"Es geht nicht darum ob Jemand reich oder arm ist. Bei den Reichen auf Kuba gab es durch die Diktatur Mittel und Wege diese zur Sparsamkeit zu verpflichten und mit guten Beispiel voranzugehen. Das hat was mit Ethik und Gesellschaft zu tun.
Es geht aber auch vielmehr darum wie in der Produktion, Ressourcen besser und sparsamer eingesetzt werden können. Und dafür ist die Planwirtschaft auf Kuba wie geschaffen." Spartaner
Lieber Spartaner,
wir kommen etwas vom Thema ab, das um Che Guevara kreist. Seis drum.
Nach meinem Dafürhalten irrst du, wenn du sagst, dass es nicht darum gehe, ob jemand reich oder arm sei. Armut darf nicht verklärt werden, wie du es tust, nur weil dadurch Ressourcen geschont werden. Reichtum ist ein ambivalenter Begriff, weil er sich immer auf eine spezifische Lebenssituation bezogen ist. Diogenes in der Tonne, der alte griechische Philosoph, fühlte sich reich weil er wunschlos glücklich war, so dass er Alexander d. Gr., der ihm einen Wunsch erfüllen wollte, nur bat er möge ihm aus der Sonne gehen. Diese Begabung des Diogenes ist heute selten.
Die Ergebnisse der Planwirtschaft auf Kuba lassen sich an den zerfallenen Häuserfassaden erkennen am Schwarzen Markt und am Besitz von US-Dollars ablesen, die Verwandte nach Kuba schicken. Die Fakten sind in Beiträgen nachlesbar.Der Schwarze Markt ist immer (immer!) ein Zeichen von Mangelwirtschaft. Es ist auch nicht richtig so zu tun, als sein mit Sparsamkeit und Ressourcenschonung und letztlich daraus resultierender Armut das Glück eingekehrt und damit die völlige Losgelöstheit von allen Bedürfnissen.
Marx spricht im Komm. Manifest dem Kapitalismus und der daran beteiligten Bourgeoisie ein hohes Lob aus, indem er sagt, dass ihr Verdienst darin bestehe die Produktionsmittel geschaffen und den Menschen von der schweren Last der körperlichen Arbeit befreit zu haben. Heute wissen wir gar nicht mehr, was Mühe und schwere körperliche Arbeit bedeuten können. Was ein 12 oder 14 Stunden-Arbeitstag sind. Die Technik ist eine Befreiung. Allerdings mit den Folgen, dass wir heute mehr unter Stress leiden und zu wenig körperliche Bewegung haben.
"Auf Kuba geht man besser mit Ressourcen um als auf Haiti. Das habe ich am Beispiel der Holzrodungen verdeutlicht. Auf Kuba wurde zudem weniger Holz exportiert als auf Haiti. Zudem lkam hinzu das haiti mehr an die Weltmarkt wirtschaft angebunden war und ist als Kuba. Und hier kam es bem Exportgut Holz aus Haiti zum "Ressourcenfluch". Spartaner
"Lange wurde angenommen, dass Reichtum an natürlichen Ressourcen, insbesondere Erdöl, grundsätzlich ein Segen für ein Land sei und Entwicklung und Wohlstand garantiere. In den 1980er Jahren tauchte die Vorstellung auf, dass es sich hierbei eher um einen „Fluch“ handle. Zahlreiche Untersuchungen, wie die namhaften Arbeiten von Jeffrey Sachs und Andrew Warner, zeigten eine Verbindung zwischen Rohstoffreichtum und geringem Wirtschaftswachstum.[2] Der Begriff Ressourcenfluch wurde jedoch erst 1993 von Richard Auty geprägt, um zu beschreiben, warum rohstoffreiche Länder, wider Erwarten, oft nicht in der Lage sind, ihren Reichtum für einen wirtschaftlichen Aufschwung zu nutzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ressourcenfluch" Zitat Spartaner
Es ist nicht richtig, dass erst in den 80er Jahren des letzten Jhds der "Ressourcenfluch" in den Fokus kam. Bereits Adam Smith (Ende 18. Jhd) ging ausführlich auf die Frage ein, worauf der Wohlstand beruhe und wie er geschaffen wird: Es wird immer auf den Marktmechanismus der so gen. unsichtbaren Hand abgehoben, wenn von A. Smith die Rede ist . Tatsächlich aber steht im Mittelspunkt seines Werkes die Frage wodurch Wohlstand zustande kommt. Sein Buch steht bei mir im Regal, den Titel nenne ich aus dem Gedächtnis: Es geht ihm um eine Untersuchung (Inqiuiry into the Wealth of Nations, so ähnlich der Titel: ich sehe nicht nach) über die Ursachen des Reichtums der Nationen. Er sieht nicht im Besitz von Boden oder Rohstoffen die Ursachen des Wohlstandes sondern vor allem in der Arbeit, ihrer Organisation, in bestimmten Werten (Fleiß, Fertigkeiten). Der Produktionsfaktor Arbeit ist für ihn entscheidender als Rohstoffe, was an vielen Beispielen deutlich gemacht werden kann.
