Re: Welches Wirtschaftsmodell ist das beste? - Ein Vergleich
Verfasst: 04.06.2015, 13:04
Die vorige Diskussion lies mich auf ein interessantes Artikel stoßen, dessen Inhalt zum Teil möchte ich hier wiedergeben, da es durchaus zu Diskussion nach Wirtschafts- bzw. gesellschaftliches Model passt. Unter anderem ist auch ein Antwort auf vorige Diskussion wegen der marxistische Ansichten Hobsbawms. Es geht zum Einem um das Buch von David North, einem Trotzkist, der seine Geschichtsnversion in dem Buch "Die russische Revolution und das unvollendete 20. Jahrhundert" schreibt. Ich würde hier nicht seine Ansichten angehen (vor allem, weil ich dinde es falsch und zwar so falsch, dass es nicht diskussionswert - für mich - halte, auch nicht Zeit für sein Buch verschwenden. Dennoch in seinem Online-Artikel fasst er zusammen der zuletzt erschienenen Interpretationen der jungsten Vergangenheit. Übrigens finde ich ihn irgendwie witzig, dass er Hobsbaum beschuldigt Mitglied einer stalinistischen(?!)kommunistischen Partei Englands zu sein, ein Apologet des Bolschewismus zu sein und trotzdem schreibt er:
Zum Anderem ist falsch, dass Hobsbauwm es al Irrtum beschreibt. Gerade das Gegenteil der Fall ist. Er findet, dass damals war für Russland nur eine Alternative zu dem Geschehen, was geschehen ist: vollständige Zusammenbruch eines Staates.
Aber zurück zu meinem Vorliegen. Als erste wird Francis Fukuyama erwähnt, der schrieb unter Titel „Das Ende der Geschichte“ :
Dagegen verkündigt Trotzkist D. North, dass es noch nicht vorbei und lässt die Befürchtungen von Malia wahr werden.
Es ist wohl deswegen, weil Hobsbawm Lenin und Trotzkij verbindet und nicht trennt, wie einem Trotzkisten lieber wäre.Hobsbawm ließ unmissverständlich durchblicken, dass die revolutionären sozialistischen Vorhaben Lenins und Trotzkis von Anfang an eine Illusion gewesen sein dürften. Im Lichte des Jahres 1991 stellte sich die Machtergreifung der Bolschewiki ein Dreivierteljahrhundert zuvor als tragischer Irrtum dar. Selbst wenn die Verhältnisse des Jahres 1917 die Entscheidungen der bolschewistischen Führer in gewisser Weise rechtfertigten, war die Oktoberrevolution laut Hobsbawm ein absolut einmaliges und nicht wiederholbares Ereignis, dem aufgrund seiner einzigartigen Voraussetzungen keine aktuelle politische Relevanz zukam.
Zum Anderem ist falsch, dass Hobsbauwm es al Irrtum beschreibt. Gerade das Gegenteil der Fall ist. Er findet, dass damals war für Russland nur eine Alternative zu dem Geschehen, was geschehen ist: vollständige Zusammenbruch eines Staates.
Aber zurück zu meinem Vorliegen. Als erste wird Francis Fukuyama erwähnt, der schrieb unter Titel „Das Ende der Geschichte“ :
Womöglich erleben wir zurzeit nicht nur das Ende des Kalten Krieges oder den Abschluss einer bestimmten Periode der Nachkriegsgeschichte, sondern das Ende der Geschichte überhaupt, also den Endpunkt der ideologischen Entwicklung der Menschheit und die Universalisierung der westlichen liberalen Demokratie als endgültige Staatsform des Menschen.
Dem amerikanischen Historiker Martin Malia (1924-2004) war klar, dass Fukuyamas Theorie nicht haltbar war. Er warnte vor dem „Triumphgeschrei“, dass die Geschichte, nachdem sie „die Illusionen des Faschismus und des Kommunismus überwunden“ habe, „in den sicheren Hafen der Demokratie und des Marktes eingelaufen“ sei. Eine solche „postmarxistische Version vom Ende der Geschichte“ zog Malia in Zweifel.[4] Der Kapitalismus, so seine Befürchtung, könne das Gespenst seines historischen Gegenspielers niemals abschütteln. „Die sozialistische Idee wird uns so lange nicht verlassen, wie wir die Ungleichheit nicht beseitigt haben, und das wird wohl noch sehr lange dauern.“[5] Im Kampf gegen diese hartnäckigen sozialistischen Bestrebungen empfahl Malia, unter Verweis auf die sowjetische Erfahrung zu betonen, dass der Sozialismus nicht funktioniere. Entsprechend lautete die These seines Buchs: Vollstreckter Wahn. Sowjetunion 1917-1991. Die Auflösung der Sowjetunion 1991 sei das unvermeidliche Ergebnis der Oktoberrevolution von 1917 gewesen. Die bolschewistische Partei habe das Unmögliche versucht: die Schaffung eines nicht kapitalistischen Systems. Darin bestand der fatale historische Irrtum Lenins und Trotzkis.
Na ja,mit "verkündigte" ist zu stark ausgedrückt. Hobsbawm hinterlässt nicht den Eindruck eines Messias...Indem Hobsbawm das 20. Jahrhundert als den „kurzen“ siebzigjährigen Zeitabschnitt von 1914 bis 1991 periodisierte, wiederholte er Malias Absage an das revolutionäre Vorhaben der Bolschewiki in weniger stringenter Form. Mit der Auflösung der Sowjetunion 1991 ließ er den Vorhang im Drama des 20. Jahrhunderts fallen und verkündete damit zugleich das Ende der revolutionären Epoche, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs begonnen hatte. Von 1914 bis 1991 war der Sozialismus in der einen oder anderen Form als Alternative zum Kapitalismus betrachtet worden. Diese Zeit ging 1991 unwiederbringlich zuende.
Dagegen verkündigt Trotzkist D. North, dass es noch nicht vorbei und lässt die Befürchtungen von Malia wahr werden.