Die Waräger - Gründer Russlands?
Verfasst: 14.10.2015, 14:11
Die Waräger - also skandinavische Wikinger - kamen aus Schweden, befuhren als kriegerische Fernkaufleute die großen Ströme Osteuropas und trieben Handel von der Ostsee bis Byzanz. Zu den Eckpunkten zählt die Gründung von Nowgorod und Kiew im 9. Jh., die bezeichnenderweise in ihrer skandinavischen Urform als Holmgard und Känugard überliefert sind.
Der Streit zwischen russischen und westlichen Wissenschaftlern entzündet sich seit jeher an der Frage, welchen Beitrag die Waräger bei der Staatswerdung der Russen leisteten. Wie nicht anders zu erwarten, schätzen russische Forscher diesen Beitrag als sehr gering oder sogar als nicht vorhanden ein, während westliche Forscher meinen, dass die Waräger eine durchaus beachtliche Rolle spielten.
Fakt ist, dass es sich bei den Warägern um eine dünne Schicht handelte. Sie tat sich frühzeitig mit der alteingesessenen Bevölkerung zusammen, die bis dahin noch keine staatliche Form gefunden hatte. Insofern wirkten die Waräger - so gering ihre Zahl auch war - als Katalysator für den Beginn eines russischen Staatswesens. Dass sie hier anfangs die treibende Kraft waren, geht schon aus den Namen der Regierungselite hervor. So hießen frühe Führungsfiguren zwar Askold, Dir, Oleg und Igor, ihre skandinavischen Namen lauteten jedoch Haskuldt, Dyri, Helgi und Ingvar.
Am Anfang gab es also eine tributäre Ausbeutung der einheimischen Bevölkerung durch die Waräger und den von ihnen dominierten Fernhandel. So tragen z.B. die Unterzeichner der Handelsverträge mit Byzanz von 911 und 944 ausschließlich skandinavische Namen. Frühzeitig erkannten aber die Waräger, dass sie sich zur Beherrscheung der Weiten des riesigen Raums mit den Einheimischen arrangieren mussten. Und so kam, was in der Weltgeschichte häufig zu finden ist: Die Waräger heirateten in die russische Elite ein und es kam spätestens seit Ende des 10. Jh. zu einer völligen Verschmelzung der dünnen Warägerschicht mit den Russen.
Ich würde also nicht so weit gehen zu sagen, dass die Waräger den russischen Staat (bzw. die russischen Fürstentümer) gründeten. Aber sie waren als Katalysator wesentlich daran beteiligt.
Der Streit zwischen russischen und westlichen Wissenschaftlern entzündet sich seit jeher an der Frage, welchen Beitrag die Waräger bei der Staatswerdung der Russen leisteten. Wie nicht anders zu erwarten, schätzen russische Forscher diesen Beitrag als sehr gering oder sogar als nicht vorhanden ein, während westliche Forscher meinen, dass die Waräger eine durchaus beachtliche Rolle spielten.
Fakt ist, dass es sich bei den Warägern um eine dünne Schicht handelte. Sie tat sich frühzeitig mit der alteingesessenen Bevölkerung zusammen, die bis dahin noch keine staatliche Form gefunden hatte. Insofern wirkten die Waräger - so gering ihre Zahl auch war - als Katalysator für den Beginn eines russischen Staatswesens. Dass sie hier anfangs die treibende Kraft waren, geht schon aus den Namen der Regierungselite hervor. So hießen frühe Führungsfiguren zwar Askold, Dir, Oleg und Igor, ihre skandinavischen Namen lauteten jedoch Haskuldt, Dyri, Helgi und Ingvar.
Am Anfang gab es also eine tributäre Ausbeutung der einheimischen Bevölkerung durch die Waräger und den von ihnen dominierten Fernhandel. So tragen z.B. die Unterzeichner der Handelsverträge mit Byzanz von 911 und 944 ausschließlich skandinavische Namen. Frühzeitig erkannten aber die Waräger, dass sie sich zur Beherrscheung der Weiten des riesigen Raums mit den Einheimischen arrangieren mussten. Und so kam, was in der Weltgeschichte häufig zu finden ist: Die Waräger heirateten in die russische Elite ein und es kam spätestens seit Ende des 10. Jh. zu einer völligen Verschmelzung der dünnen Warägerschicht mit den Russen.
Ich würde also nicht so weit gehen zu sagen, dass die Waräger den russischen Staat (bzw. die russischen Fürstentümer) gründeten. Aber sie waren als Katalysator wesentlich daran beteiligt.