Barbarossa hat geschrieben:Letztlich sind diese Tierarten nicht ohne Grund ausgestorben - meistens sicher deswegen, weil sie nicht anpassungsfähig genug waren. Ein erneutes Aussterben wäre darum nicht auszuschließen...
Am Aussterben beteiligt war sicherlich auch der Mensch, sei es durch übermäßige Bejagung oder- bis heute die eigentliche Ursache für Artensterben, Kultivierung der Landschaft und Veränderung der Lebensräume.
Nicht die Jagd, sondern die Landwirtschaft und Besiedlung/ Zersiedlung und sonstige Nutzung knappen Lebensräume für z.B. Hasen, Rebhuhn etc. verändern die Artenvielfalt.
Dann wieder ist die moderne Landwirtschaft für einige Arten, z.B. Schwarzwild, das Paradies auf Erden, natürliche Auslese durch Hunger fällt flach.
Also ich denke schon das ein Riesenhirsch ebenso wie z.B. ein Tarpan in unsere Landschaft passen würde, denn einst lebte er hier und starb vermutlich durch die Jagd erst vor etwa 11.000 Jahren aus. Ebenso starb der Elch hier aus, denn auch der war mal in Deutschland heimisch und gelegentlich wandert auch einer ein. In Polen gibt es z.B. noch eine Elchpopulation, wenn auch eine sehr Kleine. Da der Riesenhirsch nicht größer als ein Elch (geringfügig größer als ein Rothirsch) und auch noch leichter ist, wäre er z.B. für die Naturparks im Odergebiet durchaus geeignet. Dort setzt man teilweise Rinder ein um die Auen und Wiesen der Oder offen zu halten, damit man dort das Hochwasser ableiten kann.
Das Wisent ist nebenbei keine Rückzüchtung, sondern auf schmaler genetischer Basis erhalten geblieben.
Warum sollten Tierarten durch Genmanipulation zurückgeholt werden, wenn andere Spezies ihre Aufgaben übernommen haben? Koniks, Hochlandrinder, Heckrinder? Die sowieso knappen Lebensräume sind besetzt, und wenn Du mehr über Ansprüche und Lebensraumvoraussetzungen der Elche wüsstest, wäre Dir klar, dass die in D in weiten Teilen nicht gegeben sind und gegeben sein werden, um einen gesunden Bestand anzusiedeln.
Polen wie Schweden sind nunmal nicht mit dem dicht besiedelten Deutschland zu vergleichen.
Ist schon beim Rothirsch verflixt schwierig, die Lebenräume zu vernetzen, um eine genetisch gesunde Population zu erhalten.
Die uralten Wanderwege der Elche und einstige Lebensräume habe ich um die Ecke- so sehr ich Elche auch liebe- Landschaft und Raum sind eben nicht mehr so wie vor 100 und 200 Jahren. Ganz ohne Jagd wäre das Überleben eines gesunden, genetisch vielfältigen Bestandes fast unmöglich.
Was verstehst Du unter Naturparks? Ich lebe in einem Gebiet, das als Naturpark ausgewiesen ist, mitten zwischen Landwirtschaft, Landschaftsschutzgebieten und Naturschutzgebieten. Trotzdem gibt es Autobahnen, Straßen, Siedlungen, Kulturlandschaft eben.
Du verwechselst Begriffe, denke ich.
Naturparks haben keine Zäune, werden landwirtschaftlich wie touristisch genutzt- glaubst Du etwa, Wild hielte sich an unsichtbare Grenzen?
Vordringlich ist der Erhalt der Arten, was auch wieder nicht Zusehen bei unbegrenzter Vermehrung bedeutet.
Wir leben in einer Kulturlandschaft, auf die wir auch weiterhin angewiesen sein werden.
Dafür zu sorgen, dass der Erhalt, vielleicht- in sehr begrenztem Maß auch Neuansiedlung verdrängter Arten, gewählreistet ist, das allein ist schon eine gigantische Aufgabe.
Revival und "Auswilderung" ausgestorbener Arten, die gleiche Lebensräume besetzen, ist überflüssig.