Wilhelm Gustloff - "Gauleiter Schweiz"
Verfasst: 08.10.2014, 15:18
Am 4. Februar 1936 erschiesst der jüdische Medizinstudent David Frankfurter den als «Gauleiter Schweiz» ausersehenen Deutschen Wilhelm Gustloff in Davos. An der Universität in Frankfurt am Main hat er erlebt, wie die Gewaltherrschaft in Nazi-Deutschland wächst und sich die Schlinge um die jüdische Minderheit mehr und mehr zuzieht. Nach einem Wechsel an die Universität Bern stellt er fest, dass der Antisemitismus auch in der Schweiz wuchert. Doch sowohl Schweizer wie auch Juden wollen die tödliche Gefahr nicht wahrhaben. In seiner Verzweiflung wird David Frankfurter zum Mörder.
Wilhelm Gustloff - Bild aus meiner Sammlung
Wem ist es im Bewusstsein geblieben, dass damals hierzulande nicht jeder ein lupenreiner Anti-Nazi war? Das Abzeichen der Nationalsozialisten wurde in jenen Tagen auch hierzulande getragen, am oder unter dem Revers.
Nach der Tat stellt sich Frankfurter der Polizei und gibt zu Protokoll: «Ich kann nicht mehr das Unglück des jüdischen Volkes ertragen, es hat mir die Lebensfreude genommen.»
Diese Affäre wirft die Frage nach dem Sinn des Widerstands und der Problematik des politischen Attentats auf. Die Tat war in der Schweizer Bevölkerung sehr umstritten. Für die einen war es ein Attentat mit politischem Hintergrund, für die anderen nichts als gemeiner Mord.
David Frankfurter wurde 1936 in Chur wegen Mordes zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt, nach dem Krieg 1946 jedoch freigesprochen. Sein lebenslänglicher Landesverweis wurde erst Ende der 1960er-Jahre aufgehoben. Frankfurter wanderte nach der Freilassung nach Palästina aus. Am 19. Juli 1982 starb David Frankfurter in Tel Aviv, er wurde 73 Jahre alt.
Wilhelm Gustloff - Bild aus meiner Sammlung
Wem ist es im Bewusstsein geblieben, dass damals hierzulande nicht jeder ein lupenreiner Anti-Nazi war? Das Abzeichen der Nationalsozialisten wurde in jenen Tagen auch hierzulande getragen, am oder unter dem Revers.
Nach der Tat stellt sich Frankfurter der Polizei und gibt zu Protokoll: «Ich kann nicht mehr das Unglück des jüdischen Volkes ertragen, es hat mir die Lebensfreude genommen.»
Diese Affäre wirft die Frage nach dem Sinn des Widerstands und der Problematik des politischen Attentats auf. Die Tat war in der Schweizer Bevölkerung sehr umstritten. Für die einen war es ein Attentat mit politischem Hintergrund, für die anderen nichts als gemeiner Mord.
David Frankfurter wurde 1936 in Chur wegen Mordes zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt, nach dem Krieg 1946 jedoch freigesprochen. Sein lebenslänglicher Landesverweis wurde erst Ende der 1960er-Jahre aufgehoben. Frankfurter wanderte nach der Freilassung nach Palästina aus. Am 19. Juli 1982 starb David Frankfurter in Tel Aviv, er wurde 73 Jahre alt.