Renegat hat geschrieben:james hat geschrieben:
Ausserdem verhindert es eine bessere Demokratie für Deutschland, wenn alle Erfahrungen der DDR verdammt werden. Erstaunlicherweise tauchen Jahrzehnte später wieder als "Vorschläge" im Westen auf, natürlich sind die "neu". Naja - neuer Name.
Und wenn ich mir en Blödsinn anschaue den diese Regierung macht, da reiht sich ja eine Krise an die andere. Also die könnte ruhig eine ordentliche Portion DDR-Erfahrung vertragen.
An welchen Stellen, kannst du mal konkreter werden. Im Moment klingt das für mich nach dem üblichen Ost-West-Bashing.
Na zum Beispiel taucht die Vorschulerziehung der DDR wieder auf. Mit neuem Namen und natürlich alles viel bunter, aufgeblasener, teurer, ist derzeit der totale Renner in den Kindergärten, eine Art Erleuchtung....
Dabei hat man doch der DDR das "Drillen von 3-Jährigen" unterstellt (siehe Töpfchenthese).
Auch über Gemeindeschwestern wird wieder nachgedacht. Weil der Arztmangel auf dem Lande wieder zu nimmt.
Ärzte hatten auch schon 1992 darauf aufmerksam gemacht, das das Ostdeutsche Gesundheitssystem viel effizienter war, weil sie statt heilen auf vorbeugen setzte. Sie haben vorgerechnet das die DDR in den 80igern mit 10% der Kosten auskam was die BRD brauchte und das mit nahezu selben Gesundheitszustand und kostenlosen Medikamenten, Krankentransport und all da was angeblich so teuer ist...
In den Zeitungen stand zur Wende das alle Ossis an Erkrankungen der Herz-und Blutgefäße leiden, schlechte Zähne haben, kürzere Lebenserwartung und lauter so Sachen. Die mussten (laut Presse) alle vom Westen gerettet werden...
Naja die Ärmsten im Westen haben heute eine Lebenserwartung 8 Jahre unter dem der DDR damals.
Auch die Plattenbauweise kommt wieder ins Gespräch, angesichts dessen das in Großstädten Sozialwohnungen fehlen.
Und wir erinnern uns Arbeiterschliessfach, Plattenbaukinder...
Renegat hat geschrieben:
Ich habe z.B. nie verstanden, warum es sich der Osten gefallen ließ, das westdeutsche, komplizierte, dreigliedrige Schulsystem zu übernehmen/ sich überstülpen zu lassen. Das wurde auch 1989 in der BRD schon kritisiert. Heute 25 Jahre später bauen wir immer noch mühsam ein Gesamt/Ganztagsschulsystem auf und auch nur deshalb, weil die Eltern massiv mit den Füßen abstimmen.
Kann ich dir sagen: Weil man überall Westdeutsche eingesetzt und die Ostdeutschen entlassen hat, insbesondere im Bereich Schule.
Sag dir der Begriff "Berufsverbot" etwas? Nach diesem Gesetz konnte man ab November 1990 jedes ehemalige SED-Mitglied feuern. Und da die DDR ja SED-Kader in allen Leitungsfunktionen hatte, war das auch nahezu jeder.
Seitdem sitzen sie auf ihren Stühlen im Osten wie angeklebt und wenn sie in Rente gehen, vergeben sie die Positionen an den nächsten Wessi der sich bewirbt. So bringt man binnen Tagen ein ganzes Land in seiner Gewalt.
Renegat hat geschrieben:
james hat geschrieben:Die Aufarbeitung West lässt jedoch noch auf sich warten. Derzeit spult sie noch das Programm ihrer Verklärung ab.
Aber das Bild bröckelt.
Verklärung? Sehe ich nicht. Es wurde schon immer reichlich kritisiert.
Z.B.schon seit längerer Zeit wird aus gegebenen Anlass der Umgang mit der Gastarbeitereinwanderung diskutiert. Da wird nichts verklärt, leider kann man die Vergangenheit nicht mehr ändern, nur aus ihr lernen.
Es wird nichts gelernt, es wird ein glückliches Einheitsdeutschland in einer glücklichen EU zelebriert, rundrum beschützt von einer glücklichen NATO und weiterhin beschnüffelt von NSA und BND. Siehst du da irgendein Lerneffekt in Bezug auf Snowden?
Gibt es ein Problem das schon gelöst wurde?
Arbeitslosigkeit, Verarmung, Gesundheitsvorsorge, Drogenmissbrauch, Verkehr auf die Schiene legen, nur so als Beispiel.
Und wie ist das mit dem Flughafen Berlin, der Osten baute ihn und er erfüllte seinen Zweck. Seitdem der Westen daran rumbaut, setzt er Landebahnen in den Sumpf. Pfusch hat einen Namen - Willi Brandt.
Vorne hängen sie überall den Grünen raus und beweihräuchern sich das die Flüsse wieder sauberes Wasser haben und hintenrum verlängern sie die Laufzeiten der AKW´s und verschleppen den Atommüll heimlich im Osten. Den Ossis wird erzählt, das stammt alles aus Greifswald, aber die Empfangslisten sind im Internet einsehbar. Das ist eine Verletzung des Einheitsvertrages, hat Merkel als Ministerin persönlich handschriftlich genehmigt, so wie auch die Verklappung in der Asse.
Die war schon als Ministerin eine Katastrophe.
Und Fracken wollen sie ausgerechnet dort wo Mitteleuropas größter Wasseraquifer ist. Wenn sie den vergiftet haben oder durchlöchern, wächst in der Lüneburger Heide kein Halm mehr, der ganze Norden Deutschlands sitzt auf dem Trockenem und im Ruhrgebiet sackt die ohnehin durchlöcherte Erde ab. Die Holsteiner, Mecklenburger und Brandenburger Seen sind dann leer.
Aber wer sich mal mit der Geologie Deutschlands beschäftigt, sieht sehr schnell das dieser Aquifer der übrigens bis nach Tschechien (Brno) und Polen(Posen, Warschau) reicht, die gesamte Nordeuropäische Tiefebene speist, also etwa 60 Mio Menschen (vielleicht mehr) betrifft.
Die Bergbauaufsicht (wo natürlich auch nur Westdeutsche sitzen) hält das für ein "beherrschbares Risiko" und die Bundeslandsminister vertrauen darauf das die Bergbaubehörde das richtig beurteilt.
Beherrschbar sollen auch die 2 Hochsicherheitslabore in Deutschland sein, Nordamerika hat nur eins.
Da drin sind die 20 gefährlichsten Pandemie-Erreger weltweit.
Proben mit Ebola werden hierzulande in Reagenzgläsern mit der Post transportiert, die Sicherheitsverpackung ist ein Karton mit Warnschild "Vorsicht Gefahrgut" oder so ähnlich, vielleicht noch in ein Plastikbehälter gepackt, der vorsicht halber. Übersteht keinen Verkehrscrash. Geldtransporter sind besser beschützt.
Ja im Murx machen ist Deutschland echt Weltmeister...Die verschaukeln uns doch nach Strich und Faden.