Zu den Prod. faktoren gehören Arbeit, Boden und Kapital. Kapital kann sein Geldkapital, genauso gut aber auch technisches Knowhow. Wachstum findet heute immer weniger im materiellen Güterbereich statt, sondern in Daten. Daten, wissenschaftliche Erkenntnisse, die zu neuen Technologien führen sind das Erdöl der Zukunft. Eine Wirtschaft die auf Invention, Innovation setzt ist kreativ. Das heißt Effizienz auch.
Gerne glaube ich dir, dass in den letzten Jahrzehnten der Rohstoffreichtum nicht zu Wohlstand führte. Dtld ist teilweise ein Beispiel, dass es anders geht. Württemberg war eines der ärmsten Herzogtümer in Dtld. Der Schwarzwald ein Elendsgebiet. Durch systematische Bildungsanstrenungen und Förderung des Handwerks und der Industrie wurde ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort geschaffen.
"Irrtum die Effizienz kann man auf Kuba außen vor lassen. Es geht wir gesagt um Ressourcenschonung. Ich muss nicht die Effizienz eines technischen Gerätes immer weiter steigern.
Beipiel Abrissarbeiten eines Hauses. Natürlich kann ich eine teure Abrissmaschine einsetzen und dabei viel Benzin verbrauchen, aber ich kann genauso gut eine Mauer eines Hauses mit Tauen zum Einsturz bringen.
Oder bleiben wir bei dem von mir oben genannten Beispiel der Landwirtschaft. Natürlich kann ich Benzin für Erntemaschinen oder teuren Dünger aus Lagerstätten verbrauchen aber genauso gut kann ich auch durch privaten ökologischen Gemüseanbau, die Ressource Benzin bei Grossernten sparen, da der Markt nicht mehr soviel Gemüse benötigt." Spartaner
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist alte deutsche Praxis. Der Begriff stammt aus Dtld. Der Forstbetrieb im Mittelalter wurde so gehandhabt, dass nur so viel Nutzholz geschlagen werden durfte, wie jedes Jahr nachwuchs. Nie mehr verbrauchen als die Natur nachliefert. Das heißt Nachhaltigkeit. Der Begriff ist heute weltweit Standard (engl. sustainability). Nachhaltig wirtschaften heißt nicht ressourcenschonend - sie werden ja immer noch verbraucht - sondern Verbrauchsneutralität. CO2-neutral ist ein Idealzustand, bei dem nur die Emissionen in die Atmosphäe gelangen, die nachher wieder durch die Photosynthese neutralisiert werden. Leider gilt das nicht für den ökologischen Fußabdruck. Die aufwändige Technik erfordert eine nicht geringen Aufwand an Energie zur Herstellung und verursacht Emissionen.
Wenn du auf Effizienz verzichten willst, bleibst du rückständig und die Wirtschaft stagniert und vergammelt. Um das zu erkennen müssen wir nicht nach Kuba gehen. Die Emissionen, die Kuba durch Ressourcenschonung einsparte, wurden durch die Lieferungen der Sowjetunion (Öl, Maschinen, Düngemittel, Zement) wo anders verursacht. Sie gehen als Negativsaldo in die globale Ökobilanu ein.