Dieter hat geschrieben:Lieber Dietrich,
natürlich muß man bei einem Herrscher anfangen, tatsächlich dürfte aber der Unterschied der Sprache der wichtigste Grund für das Entstehen von Frankreich und Deutschland sein. Es gab die Verträge von Verdun, Meersen und Ripemont.
Nein, muss man nicht, wenn man Geschichte als vielschichtige Entwicklung betrachtet, weniger als Ereignis-Geschichte, in der ein deus ex machina erscheint. Gab sicherlich immer wieder gerade im MA, Persönlichkeiten, die prägender waren und sein konnten als Vorgänger oder Nachfolger. Die Entwicklung vom Ostfrankenreich mit ostfränkischem König und Westfranken mit einem westfränkischen König, bis hin zu hie deutsch, dort französisch brauchte viel Zeit. Jahrhunderte,
Wenn denn auf beiden Seiten aus der jeweiligen politischen Lage heraus versucht wurde, einen scharfen Strich zu ziehen, ist das eine Sache.
Nur nicht unbedingt dass, was Historiker heute , von den nationalen Brillen befreit, als historisch korrekt bestätigen.
Spannend zu lesen als ein Blick von außen, kleiner Einblick hier:
https://books.google.de/books?id=vC0gAw ... &q&f=false
Die Sache mit der Sprach-Auseinander-Entwicklung ist ziemlich komplex, schon innerhalb des westfränkischen Raumes, der wieder in sich nicht homogen war.
Die Straßburger Eide zeigen jedoch ziemlich deutlich, vielleicht sogar deutlicher und früher als anderes, dass unter dem Dach dem karolingischen Erbes- und sowohl Ost- als auch Westfranken verstanden sich als Erben- man sich nicht mehr so ohne weiteres verstand.
*An die Linguisten: Geht mir hier nur um die Tatsache, dass die Eide schon mehrsprachig abgelegt wurden, damit auch alle verstanden. Soweit kann jedenfalls dem zitierendem Chronisten trauen. Mir ist klar, dass aus Linguisten-Sicht die Überlieferung nicht so ganz lupenrein ist.