CARLOS hat geschrieben:
Die Ergebnisse der Planwirtschaft auf Kuba lassen sich an den zerfallenen Häuserfassaden erkennen am Schwarzen Markt und am Besitz von US-Dollars ablesen, die Verwandte nach Kuba schicken. Die Fakten sind in Beiträgen nachlesbar.Der Schwarze Markt ist immer (immer!) ein Zeichen von Mangelwirtschaft. Es ist auch nicht richtig so zu tun, als sein mit Sparsamkeit und Ressourcenschonung und letztlich daraus resultierender Armut das Glück eingekehrt und damit die völlige Losgelöstheit von allen Bedürfnissen.
Das sehe ich grundlegend anders. Die zerfallenen Häuserfassaden auf Kuba haben einen anderen Grund als Planwirtschaft. Auch in einer Planwirtschaft kann man gute Ergebnisse und Resultate erzielen. Viel mehr sind sie ein Resultat der amerikanischen Blockadepolitik. Meiner Meinung sollte man im gewissen Maße Marktwirtschaft un Planwirtschaft auch auf Kuba koppeln, damit es in gewissen Bereichen besser funktioniert. Das heisst Marktwirtschaft nur in gewissen Bereichen zulassen, dort wo es nicht anders geht. Wer auf Kuba in 100 Prozent in Arbeitsplätze investieren will, der kann das vieleicht zukünftig tun. Leute die keine Arbeitsplätze schaffen und nur ihren Grundbesitz wieder haben wollen, die wird Kuba außen vor lassen. Alles andere wäre die Errungenschaften der kubanischen Revolution zu negieren. Gerade die frühreren Besitzer von Eigentum sind im gewissen Maße mit Schuld an der Situation der armen Landbevölkerung unter Batista. Wenn man diese Leute und ihre Nachkommen wieder ins Land lässt, die vor den Küsten Kuba Schlange stehen um ihren Besitz wieder unter ihr Refugium zu nehmen, wird sich grundlegend nichts bessern. Denn diese Menschen sind nicht bereit nur einen müden Dollar in die Wirtschaft zu pumpen .
Auf einer Insel wie Kuba ist es zudem, wie ich bereits halbwegs erläutert habe, anders als bei einer Volkswirtschaft auf dem Festland. Das hat mehrere Gründe, die jetzt hier zu weit führen würden, diesealle bis ins Einzelne zu erläutern.
Eine Insel wir Kuba, wenn sie in marktwirtschaftlichen Kategorien funktionieren sollte, könnte noch mehr Armut als vorher produzieren. Man suggeriert den Menschen dann, sie könnten sich alles kaufen. In Wirklichkeit können sie es aber nicht.
( siehe auch Haiti,Barbardos,Trinidad und Tobago, Hawai oder Kap Verdische Inseln).
CARLOS hat geschrieben:
Marx spricht im Komm. Manifest dem Kapitalismus und der daran beteiligten Bourgeoisie ein hohes Lob aus, indem er sagt, dass ihr Verdienst darin bestehe die Produktionsmittel geschaffen und den Menschen von der schweren Last der körperlichen Arbeit befreit zu haben. Heute wissen wir gar nicht mehr, was Mühe und schwere körperliche Arbeit bedeuten können. Was ein 12 oder 14 Stunden-Arbeitstag sind. Die Technik ist eine Befreiung. Allerdings mit den Folgen, dass wir heute mehr unter Stress leiden und zu wenig körperliche Bewegung haben.
Lassen wir doch einfach mal Karl Marx seine Theorien außen vor, denn sie funktionierten zwar aus der damaligen Sichtweise in Bezug auf den armen englischen Fabrikarbeiters, aber nicht ohne weiteres auf der Insel Kuba. Moderne Technik sollte man im Zusammenhang mit Ressourcenschonung betreiben, nur so wird ein Schuh draus und nur so werden wir der Verpflichtung zukünftiger Generationen gerecht.
CARLOS hat geschrieben:
Es ist nicht richtig, dass erst in den 80er Jahren des letzten Jhds der "Ressourcenfluch" in den Fokus kam. Bereits Adam Smith (Ende 18. Jhd) ging ausführlich auf die Frage ein, worauf der Wohlstand beruhe und wie er geschaffen wird: Es wird immer auf den Marktmechanismus der so gen. unsichtbaren Hand abgehoben, wenn von A. Smith die Rede ist . Tatsächlich aber steht im Mittelspunkt seines Werkes die Frage wodurch Wohlstand zustande kommt. Sein Buch steht bei mir im Regal, den Titel nenne ich aus dem Gedächtnis: Es geht ihm um eine Untersuchung (Inqiuiry into the Wealth of Nations, so ähnlich der Titel: ich sehe nicht nach) über die Ursachen des Reichtums der Nationen. Er sieht nicht im Besitz von Boden oder Rohstoffen die Ursachen des Wohlstandes sondern vor allem in der Arbeit, ihrer Organisation, in bestimmten Werten (Fleiß, Fertigkeiten). Der Produktionsfaktor Arbeit ist für ihn entscheidender als Rohstoffe, was an vielen Beispielen deutlich gemacht werden kann.
