Karl der Große und die Nazis – die Franken als Germanen
Verfasst: 17.12.2014, 15:17
Wer sich mit der Materie etwas beschäftigt hat weiß, dass die Nationalsozialisten ein gespaltenes Verhältnis zu Karl dem Großen hatten. Das rührte daher, dass er einerseits immerhin dem "urgermanischen" Stamm der Franken entstammte, andererseits aber in den Augen aufrechter Nazis so stark romanisiert war, dass er nicht mehr als "echter" Germane durchging.
Das Zünglein an der Waage waren die Sachsenkriege Karls sowie besonders das so genannte ""Blutgericht von Verden". Nach der Schlacht am Süntel zog Karl wohl im Oktober 782 nach Sachsen und ließ sich vom sächsischen Adel die Parteigänger des zu den Dänen geflohenen Widukind ausliefern. Nach den Reichsannalen ließ er an einem Tag 4500 Aufständische bei Verden an der Aller niedermachen. Die Zahl ist bis heute unter Historikern umstritten.
Dieser Tatbestand und auch der Einfluss des einstigen gallo-römischen Adels im Frankenreich machten Karl in den Augen der Nazis zur Unperson, was in wechselnder Schattierung erfolgte. Hinzu kam die enge Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche, was Karl gleichfalls diskreditierte.
Etwas ähnliches gibt es auch bei der Bewerung Heinrichs I. und Ottos I. Letzterer galt den Nazis als Kirchenknecht, während Heinrich I. als wahrer Gründer des Deutschen Reichs hingestellt wurde, der deutsche Sitte und Ordnung bewahrte - was es zu jenem Zeitpunkt freilich noch nicht oder nur im Keim gab.
Das Zünglein an der Waage waren die Sachsenkriege Karls sowie besonders das so genannte ""Blutgericht von Verden". Nach der Schlacht am Süntel zog Karl wohl im Oktober 782 nach Sachsen und ließ sich vom sächsischen Adel die Parteigänger des zu den Dänen geflohenen Widukind ausliefern. Nach den Reichsannalen ließ er an einem Tag 4500 Aufständische bei Verden an der Aller niedermachen. Die Zahl ist bis heute unter Historikern umstritten.
Dieser Tatbestand und auch der Einfluss des einstigen gallo-römischen Adels im Frankenreich machten Karl in den Augen der Nazis zur Unperson, was in wechselnder Schattierung erfolgte. Hinzu kam die enge Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche, was Karl gleichfalls diskreditierte.
Etwas ähnliches gibt es auch bei der Bewerung Heinrichs I. und Ottos I. Letzterer galt den Nazis als Kirchenknecht, während Heinrich I. als wahrer Gründer des Deutschen Reichs hingestellt wurde, der deutsche Sitte und Ordnung bewahrte - was es zu jenem Zeitpunkt freilich noch nicht oder nur im Keim gab.