Waren Kreuzzüge "christlich"?
Verfasst: 24.03.2016, 14:13
Das 11. und 12. Jh. gilt als Umbruchzeit im Mittelalter. In nahezu allen Bereichen der damaligen Welt vollzogen sich grundlegende Veränderungen. Das gilt für die Gesellschaft, vor allem aber für die Kirche, die damals noch einen ganz anderen Stellenwert im Leben der Menschen hatte, als das heute der Fall ist. Es gab vielfach einen christlichen Glaubensfanatismus, der besonders rasch entflammte, wenn es um Feinde der Christenheit wie den Islam ging.
Dass der Papst zum Kampf aufrief, zeigte, dass sich das Verhältnis der Kirche zum Krieg gewandelt hatte. Die gewaltsame Durchsetzung des christlichen Glaubens gegenüber den islamischen Mauren in Spanien, die Eroberung des ebenfalls muslimischen Siziliens und andere Ereignisse hatten ein allmähliches Umdenken bewirkt. Eine wichtige Grundlage dieser Auffassung war der bellum iustum, d.h. der ethisch gerechtfertigte Krieg, der dem Schutz der Christenheit diente. Die Lehre des Augustinus und spätere Kommentare des Thomas von Aquin boten dafür das nötige moralische Rüstzeug - einmal ganz abgesehen von der ursprünglichen römischen Interpretation des bellum iustum.
Für die Kreuzfahrer konnten verschiedene Gründe ausschlaggebend sein. Das religiöse Motiv war zwar nicht das einzige, das einen Ritter zum Aufbruch ins Heilige Land veranlasste, aber es war ursprünglich wohl das entscheidende. In der damaligen Zeit breitete sich die Gottesfriedensbewegung aus, die dafür sorgte, dass sich die Ritter bei ihren Fehden an gewisse Regeln hielten, die vor allem den Schwachen, den Kirchen und den Geistlichen Schutz bieten sollten. Friedensbrecher mussten verfolgt werden. So kam es zu einer Verchristlichung der Ritter, die nun eine neue Aufgabe suchten und sie im Kreuzzug fanden. Fulcher von Chartres, ein Kreuzzugschronist, fasst diesen Gedanken zusammen indem er sagt, "aus Räubern sollten Soldaten Gottes werden".
Von der Gottgefälligkeit und Gerechtigkeit ihrer Sache waren die Kreuzfahrer ebenso überzeugt wie ihre muslimischen Gegner, die den Dschihad als Gebot Allahs betrachteten, das im Koran verankert war. Dass es daneben auch Kreuzfahrer gab, die aus Abenteuer- und Beutelust, aus wirtschaftlicher Not oder aus Ruhmsucht ins Heilige Land zogen, muss nicht besonders betont werden.
Dass der Papst zum Kampf aufrief, zeigte, dass sich das Verhältnis der Kirche zum Krieg gewandelt hatte. Die gewaltsame Durchsetzung des christlichen Glaubens gegenüber den islamischen Mauren in Spanien, die Eroberung des ebenfalls muslimischen Siziliens und andere Ereignisse hatten ein allmähliches Umdenken bewirkt. Eine wichtige Grundlage dieser Auffassung war der bellum iustum, d.h. der ethisch gerechtfertigte Krieg, der dem Schutz der Christenheit diente. Die Lehre des Augustinus und spätere Kommentare des Thomas von Aquin boten dafür das nötige moralische Rüstzeug - einmal ganz abgesehen von der ursprünglichen römischen Interpretation des bellum iustum.
Für die Kreuzfahrer konnten verschiedene Gründe ausschlaggebend sein. Das religiöse Motiv war zwar nicht das einzige, das einen Ritter zum Aufbruch ins Heilige Land veranlasste, aber es war ursprünglich wohl das entscheidende. In der damaligen Zeit breitete sich die Gottesfriedensbewegung aus, die dafür sorgte, dass sich die Ritter bei ihren Fehden an gewisse Regeln hielten, die vor allem den Schwachen, den Kirchen und den Geistlichen Schutz bieten sollten. Friedensbrecher mussten verfolgt werden. So kam es zu einer Verchristlichung der Ritter, die nun eine neue Aufgabe suchten und sie im Kreuzzug fanden. Fulcher von Chartres, ein Kreuzzugschronist, fasst diesen Gedanken zusammen indem er sagt, "aus Räubern sollten Soldaten Gottes werden".
Von der Gottgefälligkeit und Gerechtigkeit ihrer Sache waren die Kreuzfahrer ebenso überzeugt wie ihre muslimischen Gegner, die den Dschihad als Gebot Allahs betrachteten, das im Koran verankert war. Dass es daneben auch Kreuzfahrer gab, die aus Abenteuer- und Beutelust, aus wirtschaftlicher Not oder aus Ruhmsucht ins Heilige Land zogen, muss nicht besonders betont werden.