Zu den Prod. faktoren gehören Arbeit, Boden und Kapital. Kapital kann sein Geldkapital, genauso gut aber auch technisches Knowhow. Wachstum findet heute immer weniger im materiellen Güterbereich statt, sondern in Daten. Daten, wissenschaftliche Erkenntnisse, die zu neuen Technologien führen sind das Erdöl der Zukunft. Eine Wirtschaft die auf Invention, Innovation setzt ist kreativ. Das heißt Effizienz auch.
Um so besser daruf habe ich noch gar nicht Bezug genommen. Dann stimme ich doch im gewissen Maße mit den Ansichten von Adam Smith überein.
Allerdings kann man von Insulaner nicht verlangen auf dem Weltmarkt mit neuen Erfindungen zu punkten, dafür ist die Forschungsellite mit zu wenig Wissen und Forschungszentren bestückt. Man sollte zudem Industrie-Nationen und Festland- Volkswirtschaften mit dem Inselstaat Kuba vergleichen. Das ist nur bedingt möglich.
Effizienz durch Innovation gibt es aber trotsdem auf Kuba, aber in dem verfügbaren machbaren Rahmen. Kuba ist von anderen Staaten hinsichtlich Energie abhängig, dass heisst sie kaufen Erdöl von andernen Staaten. Und sie werden auch nicht an das Wissen für neue Energiegewinnung und anderen technischen Erkenntnissen und Wissen herankommen, denn das gibt es auf keinen Fall gratis. Zudem können sie weder Erdöl fördern noch Wasserkraftwerke bauen, weil beide Ressourcen nicht vorhanden sind.
CARLOS hat geschrieben:
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist alte deutsche Praxis. Der Begriff stammt aus Dtld. Der Forstbetrieb im Mittelalter wurde so gehandhabt, dass nur so viel Nutzholz geschlagen werden durfte, wie jedes Jahr nachwuchs. Nie mehr verbrauchen als die Natur nachliefert. Das heißt Nachhaltigkeit. Der Begriff ist heute weltweit Standard (engl. sustainability). Nachhaltig wirtschaften heißt nicht ressourcenschonend - sie werden ja immer noch verbraucht - sondern Verbrauchsneutralität. CO2-neutral ist ein Idealzustand, bei dem nur die Emissionen in die Atmosphäe gelangen, die nachher wieder durch die Photosynthese neutralisiert werden. Leider gilt das nicht für den ökologischen Fußabdruck. Die aufwändige Technik erfordert eine nicht geringen Aufwand an Energie zur Herstellung und verursacht Emissionen.
Das ist richtig, Nachhaltigkeit und Prävention, finde ich sehr wichtige Faktoren die du, zumindest die Nachhaltigkeit, treffend beschrieben hast.
CARLOS hat geschrieben:
Wenn du auf Effizienz verzichten willst, bleibst du rückständig und die Wirtschaft stagniert und vergammelt. Um das zu erkennen müssen wir nicht nach Kuba gehen. Die Emissionen, die Kuba durch Ressourcenschonung einsparte, wurden durch die Lieferungen der Sowjetunion (Öl, Maschinen, Düngemittel, Zement) wo anders verursacht. Sie gehen als Negativsaldo in die globale Ökobilanu ein.
Genau und darum geht es , um die "Entschleunigung der Zeit"und dies ist das Positive was mit auf Kuba auffällt. Man sollte lieber eine gewissen Rückständigkeit in Kauf nehmen, als ständig auf Kosten der Umwelt und auf Kosten zukünftiger Generationen die Natur zu zerstören. Schonender Umgang mit den vorhandenen Ressourcen ist allemal besser als Überfluss und Profitgier. Und dazu braucht man logisch denkende Menschen. Es braucht Menschen die in volkswirtschaftlich- zukunftsweisenen Kategorien denken, die im nötigsten Falle von oben noch rechtzeitig korrigierbar sind. Die Machthaber müssen zudem uneigenützig sein und ihre Machtpositionen im Dienste des eigenen Volkes stellen, quasi als Berufung.
Chinas -Wirtschaft macht es zur Zeit vor, wie es auf lange Sicht funktionieren kann, nur unterliegen sie dem Ressourcenfluch, wie jede andere Industrienation und beuten ihre Rohstoffe und anderer Staaten rikoros aus.