubs. Zählt ein Tagesurlaub von Hamburg an die Ostsee, wie er an einem Wochenende viele tausend Male vorkommt, bereits als Reise? Oder muss sie mindestens länger als einen Tag dauern?

Spielt vielleicht auch die Entfernung eine Rolle? Ist ein Besuch bei Verwandten in der nur wenig entfernten Stadt für länger als einen Tag schon eine Reise? Dies müsste man zunächst erst einmal abklären. Eine Aufgliederung nach Inlands- und Auslandsreisen, Urlaubslänge, Häufigkeitsverteilung im Jahr usw. ist auch aufschlussreicher, als Gesamtzahlen, denn man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Aber vielleicht wird das ja in dem Buch näher ausgeführt.

Re: Reisefreiheit in der DDR

Verfasst: 21.04.2016, 09:41
von Barbarossa
Zumidest umgangssprachlich spricht man auch von Tagesreisen. Eine Kaffeefahrt, wie ich sie gleich nach der Wende nach Hamburg unternommen habe, würde ich durchaus dazuzählen.

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Re: Reisefreiheit in der DDR

Verfasst: 21.04.2016, 12:14
von Ruaidhri
Barbarossa hat geschrieben:Zumidest umgangssprachlich spricht man auch von Tagesreisen. Eine Kaffeefahrt, wie ich sie gleich nach der Wende nach Hamburg unternommen habe, würde ich durchaus dazuzählen.
Das wieder würde mir nie in den Sinn kommen, als Reise zu bezeichnen, genauso wenig wie die Wochenendfahrten aus dem Norden zur Familie im Ruhrgebiet oder die Tagestouren nach Dänemark Reisen waren/ sind.
Ausflug- aber keine Reise.
Der Rekord sei den Ostdeutschen gegönnt, wobei ich als Wessi ganz dankbar bin, mehr Auswahl an Reisezielenallein schon auf dem europäischen Kontinent gehabt zu haben, und vermutlich auch mehr Bewegungsfreiheit im Gastland.
Wallenstein hat geschrieben:Dies müsste man zunächst erst einmal abklären. Eine Aufgliederung nach Inlands- und Auslandsreisen, Urlaubslänge, Häufigkeitsverteilung im Jahr usw. ist auch aufschlussreicher, als Gesamtzahlen, denn man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Aber vielleicht wird das ja in dem Buch näher ausgeführt.
Ist auch noch die Frage, welche Reisen berücksichtigt wurden. Auch die in Studentenzeiten , w man mit dem Käfer nach Gibraltar schlich,, in den nächsten Semesterferien dann mit Bus ans Nordcap? mit VW-Bus in den Iran und zurück? Oder nach Israel? Oder Deine Reisen, die ja ebenfalls nicht gebuchte Pauschalurlaube war?
Mit wenig Geld weit kommen, war die Devise, lange, bevor WoMos modern wurden.

Aber auch egal, der Blick in das verlinkte Buch ist ganz interessant.
Ich sah kürzlich einen recht informativen Bericht über die FDGB- Kreuzfahrtschiffe der DDR, fand aber nur Links zu Zeitungsberichten.
http://www.spiegel.de/einestages/ddr-kr ... 47425.html
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 15958.html
( An was erinnerte mich das nur?)